Dann tauchte Sonic Generations auf. Das Spielprinzip, eine Art moderne Retrospektive auf 20 Jahre rennender Igel, interessierte mich. Als in der Redaktion schließlich ein Exemplar für die 3DS eintraf, schlug ich sofort zu, machte ich es mir gemütlich und zockte drauflos. Der erste Eindruck: Speed! Das Sonic rasant ist, war mir bekannt. Aber es besteht ein Unterschied zwischen Anschauen und selbst Erleben. In Sachen Geschwindigkeit lässt SEGAs Maskottchen so manches Super Mario Spiel alt aussehen.
Sieben Stages erwarteten mich. Alles Level, die schon in der einen oder anderen Form in den vorherigen Games des rasenden Igels auftauchten. Der Ablauf bleibt dabei immer gleich. Zuerst hatte ich die Auswahl zwischen dem jungen Sonic, angelehnt an den Erstauftritten auf Master System & Mega Drive, sowie dem älteren Ego, bekannt aus den Titeln der letzten Jahre. Beide spielen sich unterschiedlich.
Zusätzlich gibt es regelmäßig Boss-Kämpfe, die wiederum je nach Igel unterschiedlich ausfallen. Der jüngere der beiden liefert sich ein Wettrennen mit bekannten Sonic-Klonen, wie beispielsweise Shadow, während der ältere riesige Maschinen auseinandernimmt. Und genau wie bei den Stages zuvor, wurden diese Endgegner aus vorherigen Titeln entnommen. Bald machte sich bei mir allerdings Ernüchterung breit. Denn so schick alles aussieht, so frustrierend kann das Zocken sein. Gegner tauchen ohne Vorwarnung aus dem Nichts auf oder ich erkenne Abgründe erst in dem Moment, wenn ich schon hineinfalle. Und schließlich ist da noch die Sprung-Steuerung. Es mag sein, dass ich von Super Mario verwöhnt bin, wo ich die Spielfigur perfekt kontrolliere. In Sonic Generations stürzte ich wiederholt in die Leere, weil der Igel nicht punktgenau landete. Und so hieß es diverse Male „Spiel vorbei“, keine Leben mehr.
Wer sein Glück lieber für sich probieren will, kann dies in den Missionen oder beim Zeitangriff tun. Bei Ersterem muss einen Level innerhalb eines Zeitlimits mit einer vorgegebenen Anzahl an Ringen bestehen, während es bei Letzterem darum geht, so flink wie möglich einen Spieleabschnitt durchzuspielen. Das Ergebnis wird ins Internet hochgeladen, so dass man sich mit anderen vergleichen kann. Das erweitert die Spieldauer deutlich, so dass man aller Voraussicht nach noch bis kurz vor Sylvester daran sitzt. Die Ursache hierfür liegt in der Tatsache, dass diese Herausforderungen bockschwer sind. Allerdings hat sich dadurch mein Bedürfnis, dauerhaft zu zocken, nach meinen ersten Erfahrungen (ich scheiterte viele Male grandios) merklich reduziert.
Sonic Generations unterstützt den StreetPass. Ein Grund mehr, den 3DS ständig bei sich zu tragen. Kommt man so schließlich an neues Bonusmaterial, wie beispielsweise Figuren.
Dafür rockt das Spiel musikalisch. Neben den remixten klassischen Melodien ertönen auch harte Techno-Rhythmen, die sofort ins Bein gehen. Die Zwischensequenzen sind hingegen nicht vertont. Ab und an ertönt ein kleines Sprachsample, das Lust macht, auf mehr. Nur, dass es dieses „mehr“ nicht gibt.
Sonic Generations 3DS im Test

Einst war er der größte Konkurrent von Super Mario. Seit Anfangstagen besitzt er viele Fans. 20 Jahre wurde SEGAs rasender Igel kürzlich alt. Und zum Geburtstag schenkte ihm der Entwickler ein Videospiel, welches seine Karriere zelebriert. Doch wie schlägt sich Sonic Generations auf dem 3DS? Und vor allem, wie gefällt das Game jemanden, der bisher purer Nintendo-Fanboy (ich) war?
Götz meint:
Positiv
- Hohe Geschwindigkeit
- Viele Spielmodi
- Fetzige Musik
Negativ
- Story-Modus zu kurz
- Stellenweise bockschwer
- 3D-Effekt wird selten verwendet
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von mzero2:
Danke für die Info, dann werden die Spiele demnächst bei mir von der 360 auf die Series X umziehen.
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von konsolenfreaky:
Yes, FPS Boost kam gleichzeitig für Sonic Generations, Sonic Unleashed und Sonic All-Stars Racing Transformed. ...
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von mzero2:
Gute Neuigkeiten! Ach ja wurde auch was an Sonic & All-Stars Racing Transformed verbessert? Das lief ja auch so bescheiden.
Hat mich Sonic Generations bekehrt? Nein, hat es nicht. Es ist ein nettes Spiel, doch wenn mir nach guter Jump’n Unterhaltung ist, wende ich mich einem italienischen Klempner zu. Das Problem ist einfach, dass das Game viel Potential besitzt, es aber nicht wahrnimmt. Das der Story-Modus so kurz ausfällt verkraftet man halbwegs. Immerhin bemühte sich SEGA, dieses Manko auszugleichen. Nur, dass diese zusätzlichen Herausforderungen schwer ausgefallen sind und für Gelegenheitsspieler keinen Anreiz bilden, den Titel nochmal hervorzuholen. Für mich war als 3DS-Besitzer besonders schade, dass der Tiefeneffekt nur spärlich eingesetzt wurde. Level, die ursprünglich 3D waren, sind auf einmal 2D. Dafür sieht die Graphik ansonsten sehr gut aus.