Die Besonderheit: Alle Zonen liegen sowohl in einer 2D-Seitenperspektive (Akt 1) als auch in einem trendigen Mix aus 2D/3D Grafiken (Akt 2) vor. Je nach gewähltem Igel variiert das Gameplay beträchtlich. Das freut nicht nur Fans der ersten Stunde (wie den Schreiber dieses Artikels), sondern auch Neueinsteiger erfahren endlich, wo die Stärken des blauen Stacheltiers ruhen: in den seitlich scrollenden Levelabschnitten! 3D-Feinde aufgepasst: Um das Spiel erfolgreich zu beenden, müssen beide Akte durchlaufen werden! Nur so stopft ihr die von einer bösen Macht verursachten Zeitlöcher (..ratet mal, wer dahinter steckt) und bringt der Welt Leben und Farbe zurück.
Dennoch gaben sich die Programmierer sichtlich Mühe: Hinweisschilder markieren bodenlose Abgründe, Fallen, Feinde und Sternenpfosten (Checkpoints) wirken fair platziert. Obendrein zieht der Schwierigkeitsgrad erst im dritten und letzten Zeitalter an.
Die Neuinterpretation alter Levels ist gelungen. Green Hill in 3D wirkt frisch wie eh und je, City Escape in klassischem 2D spielt sich wie früher auf dem Mega Drive. Fähigkeiten wie die Stampfattacke und die Verwandlungsformen der Wisps (Rakete, Kreisel - bekannt aus Sonic Colors) bringen Abwechslung ins Spiel, drosseln zugleich das Spieltempo. Mit den drei Herausforderungen, welche für das Voranschreiten pro Ära notwendig sind (Stichwort: Bosstor-Schlüssel), zieht SEGA meiner Ansicht nach Sonic Generations künstlich in die Länge. Dasselbe gilt für die Duell-Episoden mit Metal Sonic, Silver und Shadow kurz vor dem finalen Endboss. Die Spielzeit liegt trotzdem bei mageren 4-5 Stunden.
Sonic Generations sieht verdammt hübsch aus, ist irre schnell und spielt sich angenehm. Unschön: Auf der Playstation 3 macht sich ein leichtes Bildstottern in den 2D-Abschnitten bemerkbar. Wer beide Konsolen sein Eigen nennt, greift demnach zur technisch besseren Xbox 360 Fassung. Vorbildlich hingegen: Sonic Generations liegt als Multiplattform-Titel in fünf Sprachen (Englisch, Deutsch, Japanisch etc) vor. Fähige deutsche Sprecher verleihen den Charakteren Amy, Tails & Co. die passenden Stimmen. Der Witz kommt in den kurzen Cut-Scenes nicht zu knapp. Stumm bleibt nur Moppel-Sonic, wie einst auf dem SEGA Mega Drive..
Mit Sonic Generations bedankt sich SEGA für die jahrelange Fan-Treue und liefert ein kurzes aber spaßiges Spiel mit dem blauen Igelflitzer ab. Lasst euch nicht von den kleinen Kritikpunkten im Review abhalten Sonic Generations zu kaufen. Wer sich pünktlich zu Weihnachten etwas Besonderes gönnen möchte, greift zur limitierten Collector´s Edition inkl. Statue, Soundtrack, Artbook und Goldring. Ich jedenfalls freue mich auf weitere 20 Jahre mit Sonic ^_^