Wie bereits im Artikel erwähnt, ist für die Entwicklung von Gunpei Yokois erschaffenem Spiel Masahiro Sakurai mit seinem Team Project Sora verantwortlich. Der Erfinder von Kirby und der Super Smash Bros. Reihe machte aus Uprising einen gelungenen Hyrid aus Rail- und Third Person Shooter. Allein im Hauptmenü ist die Handschrift von Sakurai unverkennbar, da dieses sehr an das Hauptmenü von Super Smash Bros. Brawl erinnert. Hier entscheidet ihr euch entweder für die in Kapitel unterteilte Singleplayer Kampagne oder den Multiplayer Modus, der lokal wie online mit bis zu fünf weiteren Spielern angegangen werden kann.
Ist knapp die Hälfte des Levels gemeistert, geht es zu Fuß weiter Richtung Endboss. In diesen Abschnitten ist der Held frei beweglich. Die Kamera wird mit einem Stylus-Schwenk zur Seite gesteuert, was ziemlich ungenau ist und in hektischen Situationen zur Desorientierung führt. Da ihr mit dem Stylus weiterhin die Gegner aufs Korn nehmt, können die Bodenmissionen schnell zur Geduldsprobe werden. Zumindest, bis ihr ein Gefühl für Kamera und Zielkreuz entwickelt. Leider ist die Steuerung auf Dauer sehr krampfig für die linke Hand, da das Circle Pad und die Schultertaste zu dicht beieinanderliegen. Sakurai schuf Abhilfe mit dem 3DS Stand, der Kid Icarus Uprising beiliegt. Der Nintendo 3DS wird auf den Stand gelegt, was das Halten des Handhelds mit der linken Hand erspart. So konzentriert ihr euch nur auf das Circle Pad und den L-Knopf.
Abgesehen von der Steuerung spielt Kid Icarus Uprising leider den größeren Teil am Boden. Ich würde das Verhältnis auf 40:60 schätzen. Was schade ist, da die Flugpassagen klar das Highlight des Spiels darstellen. Hier läuft das Geschehen super flüssig ab, die Steuerung funktioniert und der Spielspaß kennt keine Grenzen mehr. Gut gemacht sind auch die meist bildschirmfüllenden Endgegner am eines Levels, die mit einer bestimmten Taktik zu besiegen sind.
Ihr könnt den Schwierigkeitsgrad sogar selbst einstellen, indem ihr die Herzen (die Währung im Spiel) benutzt. So kommt kein Frust auf, da ihr das Spiel so spielen könnt, wie ihr es wollt. Es bietet sich trotzdem an, Level entweder wiederholt zu besuchen oder sofort auf einem höheren Schwierigkeitsgrad zu spielen. Beispielsweise bleiben Türen auf Easy oder Standard verschlossen, wodurch euch coole Items oder neue Waffen entgehen.
Zwei Spielmodi stehen dabei zur Auswahl: eine Art Free-for-All Deathmatch Variante oder der interessantere 3 vs. 3 Modus. Hier treten zwei Teams gegeneinander an. Jedes Team besitzt eine gemeinsame Health-Leiste. Stirbt ein Teammitglied, verringert sich die Leiste. Ist sie leer, wird ein Engel auf den Plan gerufen, der das Blatt noch wenden kann. Die 3 vs. 3 Partien sind unterhaltsam, taktisch und treiben die Langzeitmotivation ein gutes Stück nach oben, obwohl die Story bereits durchgespielt ist. Schön ist, dass ihr eure in der Kampagne ergatterten Items und Waffen in den Multiplayer übernehmen könnt. Wer dann immer noch nicht genug hat, kann sich an den AR Karten versuchen. Ein Starter Pack bestehend aus 6 Karten liegt jedem Spiel bei, andere Karten können separat erworben werden (u.a. durch Club Nintendo online).
Technisch ist Kid Icarus Uprising vom Feinsten und gehört zum Besten, was die Nintendo 3DS Bibliothek momentan zu bieten hat. Auch hier sind die Flugsequenzen das große Highlight. Grafik, Levelarchitektur, Gegnerdesign, alles ist überaus gelungen und rauscht mit solch einer Geschwindigkeit an euch vorbei, dass ihr freiwillig jedes Level mehrmals angeht, nur um die Optik zu bestaunen.
Als Gesamtpaket betrachtet ist Pits Rückkehr ein voller Erfolg. Kid Icarus Uprising ist ein sehr guter Rail-Shooter. Wenn auch mit hakeligen Bodenmissionen, was vor allem an der Kamera liegt. Und der Bedienung des Handhelds mit linkem Daumen und Zeigefinger und der Stylussteuerung mit der rechten Hand. Sieht man davon ab, bekommt ist Kid Icarus Uprising ein optisch sehr gutes 3DS Spiel mit tollem Umfang für viele spaßige Stunden.