X Factor im Test

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Was wäre deutsches Fernsehen ohne Reality- und Castingshows? Vermutlich deutlich niveauvoller, aber das ist ein anderes Thema. Das erfolgreiche Shows auf unsere geliebten Konsolen portiert werden ist für uns Gamer allerdings ein heikles Thema, mit dem man spätestens im Elektrofachhandel, wenn ahnungslose Eltern die Lieblingsshow ihrer kleinen Tochter aus dem Regal nehmen, konfrontiert wird. Ob man diesen Eltern mit dem Spiel zur Castingshow X Factor grünes Licht geben kann haben wir für Euch heraus gefunden!

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Kaum ist die erste Staffel zu Ende beglückt man die Konsolen mit Ablegern in Videospielform. Dabei handelt es sich um einen reinen Karaoke-Titel ohne PlayStation Move oder Xbox Kinect Support zum Tanzen verschiedener Choreografien. X Factor lockt mit 28 Songs ans Mikrofon, unter anderem von Lady Gaga, U2, Alicia Keys, Gossip, James Blunt, aber auch deutschen Interpretern wie Ich+Ich. Leider handelt es sich hierbei großteils um schlechte Coverversionen, die nicht annähernd an die Originalfassungen kommen. Dabei spielt man im sogenannten Party-Modus alleine (verrückt, ich weiß), im Duett mit oder gegen einen Partner oder sogar zu viert im Wettbewerbs-Modus. Also theoretisch alles da für eine schnelle Karaoke-Session mit Freunden. Das Hauptaugenmerk liegt aber wohl im Karriere-Modus, in dem sich der oder die Spieler vom Casting, zum Bootcamp, zu den Juryhäusern bis zum großen Finale singen muss. Dafür kann der Spieler sich für einen von acht Charakteren aussuchen und diesen mit verschiedenen Kleidungsstücken verzieren, voraus gesetzt diese wurden bereits freigespielt. Das Gameplay wurde im Großen und Ganzen fast 1:1 von Singstar abgekupfert, aber wieviel kann man bei einem Karaokespiel auch falsch machen?

 

XF_Screenshot_20101001_02.jpgDie Antwort lautet: Jede Menge. Die Quantität der Songliste ist noch zu verschmerzen, bieten Singstar-Titel in der Regel nicht viel mehr Songs, doch kann der Spieler dort wenigstens im SingStore weitere Titel herunterladen. Wie bereits angesprochen sind die meisten Titel bei X Factor auch nur billige Coverversionen. John Morrison würde sich im Grabe umdrehen, wenn er das dort präsentierte Light my Fire hören würde! Fast noch schlimmer ist die Aufmachung des Spieles. Der Spieler wird weder Sarah Connor, noch Till Brönner und George Glueck in der Jury finden, stattdessen sitzen hinter dem Tisch namenlose und mies designte Marionetten mit noch mieserer Synchronisation. Dasselbe gilt natürlich auch für die spielbaren Charaktere. Diese wurden allerdings überhaupt nicht synchronisiert und nicken nur blöde auf die gelegentlichen Fragen und Kommentare der Jury, welche sich übrigens sehr schnell wiederholen. Von einer großen Bühnenshow ist keineswegs die Rede. Dazu sind die Kandidaten die vermutlich schlechtesten Tänzer und auch Bauchredner: Sie bewegen den Mund nur gelegentlich passend zum gesungenen Text. Und das sind alles nur offensichtliche Mängel von X Factor. Profi Karaoke-Sänger werden zudem noch das Probehören bei der Songauswahl vermissen, sowie Online-Modi und irgendeine Form von Motivation dieses Spiel noch weiter zu zocken, wenn man eigentlich auch Singstar oder auch Rock Band 3 haben kann, welches nur mit Mikro ebenfalls prima als Karaokespiel herhalten kann.

Folgene Songs sind in X Factor enthalten:

Agnes Carlsson - “Release Me”
Alicia Keys - “Doesn’t Mean Anything”
Amy Winehouse - “Back To Black”
Blondie “- Call Me”
Britney Spears - “Oops I Did It Again”
Cascada - “Evacuate the Dancefloor”
Duran Duran - “Rio”
Gossip - “Heavy Cross”
Ich + Ich - “So Soll Es Bleiben”
Jackson 5 - “I Want You Back”
James Blunt - “You’re Beautiful”
Kaiser Chiefs - “Ruby”
Kylie Minogue - “Can’t Get You Out Of My Head”
Lady GaGa - “Paparazzi”
Lily Allen - “22”
Lionel Richie - “All Night Long”
Mariah Carey - “Always Be My Baby”
Owl City - “Fireflies”
Pixie Lott - “Boys & Girls”
Queen - “Radio Ga Ga”
Robbie Williams - “She’s The One”
Simple Minds - “Don’t You (Forget About Me)”
Stanfour - “In Your Arms”
Talo Cruz - “Break Your Heart”
The Doors - “Light My Fire”
The Saturdays - “Up”
The Undertones - “Teenage Kicks”
U2 - “Beautiful Day”

Tobias meint:

Tobias

Autsch! Was man mit X Factor vor den Latz geknallt bekommt liegt nur schwer im Magen. Das Karaoke-Gameplay funktioniert zwar, doch wird es so mies präsentiert, dass man einfach keinen Spaß daran finden kann. Keine bekannten Jury-Mitglieder, schlecht designte Charaktere, miese Synchronisation und am schlimmsten: Fast nur Coverversionen der relativ bekannten Songs. Liebe Eltern. Macht bitte im Kaufhaus einen großen Bogen um X Factor und schnappt stattdessen lieber einen der vielen Singstar Ableger für die PlayStation 3 oder Lips für die Xbox 360.

Positiv

  • Ein paar Songs sind in der Originalfassung

Negativ

  • Fast nur Coverversionen
  • Miese Optik
  • Keine Online-Modi
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X Factor Daten
Genre Musikspiel
Spieleranzahl 1-4
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 29. Oktober 2010
Vermarkter Deep Silver
Wertung 3.2
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