Perfect Dark im Test

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Im Jahre 2000 erschien mit Perfect Dark ein sensationeller Ego-Shooter auf dem Nintendo 64 und setzte die Messlatte außerordentlich hoch, was Grafik und Gameplay anging. In kürzester Zeit schoss sich Agentin Dark in die Herzen der Ego-Shooter Fans. Zehn Jahre später erhört Microsoft die Wünsche vieler Fans und bringt das erste Abenteuer von Joanna Dark auf Xbox Live. Doch wer jetzt denkt, dass es sich hierbei um ein einfaches Remake handelt, der täuscht sich gewaltig.

1.jpgEntwickelt wurde das Spiel seinerzeit zwar von Rare, für die Konvertierung auf Microsofts Flagschiff sind aber die 4J Studios verantwortlich. Und diese haben ganze Arbeit geleistet. Doch alles der Reihe nach. Für diejenigen, die die Nintendo 64 Ära verpasst haben und mit Perfect Dark nichts anfangen können, gibt es eine kurze Zusammenfassung. Ihr übernehmt die Rolle von Agentin Joanna Dark. Sie arbeitet für das Carrington Institut und ist gerade auf dem Weg zu einer herkömmlichen Mission. Ein gewisser Dr. Caroll will aus den Fängen einer feindlichen Organisation gerettet werden. Nachdem euch das gelungen ist, entfaltet sich nach und nach die Geschichte und ihr werdet schnell Zeuge einer ganzen Verschwörung, die auf den Tod des Präsidenten abzielt. Aber nicht nur das. Bald entdeckt ihr die ganze Wahrheit und nach einem Besuch in der Area 51 scheint nichts mehr, wie es war.

Zugegeben, die Story gewinnt keinen Oskar, weiß aber zu gefallen und motiviert euch zum weiterspielen. Bevor ihr eine Mission beginnt, stehen euch drei verschiedene Schwierigkeitsgrade zur Verfügung. Je nach Schwierigkeitsgrad variieren auch die Missionsziele und die Stärke der Gegner. Habt ihr euch entschieden, geht es in 17 Missionen durch verschiedene Szenarien wie etwa eine großen Villa, die Area 51, ein Uboot u.a. Wer das Original gespielt hat, wird hier den gleichen Inhalt finden wie seinerzeit auf Nintendos 64-Bit Maschine. Doch Vorsicht: Perfect Dark hat innerhalb der Levels keine Checkpoint oder Rücksetzpunkte. Fliegt in gewissen Missionen eure Tarnung auf oder segnet ihr das Zeitliche, müsst ihr das komplette Level von neu anfangen. Nervig und etwas Old-school. Hier hätte ich mir beim Remake Checkpoints gewünscht.

Wurde das Gameplay vor zehn Jahren noch von bösen Rucklern und gelegentlichen Slowdowns getrübt, kann man hier unbesorgt sein. Die 4J Studios haben das komplette Spiel an die HD Generation angepasst. Doch was bedeutet das? Ganz einfach: Das Spiel läuft super flüssig mit satten 60 Fps und erstrahlt in 1080p Auflösung. Vorbei sind die Zeiten von matschigen Texturen und ruckelnden Gefechten. Im Remake wurde eine Vielzahl von Texturen verbessert, viele sogar komplett ausgetauscht und alles bekam einen deftigen Feinschliff. Auch die Charakter- und Waffenmodelle erstrahlen in neuem Glanz. Leider gibt es immer noch Spielraum, der von d3.jpgen Entwicklern nicht beachtet wurde. So ertönt zwar die originale Sprachausgabe, aber die Lippen der Personen bewegen sich nicht. Auch die Hände sind in den Zwischensequenzen die ganze Zeit zu Fäusten geballt und wirken nicht gerade zeitgemäß. Die Texturen wurde zwar mächtig aufpoliert, erscheinen an einigen wenigen Stellen aber doch recht veraltet und unschön, wie z. B. im Schnee-Level. Ansonsten sieht das Spiel sehr schick aus. Die Levels erblühen in neuem Glanz und verstecken das Alter des Spiels geschickt.
4.jpgHerzstück des Ego-Shooters war damals der Splitscreen-Multiplayer und auch im Remake ist es nicht anders, sondern sogar besser. Denn neben den ganzen grafischen Verbesserungen hat man Perfect Dark auch noch einen waschechten Online Modus spendiert. Nicht genug, dass man die komplette Singleplayer Kampagne kooperativ mit einem Freund per Splitscreen oder sogar online durchspielen kann, gibt es sogar eine Vielzahl von Online Modi. Der komplette Multiplayer, der zu damaligen Verhältnissen äußerst umfangreich war und Spieler auf der ganzen Welt vor die Mattscheibe gefesselt hat, ist im Remake vertreten. So könnt ihr der alten Zeiten willen mit Freunden im Splitscreen zocken und wahlweise Bots dazuschalten. Natürlich könnt ihr die Schlacht auch online mit bis zu sieben anderen Spielern austragen. Viele werden zwar jetzt sagen, dass andere Ego-Shooter mit 16 und mehr Spielern online gespielt werden können, was aber meiner Meinung nach in Perfect Dark keinen Sinn machen würde, da die Maps nicht sonderlich groß sind und die Anzahl von acht relativ gut passt. Neben vielen vortrefflich gelungenen Maps, die sich im Design allesamt von der Kampagne ableiten, gibt es noch ein besonderes Bonbon. Man kann nämlich auf sogenannten Classic Maps zocken, die nichts anderes sind als die Multiplayer Arenen des N64-Klassikers Goldeneye. So wird ein Traum von vielen Fans doch noch wahr und sie können ihre geliebte Facility Map online genießen. ;)

Neben den vielen Maps und Spielarten wie z. B. Free for all oder Team Deathmatch gibt es eine Reihe von individuellen Einstellungsmöglichkeiten. Ihr könnt euch für ein einiges Charaktermodell entscheiden, persönliche Einstellungen in der Steuerung vornehmen oder besondere Filter aktivieren, die es euch erlauben, genau das passende Match zu finden. Auch werden die Waffensets und Gewinnvoraussetzungen von euch nach Belieben festgelegt. Alles also, was ein moderner Online Ego-Shooter braucht. Leider haben sich die ersten Online Matches sehr holprig gestaltet und wurden von starken Rucklern, Framerate-Einbrüchen und Lags heimgesucht. Hier muss Rare schnell einen Patch nachliefern und zusehen, dass das flüssige Gameplay der Singleplayer Kampagne auch online funktioniert.

Wenn man sich die Technik im Gesamten vor Augen führt, sieht das Spiel sehr ordentlich aus. Wenn man sich jetzt noch im Klaren wird, dass es eigentlich nur Verbesserungen in Auflösung und Texturqualität sind, die das Remake mit sich bringt, ist es äußerst beachtlich, was Rare seinerzeit auf dem N64 geschaffen hat. Sogar am heutigen Standard gemessen, macht Perfect Dark einen äußerst guten Eindruck. Zwar keine Grafikbombe, ist es doch ein sehr gut aussehendes Arcade Spiel. Der Sound schlägt dabei in die gleiche Sparte. Die Sprachausgabe wurde vom Original übernommen, qualitativ überarbeitet und klingt trotzdem ein wen9.jpgig blechern. Anders sieht es da beim Soundtrack aus. Die abwechslungsreichen Melodien dröhnen euch in sehr guter Qualität um die Ohren. Überhaupt ist der Soundtrack bei dem Spiel sehr gelungen und unterstützt die rasante Action. Waffengeräusche, Explosionen und andere Audioeffekten könnten zwar besser sein, gehen aber auch hier in Ordnung und untermauern den nostalgischen Flair des Originals nur.

Andrej meint:

Andrej

Perfect Dark ist genau das geworden, was sich viele Fans weltweit gewünscht haben: Ein grandioses Remake eines Ego-Shooters, der auf dem N64 in kürzester Zeit zum Meilenstein avancierte. Die grafischen Verbesserungen und vor allem die Implementierung des Online Modus machen das Spiel zu einem definitiven Must-Have in Microsofts Arcade Bibliothek. Fans, die das Original zu genüge gespielt und wahrscheinlich zuhause haben, greifen aufgrund der vielen Verbesserungen ebenso zu wie Leute, die das Spiel vor zehn Jahren verpasst haben. 

Positiv

  • Gameplay so gut wie eh und je
  • gelungener Multiplayer via Xbox Live
  • viel Inhalt zum günstigen Preis

Negativ

  • schwache KI der Gegner
  • nur 8 Spieler im Multiplayer
  • noch Raum für weitere Verbesserungen vorhanden
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  • von dsf:

    Zockts noch jemand? Ich brauch ein paar Verrückte die mit mir durch alle 30 Challenges im 3- und 4-Spieler-Modus gehen ...

  • von Eppe:

    Vor Weihnachten bekomm ich sicher nichts auffe Reihe, für eine geplante Aktion bin ich nicht heiss genug auf das Spiel, da gibts einfach viel zu viel was ich noch nicht kenne und noch zocken muss. Wenn du hier jemand findest kann sein das ich euch dann mal spontan eine Nachricht schicke...

  • von Uroko Sakanabito:

    Na dann lass uns was planen ^__^

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Perfect Dark Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1 - 8
Regionalcode Pal
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 17. März 2010
Vermarkter Microsoft
Wertung 8.5
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