Fangen wir mal mit der altbewährten Story an. Wie in nahezu jedem Serienableger macht euch hier ebenfalls (wer hätte es auch anders gedacht) Dr. Eggman erneut das Leben schwer. Zu Beginn wirkt alles noch wunderbar, denn der finstere Doktor bereut seine Schandtaten und gelobt Besserung. Daraufhin baut er aus Reue einen mächtigen Freizeitpark im Weltall. „Da ist doch etwas faul“, mag der ein oder andere jetzt denken. Stimmt – natürlich sind seine Absichten in Wirklichkeit nicht ganz so herzergreifend wie von ihm angedeutet. Sein Plan ist es, die Alienrasse namens Wisps zu unterjochen und für eigene Zwecke als Energielieferanten zu missbrauchen. Doch die blaue Rettung naht…
Das Grundprinzip von Sonic Colours ist dasselbe wie eh und je. In einem Affenzahn rast ihr durch die kunterbunten Levels und müsst jeweils das Ende der entsprechenden Stage erreichen. Unterwegs sammelt ihr natürlich traditionell die goldenen Ringe ein, die als Schutzschild fungieren – wird Sonic mit Ringen im Gepäck attackiert, heißt es nicht etwa „Game Over“, stattdessen verliert ihr die runden Schmuckstücke. Dann habt ihr wie immer ein paar Sekunden Zeit, die Lebensretter wieder einzusammeln, bevor sie dauerhaft verschwinden. Wenn ihr das Levelende mit einer entsprechenden Anzahl an Ringen erreicht, gibt’s ab und an auch Boni wie beispielsweise ein Extraleben.
Eggmans Freizeitpark setzt sich aus insgesamt 5 Planeten zusammen, denen ihr allesamt einen Besuch abstatten werdet. Da wäre z.B. ein Fast Food-Planet oder eine aquariumähnliche Welt. Ihr seht also, Abwechslung wird hier wahrlich großgeschrieben. Einzig und allein auf sich wirken lassen und genießen kann man die Kulissen nicht immer. Wer schon einmal ein Spiel der Reihe zockte, der weiß, dass das mit Sonics Affentempo stellenweise nicht wirklich möglich ist. Mache Gamer mögen nach ein paar Runden vielleicht meinen, dass sie wegen der enormen Geschwindigkeit die Kontrolle über das Geschehen verlieren. Aber auch hier wurde mitgedacht.
In regelmäßigen Abständen spendieren euch die Entwickler ruhigere Passagen, bei denen es weniger um Highspeed, sondern vielmehr um Konzentration und gezielte Sprünge geht. Die Balance ist fabelhaft und verhilft Sonic Colours zu ungeahntem Abwechslungsreichtum. Übrigens wechselt die Kamera durchgehend gekonnt zwischen der Verfolgerperspektive und einer festen Kamera, welche an die guten alten Mega Drive-Zeiten erinnert. Spielen könnt ihr den Titel über die Fernbedienung und den Classic-Controller. Bei Letzterem fällt die Kontrolle aufgrund kleiner Verzögerungen jedoch etwas schwammig aus.
Außer auf Gegner und Hindernisse trifft Sonic während seiner Reise auch auf die bereits erwähnten Wisps. Diese sind in Behältern eingesperrt und jetzt liegt es an euch, diese zu befreien. Nicht nur, dass ihr so eine wahrlich gute Tat vollbringt – dadurch erhaltet ihr auch individuelle Fähigkeiten. Diese sind leider nur von kurzer Dauer, man sollte die Extrakräfte also wohlüberlegt einsetzten. Welche Gabe ihr letztendlich kriegt, hängt von der Farbe des Wisps ab. Von dem klassischen Geschwindigkeitsboost bis hin zum witzigen Bohrer (um durch den Untergrund zu wühlen) sind allerhand interessante Extras dabei. Das bringt aber nicht nur ein Vorteil gegenüber Eggmans Schergen – durch die einzigartigen Fähigkeiten könnt ihr auch völlig neue Gebiete in den Levels entdecken und wiederum neue Geheimnisse entdecken. Somit lohnt es sich durchaus, die Missionen mehrmals zu spielen. Für Motivation ist also gesorgt!
So kann man also nicht verleugnen, dass SEGA ganz offensichtlich spickte, einen Abzug in Sachen Spielspaß gibt’s deshalb aber keinesfalls. Der Schwierigkeitsgrad ist ebenfalls gut ausbalanciert. Der Einstieg fällt Anfängern leicht und die Schwierigkeitsgradkurve ist exzellent. Man spielt die Weltalloper übrigens in ca. 10 Stunden durch, das Sammeln von versteckten Items und Ähnliches nicht mitgezählt.
Für zusätzliche Motivation sorgt der Koop-Modus. Das klappt mit dem so genannten Sonic-Simulator. Das ist im Prinzip ein Spielhallenautomat, an dem ihr mit einem Kumpel insgesamt 21 Bonuslevels meistern dürft. Diese erinnern spielerisch stark an den Einzelspieler, sind aber im direkten Vergleich dazu etwas kniffliger. Von Anfang an sind jedoch nicht alle dieser Missionen freigeschaltet. Um sie spielen zu können, gilt es, die gut versteckten roten Ringe im Spielverlauf einzusammeln. Insgesamt macht das Mehrspielererlebnis einen sehr guten Eindruck. Die Möglichkeit, Wispfähigkeiten zu kombinieren, gibt dem Ganzen nochmal einen großen Pluspunkt. Übrigens dürft ihr auch mit euren Miis an den Start – super!
Somit lässt sich abschließend nur sagen: bravo SEGA! Nach unzähligen durchwachsenen Ablegern zeigt Colours endlich, wie ein vernünftiges Sonic auszusehen hat. In einem Satz:
„Das beste 3D-Sonic aller Zeiten!“
Sonic Colours im Test

Nicht schon wieder ein lauwarmer Aufguss von SEGAs einst toller Vorzeigeserie! Diese Befürchtung ist absolut gerechtfertigt, wenn man sich die letzten Jahre des Igels so durch den Kopf gehen lässt. Mit diesen Vorurteilen hat es der blaue Igel nicht eben einfach, skeptische alte Fans zu überzeugen – zu oft gingen SEGAs Versuche in die Hose. Brauchen Sonic-Jünger die folgenden Absätze also wirklich lesen? Die Antwort: ja, auf jeden Fall!
Götz meint:
Dominik meint:

Der Sonic-Zyklus wurde durchbrochen! Denn mit Colours halten wir nun tatsächlich das Sonic-Game in den Händen, auf das wir seit über einem Jahrzehnt gewartet haben. Es enthält die Essenz all dessen, was wir an Sonic lieben, subtrahiert dabei die Kritikpunkte der Vorgänger, fügt gekonnt neue Elemente hinzu und schnürt alles zu einem einzigartigen Spielspaßpaket zusammen. Von der sympathischen Geschichte mit ihren äußerst witzigen Dialogen über das makellose, flüssige Gameplay bis hin zur grandiosen Technik und dem neuartigen Koop-Modus passt hier einfach alles. Dank Colours stehen 3D-Sonics nicht mehr länger im Schatten ihrer 2D-Brüder. Danke, Sonic Team! Danke, SEGA!
Positiv
- Es macht Spaß!
- Tolle Spielbarkeit
- Altbekannter Sonic-Charme
Negativ
- Große Ähnlickeit zu Mario
- Keine deutsche Sprachausgabe
- Steuerung via Classic-Controller zu ungenau
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von Stardragon:
Das Spiel ist ab heute auch auf Steam. Zur Veröffentlichung gibt es bis zum 13.2. einen Franchise-Sale für Sonice Spiele. Sonic Colors Ultimate für 30% günstiger Sonic Frontiers ebenso 30% günstiger Sonic Origins 50% günstiger Team Sonic Racing 75% günstiger und...
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von Ultimatix:
Und? wie ist das Spiel? Wurden die Bugs mittlerweile behoben?
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von Mistercinema:
Sonic Colours Ultimate - hier ist der Launch Trailer: ...
Meine Erwartungen waren gering. Nicht verwunderlich, da ich in den letzten Jahren stets von neuen Sonic-Spielen enttäuscht wurde. Nachdem vor Kurzem selbst das langerwartete Sonic the Hedgehog 4 einen bitteren Nachgeschmack hinterließ, war Colours bei mir im Prinzip bereits abgeschrieben. Umso verblüffter bin ich jetzt. So erstaunlich es auch ist, Sonic Colours macht im Grunde genommen fast alles richtig, was es richtig machen kann. Da stört mich auch die Ähnlichkeit zu Mario nicht weiter. Das Leveldesign ist top, die Spielbarkeit tadellos – es macht einfach Spaß. Ich freue mich als großer Sonicfan natürlich darüber und halte es für angebracht, diesen Artikel mit einem aussagekräftigen Satz zu beenden: „Endlich ein 3D-Sonic, wie es sein sollte – die neue Ära des blauen Igels hat begonnen!“