
Entwickler 49Games stellte mit dem Multiplattform-Titel RTL Winter Sports 2010 ein recht ordentliches Wintersportspiel auf die Beine. Speziell die packenden Wettkämpfe auf Schnee und Eis mitsamt ihren acht Disziplinen 'Biathlon', 'Snowboard Cross', 'Ski Alpin Downhill', 'Ski Alpin Freeride', 'Skifliegen', 'Eisschnelllauf Short Track', 'Eiskunstlauf' und '4er Bob' sorgten für einen Heidenspaß im warmen Wohnzimmer. In Winter Sports 2011: Go for Gold ist erstmals die neue actionreiche Disziplin 'Schneemobil-Rennen' mit am Start, bei der es statt reiner Muskelkraft auf flinke Reflexe am Gamepad ankommt.
Geringfügige Änderungen machen sich in den beiden temporeichen Sportarten 'Ski Alpin Freedride' und 'Snowboard Cross' bemerkbar: Hier darf nun im Stil von Tony Hawk auf Rails (Geländern) geslidet werden. Darüber hinaus wurde in Winter Sports 2011: Go for Gold der Eiskunstlauf um den 'Risikomodus' erweitert. Diesen nutzt ihr alternativ zu den Quick-Time Events, um so etwa bei einer fehlerfreien Leistung eine noch bessere Bewertung abzustauben. Und ja, beide Neuerungen wirken sich auf die Erfolge und Trophäen aus.
Dreh- und Angelpunkt in Winter Sports 2011: Go for Gold ist wie gehabt der Karriere-Modus. Hier gilt es in 16 Cups (aufgeteilt in Amateur, Profi, Weltelite) und mehr als 40 Herausforderungen (bekannt aus dem Vorgänger) die eisige Spitze der Wintersportwelt zu erklimmen. Neben den nicht vorhandenen Lizenzen stößt insbesondere das Fehlen eines Charakter-Editors bitter auf. So kann lediglich auf ein bereits vorgefertigtes Team zurückgegriffen werden, das sich gemischt aus Sportler und Sportlerinnen zusammensetzt. Die Nationalität dürft ihr zwar selbst bestimmen, optische Auswirkungen hat das aber selten. Positiv angereichert wird die Einzelspieler-Karriere mit der Charakterentwicklung. Soll heißen: Ihr erhaltet durch die Rennen Erfahrungspunkte in Form von XP. Mit den Punkten schaltet ihr wiederum neue Fähigkeiten wie etwa einen 'Adrenalinschub' frei.
Ein Motivationsschub allererster Güte ist dem Multiplayer-Modus (online oder offline im Splitscreen) mit seinen vier actiongeladenen Spielmodi zu verdanken. In diesem wollen Münzen gesammelt (Coins Contest), Flaggen gestohlen (Capture the Flag), Turbofelder passiert (Speed Contest) und Checkpoint-Rennen (Domination-Modus) ausgetragen werden. Offline-Spieler dürfen zudem im Trainingsmodus weiter an ihren Skills feilen und im Wettkampf-Modus einen schnellen Cup mit benutzerdefinierten Einstellungen bestreiten. Sollte also für jeden was mit dabei sein..
Das Gameplay in den neun Wintersportarten ist unkompliziert-einfach; die Steuerung flutscht (mit wenigen Ausnahmen) - was hier zählt ist der 'Fun-Faktor'. War damals bei Winter Games auf dem Commodore C 64 so, und ist auch heute nicht viel anders. Denn eine Simulation möchte Winter Sports 2011: Go for Gold keinesfalls sein. Die Präsentation ist durchweg gelungen: Egal ob die riesigen Zuschauertribünen oder die schick animierte Seilbahn abseits der Piste - die Entwickler waren definitiv mit Herzblut bei der Sache. Ein motivierter deutscher Sprecher, der Kurse wie Sportarten kurz vorstellt, rundet das Ganze positiv ab.
Wer RTL Winter Sports 2010 mochte, wird auch dieses Spiel ins Herz schließen. Alleine die anspruchsvollen Herausforderungen (Münzen sammeln, Totenköpfen ausweichen, Rechenaufgaben lösen etc.) machen nach wie vor unheimlich Laune. Dennoch halten sich die Neuerungen stark in Grenzen. Mit den Schneemobilrennen kommt zwar eine neue Disziplin hinzu, aufgrund der suboptimalen Kameraführung und Steuerung ist dies jedoch kein wirklicher Mehrwert für Besitzer des Vorgängers. Was bleibt ist ein recht spaßiges Wintersportspiel, das vor allem im Multiplayer punkten kann, für ein Vollpreis-Spiel letztendlich zu wenig (Neuerungen) bietet.