Machinarium ist eine spielerische Mischung aus einem klassischen 2D Point & Click Adventure und einem Puzzlespiel. Also jene für den Rechner, nicht die von Oma. Wobei der Schwierigkeitsgrad durchaus an die dicken 1000+ Teile Puzzle der Großmutter erinnert. Doch dazu später mehr. Jedenfalls dürften Fans von dicken Stories bei Machinarium etwas zu kurz kommen, denn erstaunlicherweise verzichtet Robo Josef auf die übliche Konversation durch eingeblendeten Text. Auch sonst ist man zunächst mangels aufklärender Worte zu Spielbeginn verwirrt, wohin denn jetzt die Reise gehen soll. Glücklicherweise ist die Steuerung per Mausklick so simpel gehalten, dass ihr praktisch ohne großartig darüber nachzudenken auf den richtigen Weg stolpert.
Vergesst dabei klassische Systeme á la Scumm mit Nimm, Gib & co. - in Machinarium City gelten andere Gesetze. Ein Klick auf einen Gegenstand am Bildschirm genügt, um damit zu interagieren oder es mitzunehmen, indem Josef es in seinem rostigen Bauch zwischenlagert. Über eine Leiste am oberen Bildschirmrand lassen sich die Items anschließend bei Bedarf erneut aufrufen und an benötigten Stellen im Spiel einsetzen.
Während die Glühbirne einen (hilfreichen) Gedanken von Josef mittels comichafter Gedankenblase darstellt, lässt euch das Lösungsbuch genaue Anweisungen zukommen. Allein, vor dem Spicken im klugen Büchlein muss jeweils ein kleines Minispiel bewältigt werden, die diesen Autor frappierend an diverse Game Boy Titel der frühen 90er Jahre erinnern. Nemesis lebt weiter.
Was macht Pablo Picasso, Robert Altman und Elvis Presley so einzigartig? Ihr unverwechselbarer Stil! Auch Machinarium ist auf seine Weise singulär, zumindest aber ein seltener Vertreter seiner Gattung. Im Prinzip herrscht farblicher Minimalismus vor - der gesamte Planet ist in tristem Grau / Braun gehalten und kann in Sachen Rost mit der russischen Nordmeerflotte mithalten. Obwohl das im ersten Moment stutzig macht, stört es im weiteren Verlauf von Josefs Abenteuer nicht mehr und wirkt im Gegenteil sogar stimmig. Nicht umsonst wurde Machinarium auf dem Independent Games Festival in der Kategorie »Innovativste Grafik« als bester Titel 2009 ausgezeichnet.
Wenn man an Machinarium jetzt noch irgendetwas kritisieren möchte, dann bleibt im Prinzip nur die kurze Spielzeit. Natürlich ist es maßgeblich davon abhängig, wie rasch man seine Rätsel löst und ob man dabei auf Lösungshilfen zurückgreift. Dennoch war dieser Autor bereits nach 4-5 Stunden am (unspektakulären) Ende angelangt. Allerdings ward dabei auch mehr als einmal auf die integrierten Lösungshilfen bei besonders vertrackten Rätseln zurückgegriffen.
Im Gegensatz zum Schwierigkeitsgrad der Rätsel sind die Systemanforderungen eher gering: Jeder Rechenknecht mit Windows XP / Vista, 1,6 Ghz CPU-Takt und 1 GB RAM sollte für das skurrile Robo-Abenteuer ausreichen. Im Vertrauen auf die Ehrlichkeit der Käufer wird Machinarium im übrigen auch ohne Kopierschutz ausgeliefert, so dass sich der Titel ebenso für Laptops und Knobel-Sessions unterwegs prima eignet, da die DVD wohlbehalten im Regal aufbewahrt werden darf. Wer das nicht braucht, kann gleich zur separat angebotenen Download-Version greifen.
Machinarium im Test


Neues Knobelfutter! Nachdem uns die Macher von Edna bricht aus und The Whispered World bereits zwei wunderschöne Adventures schenkten, liefern die Tschechen von Amanita Design nun mit Machinarium ein weiteres Adventure, dass wie die beiden Vorgängerwerke Samorost 1 & 2 komplett auf Flash basiert. Und etwas Erfahrung mitzubringen scheint bei Machinarium nicht verkehrt zu sein, denn das Abenteuer in der von Robotern bevölkerten Stadt verlangt PC & Mac Besitzern so einiges an Knobel-Power ab!
Sebastian meint:
Positiv
- Grandiose Musik
- Herausfordernde Rätsel
- Viele Boni (Soundtrack, Prequel usw.)
Negativ
- Zu kurz
- Nicht einsteigerfreundlich
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von Pandemonium:
Ich habs auch am PC und an der PS3 durchgespielt. Tolles Spiel, sehr athmophärisch vor allen Dingen.
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von Flat Eric:
Toller Soundtrack, tolles Game! Habe ich zweimal durchgespielt! Gibts mittlerweile auch für Android und Co....
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von Civilisation:
Sebastian hat sich die Gehirnzellen zermürbt um Machinarium zu testen. Machinarium Neues Knobelfutter! Nachdem uns die Macher von Edna bricht aus und The Whispered Worldbereits zwei wunderschöne Adventures schenkten, liefern die Tschechen von Amanita Design nun mit Machinarium...
Was fange ich nur mit dieser Maschine an? Und wo muss das Sonnenblumenöl eingesetzt werden? Diese und jene Frage sind die stetigen Begleiter beim Spielen von Machinarium. Mit Rätseln so knackig wie Knäckebrot und mehr Boni als mancher Manager spricht im Fall von Machinarium nichts gegen die Investition der geforderten 30 Schrauben. Sofern man sich von einer hohen Rätseldichte und entsprechender Herausforderung gut unterhalten fühlt. Blutige Anfänger mit Durst nach storytriefenden Abenteuern sehen sich eventuell doch lieber andernorts um.