Startet man den Titel, wird man zunächst von einer stimmigen Introsequenz begrüßt in welcher der Titelwagen, der Audi R8, in Action über schön detaillierte Strecken fegt. Alles begleitet von einem fetzigen Sound á la Jeanne Michele Jarré. Einmal im Menü angekommen werdet ihr von einem sympathischem »Ansager« willkommen geheißen. Zuerst fragt euch das Spiel, ob ihr den Inhalt der zweiten DVD installieren wollt. Wie oben beschrieben ist dies nicht zwingend notwendig, jedoch weist man euch darauf hin, dass euch eine Menge Rennstrecken und Autos im Karrieremodus vorenthalten bleiben. Sodann werdet ihr gefragt was für eine Art Renntyp ihr seid - Gelegenheitsfahrer, Rennfahrer oder ehrgeiziger Rennfahrer. Jede Option steht für einen Startschwierigkeitsgrad. Während Gelegenheitsfahrer etwas für die Rennsportneulinge ist, es sind beispielsweise Lenk- und Bremshilfe eingeschaltet, richten sich Rennfahrer, respektive ehrgeiziger Rennfahrer an die bereits geschulteren unter den Hobbyschumis. Zudem sei gesagt, dass der Schwierigkeitsgrad zu jeder Zeit später, auch während einer Rennsaison, individuell im Hinblick auf KI-Schwierigkeit, ABS, TCS, Ideallinie etc. angepasst werden kann. Dies war bereits beim zweiten Teil möglich und lässt den Spieler netterweise jederzeit entscheiden, wann man auf- oder absteigen will.
Das ist auch ein gutes Stichwort, denn der Modus ist das Herzstück des Spiels. Gefahren wird hier eine Karriere über den Zeitraum von 6 Saisons. Längenmäßig ließ sich die komplette Laufbahn meinerseits leider noch nicht erfassen, da die einzelnen Spielzeiten verschiedene Längen aufweisen. So hat Saison 1 nur einen Zeitraum von vier Wochen, unter denen Rennveranstaltungen gewählt werden, währenddessen am Wochenende eine klassenspezifische Weltmeisterschaft gefahren wird. Saison 2 ist mit sieben Wochen schon etwas länger und Saison 3 hat bereits knapp fünfzehn Wochen. So steigt also der Zeitaufwand um eine Spielzeit abzuschließen, exponentiell an.
Wie bereits bei Forza 2 werden die Autos auch in Klassen geteilt, von F (100 - 199) R (R1 bis R4). Das Tuning bedingt hier auch wieder, in welcher LI-Klasse ihr eingestuft werdet und ob ihr so an bestimmten Rennen teilnehmen könnt. Ein weiterer guter neuer Punkt in Bezug auf den Schwierigkeitsgrad ist, dass das Spiel euch darauf hinweist, wenn der Wagen für das kommende Rennen zu leistungsschwach ist, und rät diesbezüglich zu einem Update. So kommt nicht bereits nach den ersten Kurven Frust auf, weil ihr merkt, dass euer Bolide nicht mit dem Feld mithalten kann. Netterweise gibt es jetzt die Option »schnelles Upgrade«. Damit wird euer derzeit genutztes Auto mit vom Programm gewählten Tuningteilen so bestückt, dass es genau in die Bedingungen des kommenden Wettrennen fällt. Dies ist insbesondere für Tuninganfänger vorteilhaft, da nicht ewig nach richtigen Teilen geschaut werden muss.
Grafisch ist Forza 3 über jeden Zweifel erhaben. Es ist zwar nicht der erhoffte Quantensprung, jedoch sind die Autos um einiges detaillierter in Szene gesetzt worden. Auch die Strecken und das Umfeld wirken nicht mehr so trist wie noch aus dem Vorgänger. Alles wirkt lebendig, bunt und läuft in superflüssigen 60 fps. Insbesondere die neuen Kurse Montserrat, Fujimi und Amalfi sehen klasse aus und laden wiederholt zu Touren ein, weil man hier und da neue Details am Streckenrand entdeckt. Um die grafische Pracht noch mehr zu genießen, wurde dem Spiel natürlich erneut ein Foto- und Videomodus hinzugefügt. Man kann seine Traumwagen hierbei fotografieren, wo man will, ob im Showroom mit schlichtem weißen Hintergrund, oder auf dem vor saftig grünen Bäumen nur so strotzenden Nürburgring. Dem Spieler wird ebenfalls die Möglichkeit gegeben seine Fotos und Videos zu forzamotorsport.net hochzuladen und anschließend auf den PC zu übertragen, um die Fotos auszudrucken.
Hinzugekommen ist neben dem Auktionshaus, wo man in altbewährter Art seine Autos ersteigern und versteigern kann, der Shop, wo man Tuningeinstellungen, Designs und Lackierarbeiten dem breiten Forza-Publikum kostenlos oder für Onlinecredits anbieten kann. Dies ist insofern positiv, als dass man jetzt nicht mehr auf ein Design eines bestimmten Autos angewiesen ist, wie das bei Forza 2 noch der Fall war. Man ein Aussehen im Shop kaufen und es, wann man will, auf sein Vehikel aufsetzen. Das ist eine kluge Neuerung, die viele Spieler wohl zu mehr Mut zum Custom-Design führen wird. Auch die neu eingeführte Cockpitperspektive ist gelungen. Die knapp 500 Cockpits sind alle mit so viel Liebe zum Detail nachgezeichnet, sodass man fast das Gefühl hat, selbst im Auto zu sitzen. Dabei wirkt es nicht so aufdringlich, dass die Übersichtlichkeit verloren geht. Man merkt hier, dass Turn 10 in jedes Detail viel Arbeit und Liebe reinsteckte. Im Übrigen funktionieren bei den Pilotenkanzeln sämtliche Anzeigen, von Tachometer, über Drehzahlmesser bis hin zum Bordcomputer (für Rundenzeiten etc.), falls das Fahrzeug so etwas hat.
Zum Sound gibt es zu sagen, dass die Motorengeräusche allesamt ausgesprochen gut klingen. Über meine DD 6.1 Anlage kommt das röhrende 12-Zylinder-Gebrubbel eines 69 Dodge Charger genauso klasse rüber wie das Fauchen eines Ferrari Challenge Stradale. Bei der Auswahl der Songs riss Turn10 bereits mit Forza 2 keine Bäume aus. Jedoch haben wir hier eine Die Hard-Rennsimulation vor uns, so dass die Rennfahrer unter uns sowieso die Musik während der Rennen ausschalten werden.
Ein neues nettes Feature ist die Möglichkeit verpatzte Szenen, wie kleinere Ausritte aus Kurven oder Kollisionen per »Back-Taste« zurückzuspulen und so erneut versuchen diese fehlerlos zu bestehen. Dies wird nicht jedem Rennspielfreak gefallen. Jedoch sei dazu gesagt, dass die Option folgende Einschränkungen besitzt. Einerseits erscheint die Möglichkeit nur, wenn man wirklich Fehler macht, also erst, wenn man bereits im Kies gelandet ist oder den anderen Wagen berührte. Vorher hat man keinen Zugriff darauf. Weiterhin kann man den Rücksetzpunkt nicht stufenlos selbst aussuchen, das Game entscheidet selbst über einen geeigneten. Und zu guter Letzt kann man das Feature online nicht nutzen, was gegenüber den anderen Spielern auch unfair wäre.
Der Multiplayer ist im Vergleich zum zweiten Teil, insbesondere was die Anzahl der Spielmodi angeht, umfangreicher geworden. Man kann neben den klassischen Versus-Rennen ebenfalls Zeitrennen, Etappenrennen, Beschleunigungs- und Driftrennen gegeneinander fahren. Die maximale Anzahl der Teilnehmer ist online auf 8 beschränkt. Man kann hierbei die Lobby auch mit KI-Gegnern füllen, so dass man immer die Wahl hat, ob man allein oder mit einer vollen Lobby fahren möchte. Insofern wurde der Onlinemodus um einiges angereichert. Allein die schiere Anzahl der Optionen, wie man ein Wettrennen gestalten oder einschränken kann würde aufgezählt wohl eine komplette Seite dieses Tests in Anspruch nehmen. Man kann wirklich jede noch so erdenkliche Kleinigkeit als Host verändern und die Rennen seinen Wünschen anpassen. Auch wenn ich den Multiplayer nur kurz antesten konnte, so ist zu sagen, dass es stets flüssig und problemlos lief. Ob Turn10 hier für die Zukunft wieder Events in Petto hat, wie schon bei Forza 2, kann ich noch nicht sagen, jedoch ist davon auszugehen. So steht einer langen Onlinekarriere nichts mehr im Wege. Abzusehen ist ohnehin, dass Forza 3 online brennen wird, so dass man immer auf einen ebenbürtigen Gegner treffen wird, wenn man Lust dazu hat.
Forza Motorsport 3 im Test

Gentlemen, start your engines!!! Knapp mehr als 2 Jahre nach dem Forza-Start auf der 360 kehrt die selbsternannte »beste Rennsimulation« im Konsolensektor zurück. Aber kann Forza 3 Xbox 360 die kleineren Kritikpunkte des Vorgängers wettmachen und als Sieger über die Ziellinie gehen?
Team neXGam meint:
Positiv
- Enorme Langzeitmotivation durch Saisonmodus und Online Multiplayer
- Fast 400 Wagen, 138 Streckenvarianten
- Clevere Einführung neuer Elemente
Negativ
- Wer ALLES will braucht 9,1 GB freien Speicherplatz
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von Jekhar:
Nach dem etwas enttäuschenden zweiten Teil, der mir mehr wie ein HD Upgrade des ersten vorkam, empfand ich den dritten als echten Schritt vorwärts. Vor allem gab es jetzt endlich eine Cockpit-Ansicht.
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von Nognir:
War mein erstes 360 Spiel, weil es bei der Konsole im Bundle dabei war. Hab ich auch richtig viel gespielt, aber bin da bei weitem noch nicht fertig.
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von Civilisation:
Und hier ist nochmal Patricks (Nein, nicht unser Patrick sondern jemand anderes) Test zum Spiel. Forza Motorsport 3 Gentlemen, start your engines!!! Knapp mehr als 2 Jahre nach dem Forza-Start auf der 360 kehrt die selbsternannte »beste Rennsimulation« im Konsolensektor zurück....
Schlussendlich kann man sagen, dass Forza 3 eine logische und gute Weiterentwicklung ist. Es wurden fast alle Kritikpunkte des Vorgängers beseitigt. Insbesondere die Streckenvielfalt wurde um einiges ausgebaut, was die Langzeitmotivation unglaublich steigert. Der Fuhrpark ist um einiges vielfältiger geworden, so kann man nun auch mit SUV‘s a la Audi Q7, rumdüsen oder sich in ein Mercedes Gullwing Coupe setzen und über die Pisten gleiten. Grafisch legt Forza 3 noch einmal eine gehörige Schippe drauf und braucht sich nicht mehr vor GT5 verstecken. Eher sollte sich jenes Spiel warm anziehen, denn Forza sieht einfach klasse aus, was auch an dem effektvollen Schadensmodell liegt. Spielerisch ist es die erhoffte Granate, anders kann man es nicht sagen. Mit dem bereitgestellten Umfang wird Forza 3 den Rennspielliebhabern unter euch lange Freude bereiten. Eine absolute Kaufempfehlung.