The Omega Stone im Test

Eine kurze Einführung in die Story:
In einer ausführlichen Introsequenz erwacht Euer Alter Ego (wahlweise männlich oder weiblich), scheinbar aus einem Trancezustand, und erfährt durch einen Freund von einer uralten Schriftrolle, welche dieser kürzlich erst übersetzte. Sie öffnete ihm den Einblick in die drohende Apokalypse, die der Menschheit bevorstehen. Jetzt liegt es an Euch verworrene, alte Mythen zu enträtseln und das sagenumwobene Geheimnis des titelgebenden Omega Steins. Der Weg zu diesem archäologischen Ziel führt über die vielen verschiedenen Mysterien der alten Kulturen, wie dem Rätsel der Sphinx, oder  dem Flugzeug und Schiffe verschlingenden Bermudadreieck, den Pyramiden der Azteken oder Atlantis.

Ähnlich wie im Genreklassiker Myst (den Testbericht von Stefan zum aktuellen vierten Teil findet Ihr hier) befindet Ihr Euch in der Egoperspektive und betracht die vollen 360° der Räumlichkeiten mit Hilfe der Maus. Erblickt das wachsame Auge, sprich: der hilfsbereite Cursor, ein wichtiges Objekt wandelt sich das Cursoricon entsprechend der Funktion, die es symbolisiert. So betrachtet Ihr mit dem Lupenicon Umgebungsdetails aus nächster Nähe, mit dem Icon, welches einer Pyramide mit einer darüber scheinenden Sonne ähnelt, geht Ihr. Dasselbe achsengespiegelt und Ihr bewegt euch rückwärts.

Was mir persönlich sehr gefiel, ist die Voraussetzung von Intelligenz, um das Spiel auch adäquat nutzen zu können. Anders als in stupiden Ballerorgien á la Incoming kommt es hier darauf von der zu 30% effektiv genutzten Gehirnschwabbelmasse Gebrauch zu machen. Und so muss man die diversen Informationen, die im Laufe des Zockens in Euren Rucksack wandern, verknüpfen, um Zugang zu neuen Bereichen zu erlangen oder die Rätsel der betreffenden Stätten zu lösen. Und jetzt könnt Ihr sagen, was Ihr wollt, ich komme mir ein Stück schlauer vor! Zudem hat das Spiel einen entscheidenden Vorteil: Dort wo Ihr während des Games herumwandert, kommt kein einziger Tourist hin, da es sich bei einem Teil um abgeschottete Grabungsplätze handelt.

Übrigens: Wenn Ihr das Ganze etwas anspruchsvoller gestalten wollt, könnt Ihr diese Hilfefunktion auch deaktivieren. Wichtige Gegenstände verstaut Ihr als mutiger Abenteurer im Rucksack, wichtige Plätze lassen sich sogar mit dem mitgeführten Fotoapparat ablichten und die Fotos anschließend für spätere Forschungszwecke nutzen.

Der Fokus liegt bei der Suche nach wichtigen Informationen. Vor allen Dingen ebenso bei den vielen Textfragmenten, Büchern und Papyra, die Euch Aufschluss über vergangene Ereignisse geben und die Story so vorantreiben. Der Wechsel zwischen den einzelnen, ansehnlich dargestellten, Schauplätzen erfolgt in Filmsequenzen via Hubschrauber, Landcruiser oder Schnellboot.

Ebenso gestalten sich auch die Gespräche mit Begleitern Eurer Reisen wie Kollegen, Einheimischen und sonstigen Charakteren, die meinen ihren Senf beitragen zu müssen.
Für die einzelnen Laberbacken standen echte Schauspieler Pate, die Ihr Aussehen fast 1:1 digitalisiert beisteuerten. Die deutschen Synchronsprecher, welche gute Arbeit leisteten, hauchen jenen schlussendlich das notwendige Leben ein.

An sich gibt sich grafisch The Omega Stone durchaus verwöhnend: Dank gerenderter Grafik wirken die archäologischen Stätten fast wie in real. Da es sich bei diesem Game primär um ein Forscherabenteuer handelt, ist die etwas zermürbende Leblosigkeit der Locations zu verzeihen, die permanenten Aufforderungen zum Wechsel der CDs (auf insgesamt 4 wird das Spiel ausgeliefert) beim Verlassen des aktuellen Bildes allerdings nicht. Wer sich des Dauerbetriebs seines rechten Arms zu schade ist, kommt der empfohlenen Vollinstallation der vier Datenträger nach und füllt seine Festplatte fast gigabyteweise. Sehr zuvorkommend userfreundlich, Applaus!

Akustisch gibt sich das Spiel asketischer als der härteste Spartaner: Zwar erfreuen atmosphärische Soundtracks jeden Fan von Chillout Moods oder Yoga und passen zu einem Titel dieser Machart, jedoch sorgt diese Musik, welche man meiner Meinung nach eher bei Kifferabenden seinen Jointbrüdern vorstellen sollte, für mehr Müdigkeit als leere Drohungen der Vereinigten Staaten gegenüber Nordkorea.

Mindestvoraussetzungen:
Windows 98/2000/ME/XP
Pentium II 300 MHz
64 MB SD RAM
12x CD-ROM
DirectX kompatible Grafik – und Soundkarte