Tetris im Test

GameBoy

Muss man über diesen Titel noch viele Worte verlieren? Schließlich sorgte kein anderes Game Boy Spiel, ausgenommen Pokémon, derart für Furore. Und das Spielprinzip ist ein zeitloser Klassiker. Mit einer tragischen Hintergrundgeschichte.

Tetris_1Kein anderes Spielprinzip wurde derart oft kopiert und blieb dennoch unerreicht. Zumindest für mich. Egal wie farbenfroh oder aufgebohrt, die Simplizität des schwarz-weißen Ur-Vaters übt auf mich als Vertreter der Generation GameBoy große Anziehungskraft aus.

Doch worum geht es? Vom oberen Bildschirmrand fallen Steine in verschiedenen Formen nach unten. Diese können um 90° Grad gedreht werden. Und müssen geschickt zu Reihen angeordnet werden. Selbige Reihen lösen sich daraufhin auf und euch werden dafür Zähler auf dem Punktekonto gutgeschrieben. Die höchste Leistung im Spiel ist es, gleichzeitig vier Reihen zu schließen und aufzulösen. Ein so genanntes „Tetris“, dessen Name eine Abwandlung des griechischen Wortes Tetra (dt. „vier“) ist. Gelangen die löchrigen Reihen an den oberen Bildschirmrand, bedeutet dies das Spielende. Da je nach Level die Spielgeschwindigkeit zunimmt, kann das recht schnell geschehen.

Dieses simple, aber süchtig machende Gameplay begeisterte Generationen von Spielern. Dabei war der Erfolg keineswegs vorherzusehen: Der Russe Alexej Pazhitnow programmierte das Spiel 1986 zum Spaß auf seinem Arbeitscomputer, einem sowjetischen Elektronika 60. Da Staatseigentum, beanspruchte die Sowjetunion die Rechte an Tetris und sackte die Lizenzgebühren für das unverbrauchte Spielprinzip ein. Pazhitnow selbst sah nach eigenen Angaben bis 1996 keinen müden Rubel. Wohl aber die Softwarefirmen, welche die Lizenzrechte für einen Spottpreis erwarben und einen Welterfolg daraus strickten.

Tetris_6In einem Interview erklärte Pazhitnov die Faszination von Tetris dadurch, dass man ständig Aufgaben löse, gleichzeitig aber auch ständig vor neue Probleme gestellt werde. Diese löse man so gut es gehe, übrig blieben aber die Fehler - häßliche Löcher im Spielfeld.

Was Tetris auf dem GameBoy damals einzigartig machte, war der Zweispielermodus. Per Linkkabel verbunden, konnte man gegeneinander puzzeln. Jede aufgelöste Reihe wandert hinüber zum Gegner, der dadurch immer stärker in Bedrängnis gerät. Da Tetris samt Link Kabel als Pack-in des GameBoy zusammen mit dem Handheld verkauft wurde, war es auch nie ein Problem, passende Gegner zu finden.

Legendär ist die GameBoy Version aber auch für ihren Piepssound. Der trotz oder gerade wegen der begrenzten technischen Möglichkeiten echte Ohrwurmqualitäten aufweist. Die 8-Bit Version des russischen Volkslieds Korobushka (rus. "Коробушка") ist legendär und passt sich im Tempo sogar der Spielsituation an, um zusätzlich nervös zu machen.




Sebastian meint:

Sebastian

Denke ich an die graue Keksdose, denke ich an Tetris. Für mich ist es heute noch DAS Game Boy Spiel schlechthin. Alle paar Monate grabe ich meinen Ur-GameBoy von 1990 aus. Dann lege ich Batterien ein, wundere mich über das grottenschlechte Display und zaubere entzückt Reihe um Reihe vom Spielfeld. Es mag heute schönere, buntere, größere Tetris Varianten geben - aber diese hier bleibt für mich die einzig Wahre! Wer in den 90ern aufgewachsen ist, sollte sich Tetris + den Ur-GameBoy auf ebay schiessen. Das Ticket in die eigene Vergangenheit gibt's schon für knapp 10-15 Euro ...

Positiv

  • Süchtigmachendes Spielprinzip
  • Grandioser Sound
  • Zeitloser Multiplayer-Modus

Negativ

  • Sehr simple Grafik
Userwertung
9.04444 9 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Forum
  • von Civilisation:

    Ich bin überrascht, dass wir zu diesem Klassiker keinen Thread haben. Da ist Dominics Test ja der richtige Anlass dazu. Tetris Muss man über diesen ...

Insgesamt 0 Beiträge, diskutiere mit
Follow us
Tetris Daten
Genre Puzzle
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1990-09-28
Vermarkter Nintendo
Wertung 9.3
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen