Outrun 2006: Coast 2 Coast im Test

PSP

Die Fangemeinde war zutiefst gespalten. Während die eine Seite sich auf ein Wiedersehen mit dem roten Flitzer freute und dem Release entgegen fieberte, wollte die andere Fraktion von der vermeintlichen Ausschlachtung der immer noch lukrativen Lizenz nichts wissen. Die Rede ist natürlich von OutRun 2006, das neben Xbox und PS2 auch für PSP umgesetzt wurde. In genau eben diese Version warfen wir einen Blick...

Outrun_2006_2Wir erinnern uns - was waren das doch noch für selige Zeiten, als man unzählige 1DM-Stücke in den aufregenden und mit Lenkrad und Pedalen ausgestatteten klassischen OutRun Automaten warf. Und anschließend mit dem Ferrari und kesser Blondine auf dem Beifahrersitz über den Highway brausen - bei manch einem machte sich da bereits in jungen Jahren schon der »Proll-Faktor« bemerkbar. Andere wiederum freuten sich einfach nur über das unkomplizierte, spaßige Gameplay, das perfekt für den kleinen Spielehappen zwischendurch war.

Nachdem SEGA es ab der Saturn-Ära etwas langsamer mit der Serie angehen ließ (offenbar hielt man das Gameplay nicht mehr für zeitgemäß), erschien 2004 dann endlich ein langerwartetes Sequel für die Xbox (OutRun 2) - und wusste prompt zu gefallen. Zwar nölten einige Fans, es sei einfach nicht mehr dasselbe, die Verkaufszahlen ließen sich aber durchaus sehen. Anders wäre es wohl auch kaum zu erklären, dass man jetzt zwei Jahre später noch eine Mischung aus Update und Nachfolger für PS2 und PSP nachlegt.

Outrun_2006_3Wir sahen uns dabei die PSP-Fassung genauer an und stießen dabei gleich im Hauptmenü auf eine der offensichtlichsten Neuerungen - der namensgebende Coast 2 Coast Modus. Hier liefert ihr euch nicht nur die üblichen Rennen gegen die CPU-Konkurrenz, sondern müsst zudem wiederholt Aufgaben eurer Freundin erfüllen. Selbige ist nämlich auch mit dabei und stellt zickige Forderungen - mal soll eine gewisse Anzahl anderer Fahrzeuge überholt oder anfliegenden Ufos ausgewichen werden. Die Aufgabenstellung ist recht skurril, aber durchaus abwechslungsreich.

Weniger abwechslungsreich sind leider die Wegstrecken ausgefallen. Wie schon beim Automatenvorbild müsst ihr euch während der Fahrt an Weggabelungen für einen Streckenabschnitt entscheiden. Sofern euch vorher nicht die Zeit ausgegangen ist, dürft ihr das drei Mal tun, bevor die Ziellinie erreicht ist. Etwas dürftig, da man die verschiedenen Wege doch recht schnell alle durchgebraust ist und auch das vom Arcade Automaten OutRun 2 SP übernommene Set dieses Manko nicht auszugleichen weiß.

Outrun_2006_9Dennoch macht das unkomplizierte Gameplay Spaß wie eh und je und Langeweile will so schnell nicht aufkommen, allein schon durch die vielen gestellten Aufgaben. Zudem entwickelt sich beim Daddeln so eine Vorliebe fürs Erlernen der richtigen Techniken, wie etwa Zeit im Windschatten herauszuschlagen oder aber in die Kurven zu driften.

Wer möchte, darf übrigens gerne seine Freunde (bis zu fünf) zu einer gepflegten Raserei einladen, was sich sowohl wireless als auch per Internet Play problemlos verwirklichen lässt. Ebenfalls lassen sich die auf der Strecke gesammelten OutRun Meilen auf die PS2 übertragen und zum Freischalten von neuen Fahrzeugen, Sounds und weiteren Goodies nutzen.

Grafisch lieferte SEGA hier auf der PSP eine echte Bombe ab, die sich nur in wenigen Details von der Playstation 2 Fassung unterscheidet. Einzig und allein gelegentliche Schwankungen der Framerate mindern den überraschend tollen Eindruck etwas und sind wohl der Preis, mit der diese detaillierte und farbenprächtige Optik erkauft wurde. Musikalisch sieht es da besser aus. Da man mit Traditionen nicht brechen soll, packte man bei SEGA alle Audio-Originale der ersten Spielhallenfassung neben den Sounds von OutRun 2 mit auf die Scheibe - zur Freude der Fangemeinde. Und wie auch schon im Original, wählen rasende Sunnyboys vor Rennbeginn ihre favorisierte Melodie im Autoradio.




Sebastian meint:

Sebastian

Sieht man von den doch schon nervigen Einbrüchen der Framerate und der im Vergleich zur Konsolenversion etwas gewöhnungsbedürftigeren Steuerung ab, so liefert SEGA hier eine wunderbar unkomplizierte Raserei der alten Schule ab. Simulationsfans lassen vom arcadigen Titel besser die Finger, alle anderen dürfen hingegen gern das Pedal bis zum Bodenblech durchdrücken.

Positiv

  • Unkomplizierte Raserei
  • Grafisch beeindruckend

Negativ

  • Framerate-Einbrüche
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Outrun 2006: Coast 2 Coast Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 6
Regionalcode regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2006-03-31
Vermarkter SEGA
Wertung 8.1
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