Als nützlich erweisen sich eine Reihe auffindbarer Waffensysteme, die vom verbrennenden Fire Beam bis hin zum Ice Beam mit reflektierender Wirkung reichen. Und selbstverständlich werden sie zum Lösen von Rätseln an verschiedenen Locations im Spiel eingesetzt. Immerhin müssen altbewährte Fähigkeiten wie der Morphball oder aber die Smartbombs nicht erst erspielt werden, wie man das sonst oft gewöhnt war, sondern sind von Spielbeginn an vorhanden.
Unterstützung braucht es anfangs auch. Denn wenn ihr nicht ausgiebig mit der Demo geübt und die Kombination Stylus/Steuerkreuz für die Steuerung verinnerlicht habt, kann es zunächst Probleme mit der Steuerung geben. Mir erging es jedenfalls so. Ich fand es schrecklich gewöhnungsbedürftig mit dem Stylus Pen über den Touch-Screen Dinge anzuvisieren und gleichzeitig mit dem Steuerkreuz Samus vor- und rückwärts bzw. seitwärts »strafen« zu lassen. Was mir altem Metroid Veteranen gleich auffiel, ist das Fehlen der vom GameCube bekannte »Lock-on« Funktion. Damit wurden Feinde automatisch ins Ziel genommen. Auf dem Nintendo DS ist hingegen Handarbeit gefragt. Nach einer ersten Stunde Verzweiflung wurden wir doch noch Freunde. Und ich begann die Vorzüge der Steuerung zu erkennen, die Schnelles und Genaues zocken mit annährend Maus/Tastatur Qualität bietet.
Entwickelt wurde Metroid Prime Hunters ausnahmsweise nicht von den Retro-Studios, sondern Nintendo Software Technology (Wave Race: Blue Storm) wurde damit beauftragt. Geleitet wurde das Team von Masamichi Abe und dem leitenden technischen Ingenieur Colin Reed. Beide arbeiteten bereits gemeinsam bei der Herstellung von Pikmin zusammen. Obwohl die Demo zum Spiel 2004 verteilt wurde, dauerte es bis 2006, ehe die Entwicklung abgeschlossen war. Diese Zeit wurde genutzt, um den Online-Modus einzubauen und die Grafik sowie die Steuerung zu überarbeiten.
Seinen besonderen Reiz zieht Metroid Prime: Hunters aus seinen Multiplayerfähigkeiten. Da wäre zunächst die Möglichkeit lokal über Wi-Fi mit bis zu drei anderen DS-Besitzern zu daddeln. Wobei nicht zwingend mehrere Exemplare des Spiels vorausgesetzt werden. Zwar ist bei einer Cart das Spiel massiv in Sachen Optionen eingeschränkt (nur Deathmatch, nur Samus als Charakter) aber für ein paar Minuten Zeitvertreib taugt es allemal. Wer Freunde mit entsprechender Ausstattung zusammentrommelt, kommt in den Genuss der kompletten Kämpferriege sowie weitere altbekannte Spielmodi á la Capture the Flag, Last Man Standing oder King of the Hill. Etwas Innovationsgeist versprüht der Prime Hunter Modus: In diesem versucht ein Spieler so lange wie möglich zu überleben, während die Kollegen ihn jagen. Nach einem Kill werden dann die Rollen getauscht. Auf Wunsch lassen sich Bots unterschiedlicher Stärke zuschalten, um fehlende menschliche Spieler zu ersetzen. Was auch gelingt.
Auch online darf gekämpft werden. Dabei werdet ihr nach dem Einloggen ähnlich wie bei Mario Kart automatisch einem Spiel mit drei Gegnern zugeteilt. Danach wird ein Charakter gewählt, bevor alle Beteiligten über die zu spielende Map abstimmen. Bei einem kurzen Ausflug in die Welt der Onlineduelle hatte ich keinerlei Problem mit dem gefürchteten Lag-Monster und einen stets flüssigen Spielablauf. Ein kurzer Rundflug durch unsere zeigte, dass sich die Klagen in Grenzen halten. Ergo spricht nichts gegen einen Trip in die Online-Welt von Metroid Prime: Hunters.
Lange musste die Fangemeinde auf diesen Hit warten, schließlich war Metroid Prime: Hunters eines der ersten angekündigten Spiele für den Nintendo DS. Doch es hat sich gelohnt. Nintendo schuf ein hervorragend spielbares Action-Adventure, dass auch die Multiplayerfähigkeiten des Nintendo DS ins rechte Licht rückt. Daumen hoch, Kaufempfehlung für alle Samus-Fans!