Marvel Nemesis - Rise of the Imperfects im Test

GameCubeXbox

Marvel lässt die Superhelden los! Dieses Mal jedoch nicht in einzelnen Spielen, sondern als wilder Haufen in einer einzigen Packung. Doch gilt Masse wirklich auch gleich Klasse?

Marvel_Nemesis_Rise_of_the_Imperfects_11Immerhin sind hier stolze 18 Marvelhelden am Start, die allesamt vom Spieler angewählt werden dürfen. Einige muss man allerdings erst im Verlauf der »Story« freispielen, in der die US-Metropole New York von einem Haufen übelriechender Aliens attackiert wird. Ich würd‘ die Außerirdischen ja machen lassen, aber die Programmierer haben anderes im Sinn und schicken den Spieler in bester Beat‘em Up Manier durch abgesteckte Locations. Was schon bei Final Fight oder Streets of Rage Freude machte, soll auch hier wieder ziehen: Verschiedene Gegner mit allen zu Verfügung stehenden Mitteln (Fässer, Laternen) oder Spezialfertigkeiten vermöbeln. Das Gameplay verfügt über einen gewissen Super Smash Bros. Touch, ohne dass aber jemals nur annähernd so viel Spielspaß aufkommt.

Innerhalb abgesteckter Locations prügelt ihr euch in bester Beat‘em Up-Manier mit verschiedenen Gegnern, verwendet Laternen und Fässer als praktische Wurfgeschosse und setzt die Spezialfähigkeiten eures Protagonisten ein. Das Gameplay verfügt über einen gewissen  Touch, ohne dass aber jemals nur annähernd so viel Spielspaß aufkommt.

Schuld daran ist die unzureichende Möglichkeit sich bei mehreren Gegnern auf einen Bestimmten zu konzentrieren. Spezielles Anvisieren eines einzelnen Halunken gelingt nur schwer bis unmöglich und auch das Kombinieren der Angriffe auf einen Gegenspieler führt sich unerfreulich umständlich aus. Dafür attackiert die üble Gegnerschaft nur zu gerne von zwei Seiten und nimmt euch auf diese Weise in die Mangel. Zwar liegt die Gegner-KI sonst eher nahe dem Gefrierpunkt, dass einkreisen kriegen die CPU-Recken trotzdem perfekt hin. Ich hasse dieses Gefühl zwischen zwei Fäusten hin und her geschickt zu werden, ehe ein Uppercut mich gen Boden befördert. Frust!

Marvel_Nemesis_Rise_of_the_Imperfects_12Da sich im Storymodus des Singleplayermodus inhaltlich ohnehin Mission um Mission gleicht, werdet ihr sowieso nach kurzer Zeit die Lust an der Marvel Klopperei verlieren. Mir ging es zumindest so - und ich war anfangs wirklich motiviert. Der ganze freispielbare Kram (Charaktere, Filmschnipsel etc.) konnte mich nicht locken, aber ich bin auch kein Hardcore-Marvel Fan. Die sehen das vielleicht anders. Einziger Lichtblick war für mich, als mein bester Kumpel vorbeisah und wir uns im Multiplayer duellierten. Da kam kurzzeitig Freude auf, aber selbst in diesem Bereich gibt es weitaus bessere Auswahl auf dem GameCube.

Grafisch verfügt Marvel Nemesis - Rise of the Imperfects über einen interessanten eigenen Style, der optisch durchaus was hermacht. Auch die von EA gegenüber der Presse betonte aufwendige Physik-Engine fand ich klasse und last, but not least sehen die Texturen ebenfalls ansehnlich aus. Stellenweise hätten sie mehr Details vertragen, aber ich will kein „Pixelzähler“ sein. Die Optik transportiert die Atmosphäre, was man von den abgesteckten und eintönigen Levels leider nicht behaupten kann. „Einfallslos“ beschreibt es irgendwie am Besten.

Dasselbe gilt für den Sound. Speziell die Synchronisation der Helden klingt ziemlich ... bescheiden und wiederholt sich ständig. Dadurch wirkt es früher oder später nur noch lächerlich / nervig. Ich frage mich wirklich, wie so etwas bei den Beta-Tests durchkommen kann. Das muss doch jemandem aufgefallen sein!? Immerhin geht die passend stimmige Hintergrundmusik ansonsten voll in Ordnung.




Sebastian meint:

Sebastian

Kommerzieller Selbstmord. Das fällt mir dazu ein. Auf dem GameCube gibt es gefühlt 3532 Alternativen für Mehrspielerfreunde und der dürftige Singleplayer ist trotz der großen Heldenriege aus dem Hause Marvel die geforderte Kohle nicht wert. Wahrlich „Imperfect“ ...

Götz meint:

Götz

Der nicht sonderlich ansprechende Singleplayer-Teil von Marvel Nemesis: Rise of the Imperfects verbaut dem Spiel den Weg zu einer höheren Wertung. Viel Inhalt, tolle Charaktere und die einfache Steuerung werden von den Gameplay Problemen dieses Modus überschattet. So kann man den Titel vor allem geduldigen Marvel-Fans ans Herz legen, alle anderen greifen zu besseren Alternativen.

Positiv

  • 18 Marvel Recken
  • Freispielbare Extras
  • Schicke Physik-Engine

Negativ

  • Einfallsloses Gameplay
  • Frustmomente durch Einkreisung
  • Miese deutsche Synchro
Userwertung
10 1 Stimmen
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Forum
  • von Civilisation:

    Wer sind die Imperfects? Sebi und Gregory haben es beim Testen der GameCube und Xbox-Version herausgefunden. Marvel Nemesis - Rise of the Imperfects Marvel lässt die Superhelden los! Dieses Mal jedoch nicht in einzelnen Spielen, sondern als wilder Haufen in einer einzigen...

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Marvel Nemesis - Rise of the Imperfects Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2005-10-13
Vermarkter Electronic Arts
Wertung 6.3
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