Kasumi Ninja im Test

Als Hintergrundgeschichte dient Kasumi Ninja ein fieser Ninja namens Lord Gyaku. Dieser öffnet die Pforte zur Hölle und lässt das dahinter befindliche Gesindel auf die Erde los. Klingt eher nach einem Rollenspiel? Irgendwie schon, aber die Hintergrundgeschichte zur Klopperei interessiert eh keinen. Obwohl ich mir für dieses Review die Mühe zur Recherche machte, verstehe ich heute noch nicht, warum die Helden sich untereinander vermöbeln. Aber vermutlich hängt das mit irgendeinem Ego-Trip zusammen (»HA, ich werde der Größte sein!«).

Nach Spielstart wählt ihr in einem schicken 3D-Raum euren Kämpfer aus bzw. lest euch die Kurzbiographien durch. Da sind schon geile Athleten mit dabei und ich will lieber nicht wissen, was die Entwicklungsabteilung so rauchte, als sie Angus McGreggor kreierte: Einen Schotten samt Kilt, der aus unter seinem Schottenrock Feuerbälle schießen kann ... äh ja.  Außerdem gibt es noch den Gotenkönig Alaric, offensichtlich dem historischen Vorbild nachempfunden. Und die Amazone Thundra (Klischee!!) sowie weitere sechs Kämpfer. Macht insgesamt neun ausgeflippte Charaktere.

Ist die Auswahl getroffen, startet das Grauen. Gemeint sind nicht zerstückelte Leichenteile und Blutfontänen, sondern die Steuerung der Athleten. Oh mein Gott, „hakelig“ wäre eine Untertreibung und die Reaktionszeiten liegen zwischen Gut und Böse. So etwas ist mir in meiner langen Zockerkarriere bisher selten untergekommen. Allein die Tatsache, dass man so unwichtige Dinge wie ein Kombo-System völlig vergaß, lassen tief blicken.

Ich gebs ja zu, es fällt schwer zu glauben, denn die fein digitalisierten Kämpfer sehen auf den Screenshot ja recht cool aus. Wer den Spaß mal in Aktion betrachtet, wird aber bemerken wie abgefahren Kasumi Ninja auf dem Atari Jaguar wirklich ist. Nicht umsonst erreichte es durch seinen Trash-Faktor mittlerweile Kult-Status unter Atari Fans. Selten gabs derart armselige und wenige Animationen in einem Beat em up zu finden. (dafür aber tonnenweise Blutspritzer!)

Und was passt zu einem Trash Game? Genau - trashige Goodies! Eines lag der Kasumi Ninja Packung bei, nämlich ein stylishes Stirnband. Warum ein Stirnband, Atari? Aber vor meinem geistigen Auge sehe ich Tausende pummelige Teenager mit Stirnband vor ihrem TV sitzen und Kasumi Ninja spielen. Aww!