Dafür haben die Fifa Street Kicker aber allerei Tricks drauf - per Analogstick wird hier der Ball zwischen den Füßen hin- und hergeschoben, Drehungen vollführt und der Gegner schwindelig gedribbelt. Als Belohnung füllt sich dabei zudem die Gamebreakerleiste, die in vollem Zustand entsprechende Padbeherrschung vorausgesetzt einen unhaltbaren Schuss aufs Tor ermöglicht.
Allerdings dürften Fans dies ebenfalls vom Vorgänger her kennen, eine wirkliche Neuerung ist das also nicht. Wirklich erst mit diesem Teil ist es allerdings möglich, jetzt solche Gamebreakeraktionen noch zu blocken, wobei die Erfolgsaussichten aber eher trübe sind - es gehört schon eine Menge Fingerspitzengefühl und auch Glück dazu. Zudem steuern sich die Herrn Verteidiger leider etwas schwammig und lassen viele rettende Grätschen zum Glücksspiel verkommen. Apropos, hier wird natürlich erneut soviel geschupst, gegrätscht und gezogen das ein American Football Match harmlos dagegen wirkt.
Was anfangs noch lustig klingt und auch in den ersten Minuten witzig ist, wirkt sich nach einiger Zeit aber negativ auf die Spielbarkeit aus. Kaum kam ich mal in Ballbesitz, grätschen schon zwei gegnerische Spieler in meine Beine und ich war die Murmel wieder los. Die vorher im Modus Skill Challenge einstudierten Tricks lassen sich daher nur vereinzelt und selten einsetzen. Vielmehr ist man ständig damit beschäftigt, überhaupt die Kontrolle zu behalten.
Besonders tragisch ist dieses Manko allerdings, wenn die CPU erneut einen ihrer Höhenflüge hat. In diesen Minuten seid ihr praktisch zum reinen zuschauen verdonnert und müsst mit ansehen, wie absolut fehlerfreie Spielzüge mit abschließend unhaltbarem Torschuss das gegnerische Punktekonto gefährlich anschwellen lassen. Selbst hoffnungslos schlechte Mannschaften werden vom Hafer gestochen und lassen geübte Spielernaturen alt aussehen, nur um im Rückspiel eine dilettantische Leistung abzugeben. Formschwankungen mögen ja verständlich und durchaus eine gute Idee sein, aber die teilweise krassen Gegensätze verlangen im Grunde mehr Anpassung.
Nach so viel Kritik ein paar lobende Worte. Eine eigens integrierte Kreativzone erlaubt es, eigene Ideen und Vorstellungen zu kanalisieren, und neben einem individuellen Bolzplatz ebenso einen eigenen Spieler mit speziellen Stärken zu erschaffen. Diese lassen sich in der Karriere des Kickers noch stetig durch gekonnte Leistungen ausbauen. Die Editoren bestechen indes durch einfaches Handling und einem redlichen Umfang, der experimentierfreudigen Gamern die eine oder andere Stunde versüßen dürfte.
Leider ist soundtechnisch nicht die gewohnte Atmosphäre vorhanden. Zwar gibt es EA-typisch erneut eine ganze Auswahl an verschiedenen Songs, allerdings sucht man ebenso Musikgrößen wie auch akustische Abwechslung vergeblich. Als Resultat dudelt der Sound im Hintergrund unbeirrt mit, ohne aber speziellen Einfluss auf den Spielverlauf zu haben.
Fifa Street 2 im Test

Als vor genau einem Jahr mit Fifa Street ein Spin-off zur populären FIFA-Reihe erschien, war der Name allein schon fast Garant für den Erfolg. Doch auch spielerisch hinterließ das zurechtgestutzte Gameplay einen durchweg guten Eindruck. Jetzt steht der Nachfolger in den Startlöchern und wir freuen uns bereits auf die nächste Hinterhofkickerei...
Sebastian meint:
Positiv
- Kreativzone
Negativ
- Optik unverändert
- Sound überzeugt nicht
- CPU manchmal unschlagbar
Userwertung
Weiterführende Links
Ich mag es wirklich, wie Electronic Arts seine Toptitel mit so mittelmäßigen Games wie Fifa Street 2 umgibt. Alles nur um uns wissen zu lassen, dass bei EA auch nur Menschen arbeiten, die mit großen Namen schnell Kasse machen wollen. Wirklich geschickt!