Während die Story im Film sich rund um Neo, Morpheus und Trinity dreht, stehen im Spiel Niobe und Ghost im Vordergrund, die auf der Leinwand kleinere Rollen erhielten. Im Game ebnet ihr praktisch den Weg für die Erstgenannten Drei, damit jene ihre Mission erfüllen können. Denn die Maschinen graben sich in der realen Welt immer näher an Zion heran, der letzten Stadt in der Menschen frei leben. Den Revoluzzern gelingt es jedoch eine warnende Botschaft in der Matrix zu hinterlegen. Hier startet das Videospiel mit eurer Wahl, ob ihr lieber in Niobes oder Ghosts Rolle schlüpfen wollt. Doch nicht nur die beiden Charaktere an sich unterscheiden sich, auch ihre Geschichte ist verschieden - sprich ihr müsst das Spiel mit beiden Figuren durchspielen, um wirklich alles zu sehen.
Enter the Matrix sollte vermutlich mal ein Action Adventure werden – herausgekommen ist aber ein Non-stop Action Spiel, das mit dem eben genannten Genre im Prinzip nur die Kameraposition gemein hat. So zieht ihr mit Niobe / Ghost durch die Level in der Matrix, immer mit einem festen Ziel vor Augen, dass es erfolgreich zu erfüllen gilt. Leider ist das eigentliche Spielprinzip absolut linear und wenig abwechslungsreich. Große Ansprüche wie mitdenken o. ä. werden selten gefordert.
Damit das Gameplay nicht zu eintönig wird, dürft ihr euch auch ab und zu bei Geschicklichkeitspassagen beweisen - hier heißt es, im richtigen Moment das passende Knöpfchen auf dem Pad zu drücken. Das dies nicht wirklich abendfüllend ist merkten offenbar ebenso die Programmierer, so dass man mit Fahrmissionen etwas Abwechslung ins Spiel zu bringen versuchte. An einigen Passagen klettert ihr also in fahrbare Untersätze, um euch entweder als Fahrer oder Schütze zu betätigen. Spielt ihr als Niobe, müsst ihr den Wagen wie in einem Rennspiel steuern. Zudem gebt ihr Ghost, der auf dem Beifahrersitz Platz nimmt, per Knopfdruck Bescheid, wann er sich aus dem Fenster lehnen soll, um die herannahenden Gegner per MG außer Gefecht zu setzen. Spielt ihr als Ghost, müsst ihr euch mit der Waffe an die Feinde machen. Das gleiche Prinzip umfasst die andere Action-Passage, in der ihr in einem Gleiter Platz nehmt, der durch die tiefsten Tunnel der realen Welt düst. Zwar schaffen diese beiden Teile des Spiels Ablenkung, jedoch sind sie sowohl technisch als auch spielerisch so arm, dass der Gamer sich anschließend auf die Rückkehr des eigentlichen Spiels freut.
Doch auch wenn es keinen Preis in der Kategorie Abwechslung und Innovation gewinnt, kann Enter the Matrix durchaus Spaß machen. Die Kampfsequenzen sind genial inszeniert und lassen vor allem Kampfsport Liebhaber die Augen leuchten. Dazu kommt der „Fokus“, oder auch „Bullet Time“ genannt, der die Kampfszenen in „Matrix“ so spektakulär machte. Ihr habt einen Balken am rechten Bildschirmrand, der euch euren Focus-„Status“ anzeigt, sprich, wie viel dieses Specials ihr noch nutzen könnt. Doch keine Angst – genau wie eure Lebensenergie lädt sich dieser ebenfalls mit der Zeit von alleine auf. So könnt ihr über Druck auf der linken Schultertaste eures PS2 Controllers den Fokus auslösen und dadurch spektakuläre Matrix-Moves vollziehen, wie z.B. weite Sprünge, an der Wand entlang laufen, samt abschließenden Sprungkick usw. Das sieht cool aus und bringt eine gesunde Portion Matrix-Style ins Spiel.
Leider und wie so oft bei 3D-Actiongames heimst auch die Kamera Minuspunkte ein: Sobald es zu einem Faustkampf zwischen euch und einem Gegner kommt, zoomt diese näher ans Geschehen ran. Dummerweise »verhakt« sie sich bei der schnellen Aktion auf dem Bildschirm aber recht gerne, so dass ihr im wahrsten Sinne nicht immer vollständig im Bilde seid.
Beim Sound wurde im Großen und Ganzen gute Arbeit geleistet. Rockige Gitarren Einlagen und brummende Technobässe scheinen immer im genau richtigen Moment einzusetzen. Dazu kommen die original Synchronstimmen der Darsteller, die zum Glück nicht ins Deutsche übersetzt wurden (Deutsche Untertitel werden während der Dialoge angezeigt). Klingt perfekt, doch aus unerklärlichen Gründen hakt die Musik an diversen Stellen zum Beispiel völlig unerwartet komplett ab, springt an offensichtlich falschen Passagen wieder an usw. Daher nicht die absolute Traumnote, sondern »nur« 8 von 10 Punkten…
Enter the Matrix im Test



Wenn ein Videospiel rund 50 Millionen Dollar Entwicklungskosten verschlingt und die Entwicklungszeit ungefähr 3 Jahre dauert, hegen die Spieler immer besonders große Erwartungen an das Spiel.
Götz meint:
Kristian meint:

Dass im Vorfeld gehypte Enter the Matrix, ist unter den Filmlizenzspielen einer der Höhepunkte. Trotzdem wird einem hier nur knapp überdurchschnittliche Kost geliefert. Das Spiel hat deutliche Schwächen, die nicht sein müssten. Der Zeitdruck unter dem die Entwickler standen ist bemerkbar. Sicherlich kann jeder einen Blick auf den Titel werfen, aber man muss es nicht unbedingt besitzen. Außer Ihr steht auf schnelle, unkomplizierte und hemmungslose Action oder Ihr seit ein absoluter Matrix Junkie, dann ist es ein Kauf wert.
Götz meint:

Je nachdem was man erwartet, ist Enter the Matrix ein gutes Spiel. Temporeiche Action, tolle Kampfszenen und eine geniale Story retten die Wertung. Technisch gesehen wirkt es „unfertig“, sprich, als ob die Entwickler unter gehörigem Zeitdruck gelitten hätten. Das Spielprinzip bleibt während des ganzen Games nahezu unverändert und kann daher keine Langzeitmotivation versprechen, auch wenn ihr zwei verschiedene Handlungsstränge angeboten bekommt. Zum Glück integrierte man aber noch einige freischaltbare Boni, wie z.B. einen spaßigen Multiplayer Modus. Kurz und knapp: Matrix Fans, die schon das Warten bis zum Kinostart kaum aushielten, kaufen den Titel und werden dank der Story, der zusätzlichen Filmszenen, den Kampfszenen und dem Fokus nicht enttäuscht werden. Spieler ohne den sogenannten „Matrix Fan-Bonus“, die trotzdem mit dem Kauf liebäugeln, sollten vorher unbedingt anspielen, um im Nachhinein nicht desillusioniert zu sein.
Positiv
- Geniale Charakteranimationen....
- Originalsprecher
- Matrix-Style im Spiel
Negativ
- ...die allerdings stellenweise lächerlich aussehen
- Katastrophales Leveldesign
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von Civilisation:
Die Matrix-Trilogie? Daran erinnere ich mich noch. Ebenso an all das, was drum herum stattfand. Darunter auch Enter the Matrix, das von Kristian, Sebastian und Gregory getestet wurde. Enter the Matrix Wenn ein Videospiel rund 50 Millionen Dollar Entwicklungskosten verschlingt und...
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von Fixel:
Original von SegaFreak Da musste nen weiten Sprung über ne Schlucht machen...dann gehts automatisch weiter! Habs mittlerweile durch, echt nettes Game. ...
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von SegaFreak:
Da musste nen weiten Sprung über ne Schlucht machen...dann gehts automatisch weiter! ...
Enter the Matrix ist zweifelsfrei ein gutes Spiel, an dem ihr einige Stunden Spielspaß haben werdet – allerdings wird es den vielen Vorschusslorbeeren nicht gerecht. Zu viele kleinere Mängel kratzen am Gesamteindruck. Das Game muss man nicht haben, wer aber Fan ist und/oder auf schnelle Action steht, der kann hier sein gespartes investieren.