Auf der Tokyo Game Show 2005 präsentierte Taito mit EXIT einen etwas anderen Actiontitel, der in Sachen Aufmachung und Gameplay an alte Klassiker erinnerte. Nach dem Japan-Release im Dezember hat Ubisoft den Titel mit dem recht ungewöhnlichen Design nun nach Europa gebracht. Wir haben uns für euch angeschaut, wie der Alltag von Mr. ESC so aussieht.
In EXIT übernehmt ihr die Rolle von Mr. ESC, einem Spezialisten in Sachen Flucht und Rettung. In 100 Leveln müsst ihr diverse Personen aus Häusern retten. In diesen Häusern werden euch Steine in den Weg gelegt. Das geht von Kisten, die ihr verschieben könnt, über einsturzgefährdete Böden, die euer Gewicht nicht aushalten bis hin zu wilden Feuern, die von euch gelöscht werden müssen. Euer Ziel ist immer das Gleiche: findet die Überlebenden und bringt sie zum Ausgang. Die Leute zu finden ist kein Problem. Mit dem Analogstick der PSP scrollt ihr über den Bildschirm, verschafft euch einen Eindruck vom Level und plant im Idealfall eure Vorgehensweise. Alternativ kommt via Select-Button eine simple Karte auf den Bildschirm, auf der die Positionen der Überlebenden sowie der Ausgang angezeigt werden.
Mr. ESC ist clever und stark, aber er ist nicht Superman. Sein artistisches Können lässt euch rennen, über kleine Lücken springen, Kisten schieben, an Ebenen hochziehen, durch enge Passagen kriechen und eine Minute lang schwimmen. Schluss mit lustig ist bei Kontakt mit Feuer, ‚offenem Strom‘ und Stürzen aus zu waghalsiger Höhe. Stirbt Mr. ESC durch eines dieser Dinge, wird die Mission beendet und ihr müsst den Abschnitt neu beginnen. Besonders in den späteren Leveln, in denen die Rettung der Überlebenden viel Vorarbeit benötigt, solltet ihr demnach behutsam vorgehen. Ein wichtiger Aspekt des Gameplays von EXIT ist die Tatsache, dass die Überlebenden in bestimmte Gruppen eingeteilt sind.
Es gibt Kinder, Jugendliche, Erwachsene und verletzte Überlebende. Alle haben verschiedene physische Eigenschaften und damit verbundene Möglichkeiten. Jugendliche können z.B. nicht ganz so weit springen oder Erwachsene sind so stark, dass sie selber Objekte auf euer Kommando verschieben können. Da die Erwachsenen aber mehr auf die Waage bringen, braucht ihr Hilfe von einer weiteren Person, um ihnen über ein Hindernis (z.B. Kiste) zu helfen. Diese Fähigkeiten der Überlebenden bilden den großen Rätselaspekt von EXIT. Es gibt eine ganze Reihe von Kommandos, mit denen ihr den Personen Dinge befehlen könnt. So wird das Gameplay des Spiels tiefgründig. Vor allem im späteren Verlauf solltet ihr euch die Situation in einem Level zu Beginn ganz genau anschauen und sie analysieren, bevor ihr handelt.
Der Schwierigkeitsgrad von EXIT steigt in einem guten Tempo an und verlangt von euch Konzentration. Sobald eine Kiste zu weit verschoben oder ein Schalter im falschen Moment umgelegt wurde, hängt ihr fest und müsst das Level neu beginnen. Natürlich kann man nach dem Trial & Error Prinzip vorgehen, aber der Spielspaß wird durch Planung auf jeden Fall erhöht. Präzision ist gefragt. Getrödelt werden darf auch nicht, denn in jedem Level sitzt euch ein Zeitlimit im Nacken. Auch wenn es nur selten eng wird, solltet ihr trotzdem zügig arbeiten, da die Punktevergabe nach dem Beenden des Levels von der gebrauchten Zeit abhängt.
In Sachen Umfang weiß EXIT zu gefallen. Es gibt zehn Schauplätze, die jeweils zehn individuelle Level beherbergen. Sprich ihr geht 100 mal auf Rettungstour. Die ersten zehn Level bilden ein Tutorial, welches euch an die überladene Steuerung heranführt. Bis ihr alle 100 Szenarien beendet habt, vergehen mindestens 8 bis 9 Stunden. Wer danach noch nicht genug hat, darf sich über weitere Inhalte aus dem Netz freuen. Ist eure PSP online, könnt ihr weitere 110 (!) Level herunterladen. Diese sind noch eine ganze Ecke härter als die 100 Standard-Level, sprich hier werdet ihr sehr lange unterhalten. Grafisch präsentiert sich EXIT in einem ungewöhnlichen Design, welches dem ganzen Spiel seinen eigenen Stil verpasst. Die Charaktere sind nicht viel mehr als schwarze Drahtfiguren mit kleinen Accessoires, die Animationen sind auf ein Minimum heruntergeschraubt. Die Level erinnern an Schauplätze aus einem Cartoon und bieten viele Details in den Hintergründen. Diese Zutaten verbinden sich zu einem einzigartigen Look, der mir sehr gut gefallen hat. Beim Soundtrack trifft Jazz auf schnelle Break Beats. Die kleinen Sprachsamples von Mr. ESC und den Überlebenden können qualitativ aber leider nicht mithalten.
Gregory meint:
Mit einer großen Portion Style, einem interessanten Gameplay und fordernden Rätseln ist EXIT zum durchaus empfehlenswerten PSP-Titel geworden. Für Langzeitmotivation ist dank 110 zusätzlichen Download-Levels ebenfalls gesorgt. Rätselliebhaber mit Hang zur Action kommen so schnell nicht wieder von EXIT weg!
hatte leider nur den ersten Teil und nie den zweiten gespielt, aber hat mir damals schon sehr gefallen. Ich erinnere mich aber auch, das ein oder andere mal genervt gewesen zu sein, aber ich hab verdrängt warum genau.
von Jekhar:
Exit und Exit 2 gibt es übrigens auch als Downloadversion auf der Xbox 360. Der Thread könnte also auch ins Multikonsolerium.
Hab mir beide Titel damals geholt und Spaß damit gehabt. Die Wegfindungsroutinen der NPCs können einem zwar manchmal den letzten Nerv rauben, aber wenn man sich daran...
von Civilisation:
Auf zum Ausgang. Gregory hat schonmal vorgefühlt, wie der so ist.
EXIT
Auf der Tokyo Game Show 2005 präsentierte Taito mit EXIT einen etwas anderen Actiontitel, der in Sachen Aufmachung und Gameplay an alte Klassiker erinnerte. Nach dem Japan-Release im Dezember hat Ubisoft den...
Mit einer großen Portion Style, einem interessanten Gameplay und fordernden Rätseln ist EXIT zum durchaus empfehlenswerten PSP-Titel geworden. Für Langzeitmotivation ist dank 110 zusätzlichen Download-Levels ebenfalls gesorgt. Rätselliebhaber mit Hang zur Action kommen so schnell nicht wieder von EXIT weg!