Der Anschlag im Test

GameCube

Und noch so ein diesjähriger Nachzügler. Der Film, auf dem das Game ‚Der Anschlag‘ basiert, ist schon seit einem halben Jahr aus den Kinos verschwunden und wir warten bereits seit Ende 2002 auf die Testversion. Nach einigen Verschiebungen bekommen wir den Taktik-Shooter, der stark in Richtung Rainbow Six & SWAT tendiert, nun doch noch präsentiert.

Der_Anschlag_2Worum gehts? Der Spieler ist Anführer eines Anti-Terror Teams, dass weltweit geheime Operationen durchführt. Probleme bereiten eine Gruppe durchgedrehter Terroristen, die in ihrer Freizeit gerne mit Atomwaffen rumhantieren. Toll übrigens, dass die Bösewichte alle deutsche Namen wie »Bernhard Wennecke« oder »Herr Dressler« tragen und in Österreich angesiedelt sind. Austria, land of the evil! Als Bayer war mir das immer schon klar!

Wem solche politischen Anspielungen zuwider sind, der lässt die Finger von dem Spiel. Und es kommt noch härter: Neben dem Spiel befindet sich auch die volle Dröhnung US-Patriotismus mit auf der Mini-DVD. Wen das nicht stört, der darf sich ohne Gewissensbisse ins Anti-Terror-Gemetzel hineinwagen.

Eure ersten Missionen spielen noch in den USA und werden dann immer globaler bis zum finalen Showdown im schönen Österreich. Die Aufträge drehen sich mit Regelmäßigkeit um das Ausschalten eines Gegners bzw. das Auffinden eines Gegenstandes. Nach kurzem Briefing wird zu den Waffen gegriffen und los geht es zum Einsatzort. Eine Planung im Vorfeld wie z. B. bei Rainbow Six gibt es nicht. Generell kommt der Taktik Anteil für meinen Geschmack zu kurz. Hier geht es nur um stürmen, schießen und aufsammeln - genau in der Reihenfolge und mehr nicht.

Der_Anschlag_9Wer ein wenig mit dem Pad umzugehen weiß, der löst die Missionen eine nach der anderen. Der Schwierigkeitsgrad zeichnet sich nicht durch seine Härte aus, was den Spielablauf zu einem Durchmarsch durch die läppischen 11 Level macht. Nur auf Stufe Hart (außerdem existieren noch Normal und leicht) habt ihr hier und da mal zu knabbern und müsst etwas mehr als schlichtes Berserkertum an den Tag legen. Die Mittel hierzu sind allerdings auch mehr als dürftig. Denn neben euren beiden Feuerwaffen stehen euch nur einige wenige Blendgranaten und ein Herzschlag-Messgerät zur Verfügung.

Keine Rauchgranaten, kein Spiegel zum um die Ecke linsen etc. - das schränkt die spielerischen Möglichkeiten in Der Anschlag auf GameCube stark ein. Immerhin ist es im Bereich des Möglichen sich unbemerkt von hinten an die Gegner anzuschleichen, um sie anschließend still und leise ins Jenseits zu befördern. Hört sich nach Einzelkämpfer an, aber so müsst ihr vorgehen. Denn von euren Kameraden habt ihr keinerlei Hilfe, wie etwa Feuerschutz, zu erwarten. Im Prinzip dienen die Typen nur als lebende Reserve, so dass ihr im Todesfall flink auf die nächste Figur springen könnt.

Ich kann mir nicht helfen, aber Der Anschlag wirkt mir zu unausgegoren. Der begrenzte Umfang (nur 11 Level), die miese KI der Computergegner, lange Ladezeiten und komplett fehlende Multiplayer Möglichkeiten deklassieren den Titel gegenüber der Konkurrenz. Von Ubisoft dürfte in Kürze ein weit besseres Spiel (Ghost Recon) erhältlich sein, wenn die ersten Eindrücke nicht täuschen. Spart euch deshalb das Geld für Der Anschlag und investiert in richtige Anti-Terror Action.




Sebastian meint:

Sebastian

Der Anschlag auf GameCube versinkt für mich ebenso wie der Film im traurigen Mittelmaß. Besonders enttäuscht war ich vom simplen Gameplay. Am Ende verspätete sich die Entwicklung wohl so sehr, dass man irgendwann die Notbremse zog. Enttäuschend!

Positiv

  • Spiel zum Film

Negativ

  • Begrenzter Umfang
  • Miese KI
  • Lange Ladezeiten
Userwertung
10 3 Stimmen
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Der Anschlag Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2003-03-21
Vermarkter Ubisoft
Wertung 4.7
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