Was bis hier hin nett klingt, entpuppt sich nach den ersten Minuten als Langeweiler großem Kalibers. Das Wort „Action“ scheint man wörtlich genommen zu haben, denn permanent stürmen von links und rechts Gegner auf den Screen. Merke: Du erschießt fünf und es kommen zehn Neue. Egal ob allein oder zu zweit - der Schwierigkeitsgrad ist höllisch und erinnert diesen Autor an die noch viel schrecklichere Atari Lynx Batman Umsetzung.
Daran sind die Verteidigungspraktiken der beiden Weltenretter nicht unschuldig. Neben einem müden Schuss gibt es noch einen Sprungkick, womit sich das Repertoire erschöpft hat. Zwar können die beiden Helden in alle Richtungen feuern, sogar diagonal, bei der Gegnerflut bleibt aber ohnehin kaum Zeit für gezielte Aktionen. Geschweige denn den eigenen Schuss aufzuladen und mit stärkerer Wirkung auf die Gegner loszulassen.
Zudem unfair - egal wie viele Continues ihr zur Verfügung habt, ihr könnt sie nicht einsetzen. Ein „Boss Time - please wait“ lässt euch im Zweispielermodus verzweifelt zusehen, wie sich euer Mitspieler allein mit dem Boss rumplagen muss. Auf Dauer ist das frustrierend - selbst die erfahrende neXGam Testertruppe schaffte es erst im vierten Anlauf den ersten Endgegner zu überwinden. Und in der zweiten Stage (von insgesamt einem Dutzend) geht es erst so richtig los. Den Tobsuchtsanfall des 11-Jährigen Mark-Kevin, der Adventures of Batman & Robin Weihnachten '95 geschenkt bekam, kann ich mir bildlich vorstellen. Ohne Action Replay oder Game Genie werdet ihr hier kein Land sehen.
Auch bei der Soundkulisse wäre mehr Feinarbeit wünschenswert gewesen: Dumpfe Techno-Beats haben weder Bezug zur Serie noch zum Spiel und lassen auf einen schlechten Musikgeschmack des Verantwortlichen schließen. Schwacher Trost: Da ihr prinzipiell unter ständiger Anspannung im Überlebenskampf steckt, werdet ihr ohnehin nicht viel Aufmerksamkeit darauf verwenden.....
Hätten sie diesen Job doch besser Superman machen lassen! Adventures of Batman & Robin ist ein ungemein frustrierendes und über lange Strecken ödes 2D Beat ‚em up. Trotz zeitweise aufflackernder grafischer „Wow-Effekte“ kommt es nicht im Hauch an so geniale Titel wie Streets of Rage oder Final Fight CD heran. Bei der SNES Version gleichen Namens handelt es sich übrigens um ein anderes (besseres) Spiel...