Tom Clancy's Ghost Recon im Test

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Jagd auf Roter Oktober, Die Stunde der Patrioten oder Der Anschlag haben alle etwas gemeinsam - sie entstammen dem Kult-Autor Tom Clancy. Dessen Romane über fiktive Konflikte in naher Zukunft erfreuen sich großer Beliebtheit, was in der ausgezeichneten Schilderungen technischer Vorgänge und die Verknüpfung mit realistischen Personen liegen soll. (Soll, weil dieser Autor bisher noch nie das verlangen verspürte, zu den Büchern des Vollblut-Amerikaners zu greifen). Bei Ubisoft empfand jemand anders - und entschied sich dafür, den Stoff zu versoften ...

Tom_Clancys_Ghost_Recon_11Mittlerweile kaufte Ubisoft auch Red Storm Entertainment, das Entwicklungsstudio Tom Clancys, auf. Mit deren Titeln, wie z. B. Rainbow Six, hatte ich viel Spaß und war daher wirklich gespannt auf den neuesten Titel der Schmiede mit dem roten Tornado Logo. Gerade bei der Story machte ich mir - im Gegensatz zu offenbar manch anderem Rezensenten - wenig Hoffnung auf Glaubwürdigkeit. Und siehe da - es ist eine Gruppe ultranationalistischer Führer, die den Eisernen Vorhang wieder hochziehen wollen. Natürlich gibts da die guten Jungs (USA bzw. NATO) welche die pösen Paternalisten (ja, googlet das! ;-) ) ins Grab befördern wollen. Für Frieden und Demokratie, oder so. Jedenfalls erhält das Spezialkommando „Ghosts“ seinen Einsatzbefehl.

Tja und der Rest erklärt sich fast von selbst. Zumindest, wenn dies nicht das erste Review ist, dass ihr jemals gelesen habt. Hier die Eckdaten: 20 Missionen, von Geiselbefreiung über Brückensprengung bis hin zur Liquidation einzelner Feinde. Kommando über sechs Kämpfer (je 3 pro Team) und allerlei Kriegsgerät. Die Männer aufzuteilen (z. B. alle in ein Team) geht übrigens nicht, was mich störte, weil ich auch mal unkonventionelle Taktiken reizvoll finde.

Nachdem ich mich nach der Mannschaftsaufteilung nach § irgendwas der NATO Einsatzordnung abgefunden hatte, folgte der erste Einsatz. Die Steuerung hatte ich flott intus, da die Knopfbelegung sehr intuitiv vorgenommen wurde. Zumindest hatte ich als Vielspieler keine Probleme. Stress förderten eher meine KI-Kameraden, die sich allzu gern eine Kugel in die Rippen jagen ließen. Der Feind ist (bis auf einige wenige Feinde) seltsamerweise keinen Deut besser. Wer Call of Duty mag, den wird das nicht stören. Aber hey, ich will verdammt nochmal wenigstens etwas Glaubwürdigkeit! Ich will erbitterte Kämpfe, bei denen sich Freund wie Feind an ihr Leben klammern! Davon keine Spur...

Tom_Clancys_Ghost_Recon_12Auch mit der Next-Generation Optik nahm man es auf dem GameCube mal wieder nicht so genau. Verwaschene, kantige Texturen und mangelnde Effekten erwecken einen altbackenen Eindruck. Hey, ich bin der Letzte, der „Gameplay wins“ nicht unterschreiben würde, aber wenn weder das Eine noch das Andere bei der riesigen Spielvielfalt heute herausragen, tja, dann wird‘s eng...

Oder kann es sich als Multiplayertitel retten? Nö. Zwar kann man neben den Fights im Team auch die Kampagne kooperativ zu Zweit bestreiten (sehr coole Idee!), dummerweise geht dabei die Technik vollends in die Knie. Selten habe ich derart ausladene Ruckelorgien beobachtet, obwohl gegenüber dem Singleplayer-Modus der Detailgrad noch weiter reduziert wurde. Hier hat sich jemand nicht oder ungenügend mit der Nintendo Hardware beschäftigt, denn was möglich ist, zeigen andere Titel.




Sebastian meint:

Sebastian

Ich will nicht ausschließen, dass jemand mit Ghost Recon seinen Spaß haben kann. Ich hatte keinen. Mir war die KI zu plump, der Multiplayer technisch zu unsauber und hübsch anzusehen ist‘s auch nicht mal. Der Online-Modus der Xbox Fassung fiel übrigens der Konvertierung zum Opfer. Ghost Recon ist kein Totalausfall, aber in meinen Augen in keinem Bereich mehr als eine lieblose Portierung.

Götz meint:

Götz

Insgesamt bin ich mit Red Storm Entertainments’s neustem Ableger aus der Rainbow Six-Reihe zufrieden. Die Missionen sind abwechslungsreich und versprechen lange Unterhaltung, auch wenn die KI Euch so manchen Spielspaß raubt. Besitzer einer XBox rate ich jedoch zur entsprechenden für die Microsoft-Konsole: vor allem im Hinblick auf die Onlinetauglichkeit der XBox-Version verspricht diese höheren Fun im Mehrspieler-Modus.

Positiv

  • Gute Musik
  • Ko-op Modus

Negativ

  • Dämliche KI
  • Mäßige Optik im Singleplayer
  • Massives Ruckeln im Multiplayer
Userwertung
8.75 2 Stimmen
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Forum
  • von Retro:

    Naja, wer dem Game hier 10 Punkte gegeben hat, kennt wohl keine anderen vergleichbaren Spiele... Schlecht ist es keineswegs, aber die angegebenen Kritikpunkte sind definitiv vorhanden, je nach Plattform mehr oder weniger stark bemerkbar. 7,5/10 sind von mir drin!...

  • von Civilisation:

    Sebastian und Niclas haben Ghost Recon getestet. Und kamen zu unterschiedichen Fazits. Tom Clancy's Ghost Recon Jagd auf Roter Oktober, Die Stunde der Patrioten oder Der Anschlag haben alle etwas gemeinsam - sie entstammen dem Kult-Autor Tom Clancy. Dessen Romane über fiktive...

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Tom Clancy's Ghost Recon Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2003-03-27
Vermarkter Ubisoft
Wertung 6.3
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