Hearts of Iron im Test

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Wenn es um hochkomplexe Strategiespiele geht, dann stammen diese meist von einer Firma - Paradox Interactive. Nachdem man mit Europa Universalis bereits Lorbeeren bei Hardcore-Strategen und Presse abgriff, entflieht der Spieler in Hearts of Iron dem Barock und der Renaissance und simuliert stattdessen munter den Zweiten Weltkrieg.

Hearts-of-Iron-2Wie sich das für ein Paradox Spiel gehört, sind neben den Großmächten jener Zeit auch all die kleinen Zaungäste der Geschichte vertreten, von denen man wenig bis nie hört. Was ihr ändern dürft / sollt. Wer eine Karriere als Staatschef von Guatemala anstrebt, dem stehen hier alle Möglichkeiten offen. Verlockend, wie? :-)

Doch das ist nicht alles. Neben akkuraten historischen Einheiten und historischen MP3s von über 2 Stunden Spieldauer finden sich auch haufenweise Fotos von Militärgerätschaften im Spiel wieder. Die Herzen aller Militärtechnik Fans schlagen höher. Diese Fotos bekommt ihr im Spiel zusammen mit einer kurzen Erklärung im Forschungsmenü gezeigt. Darum müsst ihr euch als Herrscher schließlich auch kümmern, denn wer kann es sich leisten, in so unruhigen Zeiten technologisch ins Hintertreffen zu geraten und Schwäche zu zeigen?

Doch damit alleine ist eure Arbeit nicht getan. Neben Wirtschafts- und Tagespolitik habt ihr auch noch alle Fäden bzgl. militärisches Oberkommando in der Hand und seid für die Truppen verantwortlich. Ja, auch die Diplomatie wird nicht zu kurz kommen, auch wenn man gerade als kleineres Land schnell zum Spielball wird und alle Optionen ausgeschöpft sind.

Hearts-of-Iron-1Im Grunde genommen konzentriert sich Hearts of Iron auf das Ringen zwischen den drei großen Staatsformen des 20. Jahrhunderts - Faschismus, Kommunismus und Demokratie. Und so wird am Ende 1948 auch genau aufgeschlüsselt, welche Weltordnung nun den Rüssel weiter vorne hatte und das Spiel gewonnen hat. Wie uns die traurige Realität lehrt, geht Machtzuwachs oft mit geschickter Kriegsführung einher. Und so solltet ihr auch nicht zimperlich sein, unkooperative Länder „zu befreien“ - ganz nach dem alten Spruch: “Willst du nicht mein Bruder sein, schlag ich dir den Schädel ein!“

Interessant ist nun aber an Hearts of Iron, dass es komplett in Echtzeit läuft. Das bedeutet, dass ihr oben eine Uhr und ein Datum seht, welches je nach eingestellter Spielgeschwindigkeit schneller oder langsamer vergeht. Ein nicht unwichtiger Faktor im Spiel, da beispielsweise auf diese Weise Tag/Nacht Angriffe koordiniert werden können oder ihr euch so bei militärischen Kampagnen mehr Zeit für Entscheidungen verschafft.

Das ist aber auch schon der nächste Punkt in unserem komplexen Strategical - die Offensiven bzw. Kämpfe. Wer auf großartige Schlachtanimationen hoffte, der wird von der nüchternen Darstellung bitter enttäuscht sein. Ihr seht lediglich ein paar angedeutete Soldatensprites sowie die Anzahl der Soldaten und deren Grad an Organisation/Moral. Sind diese auf dem Boden angekommen, kann es teilweise ratsam sein, seine Leute aus dem Gefecht zu führen - auch, wenn diese Flucht mit zusätzlichen Verlusten verbunden sein kann. Aber so entgeht man der vollständigen Vernichtung.

Hearts-of-Iron-3Das Hauptaugenmerk liegt unverkennbar auf dem Strategieteil, der Fans des Genres fordern wird. Mehr „Action“ wäre hier und da nicht verkehrt gewesen, um dass Spiel auch für den Massenmarkt interessanter zu gestalten, aber das wollte man offenbar bewusst nicht. Hobby-Generäle kommen voll auf ihre Kosten. Bedauerlich finde ich die begrenzte Spielzeit auf die Jahre 1936 - 1948 - und das es keine Möglichkeit gibt, darüber hinaus weiterzuspielen. Gerade so hätte man langfristiger planen können, was dem Ganzen einen zusätzlichen Reiz verliehen hätte.

Einen großen Vorteil bringt die genügsame Optik mit sich - Hearts of Iron ist nicht pingelig, was die Hardware angeht. Am Mac reicht schon ein flotter G3 Rechner ab 400 Mhz, allerdings empfiehlt sich eine gesunde Ladung RAM (512 MB!). Neben einer OS X Version enthält die über Virtual Programming veröffentlichte Mac Fassung auch noch eine Version für Mac OS 9. Unter Windows XP testete ich das Spiel erfolgreich auf einem alten 1 GHz AMD Rechner mit 256 MB RAM und 32 MB Grafikkarte.




Sebastian meint:

Sebastian

Hearts of Iron richtet sich an eine ganz bestimmte Zielgruppe: Nämlich diejenigen Spieler, die kein Problem damit haben, sich stundenlang durch nüchterne Statistiken zu klicken und sich diebisch freuen, wenn ihre Taktik nach drei Stunden aufgeht. Seid ihr kein Hardcore-Stratege -> Finger weg! Können euch Konfliktsimulationen hingegen gar nicht komplex genug sein, so werdet ihr mit Hearts of Iron für die nächsten Monate bestens bedient!

Positiv

  • Komplexe Strategie
  • Hoher Dauerspaßfaktor
  • Tolle Soundkulisse

Negativ

  • Schwerer Einstieg
  • Grafik ein Witz
  • Spielzeit nur von '36 - '48
Userwertung
10 1 Stimmen
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  • von Civilisation:

    Sebastian hat sich das Spiel für Hardcore-Strategie-Fans angeguckt. Hearts of Iron Wenn es um hochkomplexe Strategiespiele geht, dann stammen diese meist von einer Firma - Paradox Interactive. Nachdem man mit Europa Universalis bereits Lorbeeren bei Hardcore-Strategen und Presse...

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Hearts of Iron Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl 1 - 16
Regionalcode regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2003
Vermarkter Paradox Interactive
Wertung 7.5
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