Gradius Collection im Test

Ich muss niemandem mehr erzählen, was Gradius für ein Spiel ist. Es ist die Definition vom perfektem Shooter mit exzellenter Grafik. Egal ob auf dem Handheld oder in der Arcadehalle. Das Konami Franchise Gradius kann auf ein langes Leben zurückblicken. Vor 27 Jahren, genauer gesagt im Jahr 1985, startete die Serie mit Vic Viper an vorderster Spitze ihren Siegeszug in den Spielhallen Japans. Und verbreitet sich von dort aus auf Heimkonsolen und Handhelds. Diese Zeit möchte Konami noch mal aufleben lassen. Und entführt PSP Besitzer zurück in eine Ära, als Sidescroll-Shooter das grafische Maß der Dinge waren.

Der Inhalt der UMD kann sich sehen lassen: Fünf perfekte Umsetzungen von Gradius, Gradius II, Gradius III, Gradius IV und das fantastische Gradius Gaiden sind dort zu finden. Dazu gibt es noch einen Galery Modus, einen Mediaplayer der alle Soundtracks des Franchise beinhaltet sowie einige Spieletrailer. Würde das grafisch opulente Gradius V auch noch auf der UMD schlummern, wäre der Ballertraum für Shooterfans perfekt. Aber hier tröstet das grandiose Gradius Gaiden, dass zum ersten Mal außerhalb Japans erscheint.

Während die ersten vier Gradius Spiele im Kern eine Familie sind, bildet Gradius Gaiden eine Ausnahme. Das fängt im Auswahlmenü an, wo ihr nicht nur Vic Viper, sondern drei verschiedene Schiffe (Lord B, Jade Knight, Falchion B) selektieren könnt. Jeder Gleiter besitzt eine andere Bewaffnung, was das Spielgeschehen strategischer macht. Hinzu kommt eine neue Anzahl von Schilden sowie Upgrades für jede Waffe. Ein nettes Gimmick ist, dass ihr vor jedem Start die Gauge-Leiste selbst konfigurieren dürft.

So müsst ihr nicht minutenlang Powerups schlucken, um eure Lieblingswaffe zu bekommen! Spielerisch wie auch grafisch ist Gradius Gaiden das beste Spiel in Konamis Kompilation. Aber auch seine Vorgänger wurden liebevoll an die PSP angepasst. Das fängt schon bei der Steuerung an, die sowohl mit dem Steuerkreuz als auch dem Analogstick perfekt spielbar ist. Jeder Teil der Gradius Serie hat eine Speicherfunktion, was zusammen fünf Speicherplätze auf der SD-Karte belegt.

Technisch sind alle fünf Umsetzungen eine 1:1-Konvertierung in ihrer Ursprungsform. Somit ist auch das nostalgische Ruckeln bei Gradius III gewährleistet! In jeder Episode der Balleraction thront im Startbildschirm ein Optionsmenü, bei dem man den Schwierigkeitsgrad, die Anzahl der Leben, das Tastenlayout, sowie Soundtrack und Bildschirmgröße wählt. Dem Spieler bleibt die Wahl, ob er im Arcade- oder Wideformat zocken möchte. Wer den ganzen Bildschirm der PSP nutzen will, stellt den Screenzoom auf Full und das Bild wird im 16:9-Format gepresst. Das hat leider einen Nachteil: alle Fassungen sind in ihrer Original-Bildauflösung vorhanden, wobei die Pixel im Full-Modus gestreckt werden. Dadurch wirkt das Bild etwas blasser und unschärfer als z.B. Originalzustand.

Soundtechnisch ist die Gradius Collection eine echte Zeitreise durch die Geschichte der Game Soundtracks. Egal ob ihr gerade einen Endboss platt macht oder durch ein Höhlensystem tigert – der Soundtrack passt perfekt zur Action und spornt immer wieder zu Höchstleistung an. Da möchte man am liebsten einen 300 Watt-Verstärker an die PSP anschließen und aus allen Boxen die genialen Tracks zu hören. Eigentlich schade, dass ihr nicht die Möglichkeit habt, eure High Scores via Onlinemodus hochzuladen. Das würde der Motivation noch mal einen dicken Schub verpassen. Auch der lustige Zweispielermodus wurde in allen fünf Versionen gestrichen.