Vor kurzem erst fand der dritte Teil seinen Weg auf die aktuellen Konsolen sowie den PC gefunden, wobei wir euch das ausführliche Xbox360 Review von Kollege Ray ans Herz legen. Um die Nintendo Wii Besitzer nicht außen vor zu lassen, wühlte Ubisoft im eigenen Archiv rum und zog Road to Hill 30 und Earned in Blood hervor. Dies wurde prompt einem No-Name-Entwicklerteam in die Hand gedrückt, um daraus eine Nintendo Wii Version zu zaubern. Und voilà – herausgekommen ist Brothers in Arms - Double Time, das mehr eine Kompilation, als denn ein eigenständiges Spiel darstellt.
Mit diesem Testartikel wollen wir im Grunde genommen nicht zu sehr auf die Gegebenheiten um Sergeant Matt Baker (Hauptcharakter von Road to Hill 30) und Cpl. Joe Hartsock (Hauptcharakter von Earned in Blood) eingehen, sondern uns vielmehr mit den Unterschieden zu den GameCube Originalen beschäftigen. Wollt ihr die Hintergründe der Geschichte beider Titel erfahren, empfehle ich euch die Xbox Reviews zu den Titeln. Um eines vorwegzunehmen, alle zwei Spiele gleichen sich in technischer Natur, wie auch im Aufbau der Spielmechanik. Entweder mit Sgt. Baker oder Hartsock befehligt ihr häufig ein Angriffs- sowie ein Feuer-Team.
Gefeuert wird mit dem B-Knopf, der Z-Button öffnet hingegen eine Zoom-Funktion. Funktionierte bei Red Steel nach kurzer Eingewöhnungszeit die Bedienung recht gut, ist sie bei beiden Brothers in Arms-Spielen einfach eine Katastrophe!
Egal ob ihr im Optionsmenü die Drehempfindlichkeit / Drehgeschwindigkeit auf niedrig oder hochstellt - das Fadenkreuz ist zappelig und die Drehbewegungen eures Charakters einfach unzureichend. Schnelle Drehungen sind so nicht möglich, wodurch sich auf Angriffe (besonders von der Seite) nur langsam reagieren lässt. Durch die nervöse Steuerung ist jeder Schuss trotz Zoomfunktion reine Glückssache!
Gebt ihr einen Befehl aus, so werden diese nur halbherzig ausgeführt bzw. komplett ignoriert. Hinzu kommt, dass die Untergebenen oft ins offene Messer rennen und so verfrüht für ihr Vaterland sterben. Einziger Trost spendet die Tatsache, dass eure toten Kameraden nach jedem Levelabschnitt wiederbelebt werden.
Ist ein Angriff erfolgreich ausgeführt und wollt ihr euer Team zu euch zurückrufen, so vollführt ihr mit dem Nunchuk eine Kreisbewegung. Leider wird das oft von der Konsole nicht erkannt, was für Frust sorgt! Sollte es zudem mal zum Nahkampf kommen, ’’schlagt’’ ihr mit der Wii-Remote den Deutschen eins auf den Latz! Doch auch hier erneut dasselbe Problem: Die Bewegung wird selten wahrgenommen oder zu spät umgesetzt. Aber das Sahnestückchen in puncto Steuerung ist das Werfen einer Handgranate. Hierzu drückt ihr entweder die + oder - Taste auf der Wiimote, um den Zielring zu aktivieren.
Ist ein Gegner oder eine Stellung anvisiert, lasst ihr den Knopf los und schwingt die Fernbedienung, als würdet ihr die Granate wirklich schmeißen. Das funktioniert auch erstaunlich gut - nur sobald ihr die Wii-Remote bewegt, verzieht sich das gesamte Blickfeld mit, so dass ihr für die nächsten Sekunden quasi blind auf einer Stelle steht und Kanonenfutter darstellt. Doch meist seid ihr ohnehin vor dem Granatenwurf schon Tod, da das lästige Zielsystem einige Zeit in Anspruch nimmt.
Während der kompletten Spielzeit bleibt beispielsweise die Framerate bei knappen 25 Frames. Diese werden leider auch öfters unterschritten, was sich anschließend bei der Steuerung bemerkbar macht. Hinzu kommt, dass beide Spiele bei unseren Testsessions öfters beim Laden der Daten einfroren.
Auch der Sound ist nicht besser. Vermehrt sind Soundaussetzer (!) zu vermelden, wobei Geräusche entweder nicht entstehen oder erst ausgeführt werden, wenn eine Aktion bereits längst Geschichte ist. Hier ein kleines Beispiel: Ihr bewegt das Nunchuk mit einer Kreisbewegung um die Teamkameraden zu rufen. Ihr seht die Handbewegung eures Charakters, aber der Ausruf ’’Sammeln’’ fehlt komplett - oder kommt erst nach einigen Sekunden zustande. Eure Kollegen stehen dann schon längst vor eurer Nase.
Brothers in Arms: Double Time im Test

’’Man hat mich nie gefragt, ob ich Anführer werden wollte. Ich hatte keine Wahl’’. Diese Aussage findet ihr vor, wenn ihr die dicke Verpackung von Brothers in Arms – Double Time in die Hand nehmt. Mich fragte auch niemand, ob ich das Game spielen möchte. Ich wurde gezwungen! Und ich kann euch sagen: Es war die schlimmste Erfahrung seit langem!
Dominic meint:
Positiv
- 2 Spiele in einer Verpackung
Negativ
- Steuerung unzureichend
- Technisch unter der Gürtellinie
- Bugs, KI-Aussetzer usw.
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von Mistercinema:
Brothers in Arms goes Nintendo Wii & DS von Stefan am 04.04.2007, 23:04 Uhr Ubisoft gab heute bekannt, dass zwei neue Titel aus der preisgekrönten und millionenfach verkauften Brothers In Arms-Reihe für Nintendo DS und Wii entwickelt werden. Mit der Veröffentlichung ist im Laufe des Jahres...
Brothers in Arms – Double Time ist eine Ansammlung von Katastrophen! Ob in puncto Grafik, miserable Steuerung, die Soundbugs oder die mangelnde künstliche Intelligenz eurer Leute – nichts davon funktioniert einwandfrei und zerstört damit zwei im Grunde gute Spiele. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass der Multiplayermodus für »Road to Hill 30« und »Earned in Blood« für die Nintendo Wii-Versionen kurzerhand ersatzlos gestrichen wurde! Also rechnen wir mal: 2 schlechte Spielumsetzungen + eine vermurkste Anpassung in Sachen Grafik, Steuerung usw. + kein Mehrspielermodus = 59.95 Euro? Mein Fazit: Bloß nicht kaufen!