Bei der Grafik haben die Entwickler tolle Arbeit geleistet. Die mobile Version sieht, von der geringeren Detailfülle abgesehen, genauso aus, wie der große Bruder auf dem PC. Die Gegner- und Waffensprites scheinen sogar höher aufgelöst zu sein. Leider leidet die Spielgeschwindigkeit unter der Grafikpracht. Die Explosions- und Bluteffekte wirken ordentlich, der rote Saft wurde aber eher dezent eingesetzt. Massen an Blut und über den Bildschirm fliegende Körperteile werdet ihr in Duke Nukem Mobile nicht finden. Dafür bleibt das Spielgeschehen auch bei mehreren Gegnern (bis zu 7 gleichzeitig!) meist flüssig. Übrigens lässt sich das Manko des kleinen Bilschirmausschnitts leicht beseitigen, indem man mit folgender Tastenkombo in den Vollbildmodus schaltet: ‚L-Trigger + R-Trigger + Function‘.
In puncto Spieldesign wurde auch einiges verändert, das Run & Gun Gameplay des Originals blieb aber unangetastet. So wurde z. B. die Steuerung vereinfacht: Ihr könnt nur noch per L-und R-Trigger Strafen und die vier Aktionstasten sind mit Schießen, Waffenwechsel und Sprung belegt. Das Witzige dabei ist, dass ihr im ganzen Spiel nicht ein einziges Mal springen müsst!
Der Analogstick dient zum Vor- und Rückwärtsbewegen und zum Umschauen nach links und rechts. Komplexere Steuerungsvarianten wie Ducken oder der Einsatz von Items (inklusive Jetpack), wurden gestrichen. Pipebombs können nicht mehr ausgelegt und per Fernbedienung gezündet werden, sondern explodieren direkt beim Aufprall. Gegnern eine Falle zu stellen oder Wände als Banden zu nutzen, ist also nicht mehr möglich. Dafür wurden Rumble-Effekte integriert. So könnt ihr jeden gegnerischen Treffer und sogar Duke‘s „Zusammenbrechen“ kurz vor dem Ableben im wahrsten Sinne des Wortes mitfühlen.
Die KI der Gegner ist gelinde gesagt „sehr simpel“. Meist laufen die Gegner direkt auf euch zu und bleiben dabei auch gerne an Ecken oder Wänden hängen. Schießen aber munter weiter. Andere Beispiele für die runtergeschraubte KI sind Lizards, die bis auf zwei Meter an euch heranrennen, um das Feuer zu eröffnen. Die „Standard“ Aliens bleiben meist auf einer Stelle stehen und feuern große, langsam fliegende Lasersalven ab, denen ihr mühelos per Strafen ausweichen könnt. Nur wenn mehrere Gegner gleichzeitig schießen kann Hektik aufkommen.
Das ist bei den 21 kurzen Leveln, die euch von den Straßen L.A.s, über einen Stripclub, bis hin zu einem Flugplatz führen, aber auch nicht von Nöten. Die häufig vorkommenden Bosskämpfe und die vielen unterschiedlichen Settings sorgen für Abwechslung. Bei der Story hält sich Duke Nukem Mobile bewusst zurück. Zwischensequenzen gibt es genau eine (!), die zugleich die Endsequenz ist.
Gute Grafik und ein gelungener Sound sind zu wenig, um vollends zu überzeugen. Mit einer Gesamtspielzeit von einer Stunde wirkt Duke Nukem Mobile eher wie ein Spiel für Mobiltelefone, als ein Anwärter auf die Egoshooter-Krone. Duke Nukem Fans, die 5 Euro übrig haben und das Spiel auf Ebay auftreiben, lege ich es ans Herz. Wer nicht genug bekommen kann, der sollte nach den phantastisch funktionierenden Emus für den Zodiac Ausschau halten. Unter anderem gibt es Ports zu Duke 3D, Shadow Warrior, Quake, Doom, Heretic und Hexen 1/2.