So reist man in klassischer Final Fantasy Manier über die Weltkarte und besucht Städte, Wälder oder Höhlen. Dabei ist es kaum möglich ein paar Schritte zu machen, ohne in einen Zufallskampf zu geraten. Hab ich schon erwähnt, dass ich Zufallskämpfe für ein ganz schlimmes Relikt der 80er Jahre halte? Manche Spieler mag das nicht stören, aber mich törnt es furchtbar ab. Und ich weiß, dass es nicht nur mir so geht. Warum SquareEnix damit so übertreiben muss, bleibt mir ein Rätsel - jedenfalls kann man kaum ein paar Schritte ohne Kampf tun. Aber wer in der harten Fantasy Welt überleben will, muss ohnehin regelmäßig grinden, also stumpfsinnig seine Charaktere aufleveln.
Hinzu kommt, dass die Speicherpunkte spärlich verteilt wurden. Während es ohne Probleme möglich ist, auf der Weltoberfläche zu sichern, muss man sich in den Dungeons auf die Schnellspeicherfunktion verlassen. Dies wirkt sich auf den Schwierigkeitsgrad aus, der dadurch sprunghaft ansteigt. Seid ihr einmal unachtsam, kann es passieren, dass man plötzlich vor dem Game Over Bildschirm sitzt und mitunter einen ganzen Spielabschnitt noch einmal angehen darf. In den 80ern hätte ich mich nochmal durchgequält - heute schalte ich direkt ab.
Was die DS-Fassung von der NES-Version deutlich unterscheidet, ist die Grafik. Das Spiel präsentiert nicht mehr die animationsarmen 2D-Sprites im häßlichen 8-Bit Look, die sich durch eine triste Umgebung kämpfen. Stattdessen gab SquareEnix Final Fantay III auf dem Nintendo DS eine komplett neue Grafik. Weise Entscheidung! Nun kann man die Ereignisse in Polygon-Optik genießen. Auch der Aufbau der Dungeons wurde verändert. Für das Charakter-Design heuerte man übrigens Akihiko Yoshida an, der seine Kunst bereits bei Titeln wie Vagrant Story oder Final Fantasy XII bewies. Auch die Musik wurde überarbeitet und erfreut Rollenspieler mit stimmungsvollen Melodien und passenden Effekten. Mir gefiel die Präsentation als Final Fantasy Gelegenheitsspieler, womit das Ziel wohl erreicht wurde.
Störend empfand ich andere Dinge - zum Beispiel die unglaublich naive und abgegriffene „Auserwählter-Junge-rettet-die-Welt Story“. Okay, es ist ein Remake, was will man da großartig an Veränderungen erwarten. Trotzdem zum Gähnen. Ich musste mich zwischenzeitlich bei einer Gesamtspielzeit zwischen 50-60 Stunden sehr zusammenreißen. Wobei ich als Vielspieler natürlich mit anderen Empfindungen rangehe, als ein unerfahrener 12-Jähriger dies täte. Der vielleicht mit Begeisterung auch die zahlreichen Neben-Quests löst.
Final Fantasy III im Test

Ist die Rede von japanischen Rollenspielen, denke ich zuerst an Final Fantasy. Die Serie ist inzwischen Synonym für dieses Genre geworden. Und weltweit erfolgreich. Auch hierzulande gibt es Abenteurer, die von den SquareEnix Titeln nicht genug kriegen. Für diesen Menschenschlag habe ich eine gute Nachricht: Es ist soweit, Final Fantasy III erscheint endlich in Deutschland. Und zwar als kräftig überarbeitete Fassung für den Nintendo DS.
Sebastian meint:
Positiv
- Hübsche 3D-Optik
- Guter Umfang
- Grandioser Sound
Negativ
- Wenig Speicherpunkte
- Nervig viele Zufallskämpfe
- Lahme Story
-
von stoka:
Sehr gutes Remake. Technisch richtig gut auf dem DS. Hat mir Spaß gemacht.
-
von 108 Sterne:
Na ja, ich fand FF IV am Ende unspielbar, obwohl ich die anderen Fassungen recht locker durchgekriegt habe, ebenso FF I, II und V. Das war imo schlichtweg broken vom Balancing her am Ende.
-
von Mr.Deadshot:
FFIV war vom Schwierigkeitsgrad harmlos verglichen mit FFIII. DAS war am Ende übel.
„Mensch, Sebastian, das gibt jede Menge böse Mails!“ Tut mir leid, aber Final Fantasy III ist einfach kein Hochkaräter. Großer Name, ja. Aber das dachten wir vor dem Modern Talking Comeback auch. So schön die aufgebohrte Optik rüberkommt, Spielmechanik und Story stammen immer noch aus den 80ern. Nur für Fans!