Osu! Tatakae! Ouendan im Test

Nintendo DS

Wer Musikspiele mag, der sollte jetzt aufhorchen, denn dieser Titel wird sich bis in die tiefsten Ecken eures Gehirns brennen. Manch einem mag das Spiel auch als Elite Beat Agents bekannt sein. Unter diesem Namen wurde vor einem knappen halben Jahr in Amerika eine an den Westen angepasste Version veröffentlicht. Jedoch schwören zahlreiche Fans auf die japanische Originalversion.

Osu-Tatakae-Ouendan-1Dass der asiatische Markt einiges an einfallsreicher Software zu bieten hat, dürfte sich bisweilen herumgesprochen haben. Auch die Tatsache, dass es nicht allzu viele Titel bisher nach Europa schafften, stimmt so manchen Zocker traurig. Zum Glück gibt es aber den Importhändler des Vertrauens mit guten Connections und so erlangte Osu! Tatakae! Ouendan doch hierzulande ein paar Fans. Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich selbst dazugehöre.

Wie erwähnt, handelt es sich um ein Musikspiel, das perfekt auf den Nintendo DS zugeschnitten wurde. Ziel des Spiels ist es, in jedem Kapitel Personen bei ihren Problemen zu helfen. Man greift allerdings nicht direkt ins Geschehen ein, sondern betreibt eine Art Cheerleading, um den Hilfesuchenden neuen Mut zu geben und sie anzuspornen, das Problem eigenständig zu lösen. Um die richtigen Bewegungen zu vollführen, müssen verschiedene Buttons gedrückt werden. Ihr seht dabei auf dem Touchscreen Kreise, die sich stetig verkleinern. Sobald diese den Umriss der zu drückenden Knöpfe erreichen, gilt es sie zu betätigen. Je nach Timing variiert die Punktzahl zwischen 100 und 300 Punkte pro Button. Verfehlt man solch einen, fällt die am oberen Bildschirm angezeigte Lebensleiste ein Stück ab. Da diese permanent kleiner wird, sollte deren Stand stets im Auge behalten werden.

Osu-Tatakae-Ouendan-4Wichtig ist das richtige Tempo, das sich natürlich an der Musik der momentanen Episode orientiert. Diese bewegt sich meist im japanischen Rock/Pop Bereich, wobei auch eine Ballade vorhanden ist. Die Akustik fügt sich perfekt in die Geschichten ein, die während eines Levels erlebt werden. Bevor es nämlich losgeht, erhält man im Stil eines Manga eine kleine Einleitung zu sehen, die das Problem der jeweiligen Person schildert. Dies kann mal ein verzweifelter Schüler sein, der am Abend noch seine Schularbeit fertig machen muss, um für die Prüfung zugelassen zu werden. Oder ein Rennpferd(!), dass einen Dieb schnappen will. Diese übertriebene Komik der skurrilen Erzählungen zieht sich komplett durch das Game. Auch wenn man als Europäer die japanischen Texte nicht versteht, weiß man immer, worum es in der betreffenden Episode geht. Leider kommt man während der Levels selten dazu auf die Geschichte zu achten, da nach anfänglich gemächlichen Spielstufen der Schwierigkeit stark anzieht. Dieser bleibt aber stets fair. Außerdem kann man nach erfolgreichem Abschluss in der Wiederholung nochmal sehen noch einmal seinen Erfolg in Ruhe genießen.

Nachdem man allen Menschen der Stadt geholfen hat, kann man sich an den höheren Schwierigkeitsgrad wagen. Selbst danach werden noch zwei weitere freigeschaltet, jeweils mit neuen Charakteren. Diese sind auch nötig, denn die 15 Levels bzw. Songs sind im einfachen Spiellevel fix durchgespielt. Langweilig wird es aber zu keiner Zeit, denn neue Spielelemente, in denen man beispielsweise mit dem Stylus einem Ball folgen muss, sorgen stets für Abwechslung. Allerdings kommt man durch den insgesamt recht anspruchsvollen Schwierigkeitsgrad vor allem in späteren Levels nicht herum die jeweiligen Kombinationen zu verinnerlichen (sprich auswendig lernen) um erfolgreich abschließen zu können. So wird vergeht einiges an Zeit, bis man komplett am Ende angelangt ist.

Sollte man auch noch drei Freunde haben, die dem skurrilen Charme des Games verfallen sind, so kann man sich im Mehrspielermodus duellieren. Hier werden die jeweiligen Songs gegeneinander gespielt, wobei es mal wieder auf die Punktzahl in den Abschnitten ankommt. Wer am Schluss die meisten Punkte hat, der gewinnt das Match. Für den Multiplayer ließ man sich auch neue Geschichten einfallen, wobei die Lieder aus dem normalen Spielverlauf verwendet werden. Leider muss für den Multiplayermodus jeder Spieler ein Osu! Tatakae! Ouendan Modul besitzen, da die DS-Download-Spiel-Funktion nicht möglich ist.




Michael meint:

Michael

Als Freund von skurrilen wie musikalischen Spielen war Osu! Tatakae! Ouendan ein Pflichtkauf für mich. Doch auch für den Ottonormalverbraucher lohnt sich dieser Import. Eine intelligente Verstrickung von Erzählungen mit Musik und Manga-Optik trösten über das mangelnde Textverständnis hinweg, denn selbst ohne Japanischkenntnisse ist die Story leicht zu verstehen. Wer die verwestliche Version Elite Beat Agents mit den angepassten und zum Teil gecoverten Songs von den Village People und Avril Lavigne nicht hören mag, greift zum japanischen Original.

Positiv

  • Intelligente Verkettung von Erzählung & Musik
  • Immer wieder neue Spielelemente
  • Humorvoll

Negativ

  • Mangaoptik & Musik Geschmackssache
Userwertung
8.5 2 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Forum
  • von sYntiq:

    Ein tolles Spiel. Schade dass es der zweite Teil nie offiziell zu uns geschafft hat. (Wobei mir einfällt dass ich mir noch die japanischen Versionen zulegen wollte...)

  • von Nognir:

    hab ich mir auch voller Freude gekauft, aber die teils unpassenden Songs haben es mir vermiest. Liegt womöglich auch daran, dass es vornehmlich Coverversionen sind.

  • von Civilisation:

    Probleme? Du brauchst Hilfe? Dann können dir vielleicht die Elite Beat Agents helfen. Jörg hat mal probeweise ihre Dienste in Anspruch genommen und darüber geschrieben. Elite Beat Agents Dem glücklichen Umstand hoher Importraten und etlicher Auszeichnungen, die das Game Osu!...

Insgesamt 197 Beiträge, diskutiere mit
Follow us
Osu! Tatakae! Ouendan Daten
Genre Musikspiel
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2005-07-28
Vermarkter Nintendo
Wertung 8.2
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen