Doch alle seine Bemühungen diesen Schmerz (den alle Xbox-Besitzer seit dem 14. März 2002 tagtäglich kennen) auszumerzen bleiben ohne Erfolg, bis der noch junge Multimillionär bei einem Preisausschreiben plötzlich ein Fledermauskostüm geschenkt bekommt. Schnell hat er erkannt, dass hier der Schlüssel zu seinem Seelenfrieden liegt. Also streift er nachts ein Stück Plastik über seinen sexy Körper und wütet mit zahnmedizinischen Werkzeugen zwischen dickbäuchigen Gangstern.
Das Spiel beginnt vor den Ereignissen, als Jack Napier zum Joker wird. Gotham City bereitet sich darauf vor, seinen 200. Jahrestag zu feiern, doch die stets wachsende Gang von Gotham City-Mafiaboss Karl Grissom und seiner rechten Hand Jack die Pflaume nimmt überhand. »Der perfekte Zeitpunkt sich der Weltöffentlichkeit zu präsentieren«, dachte sich Bruce, der dank seiner Seifenkiste (in Fachkreisen auch Batmobil genannt) schnell an den Ort des Verbrechens kommt. Dort findet er immer dasselbe Bild: überhebliche Gangster mit zu kleinen Waffen, fehlprogrammierte Roboter und schlechtgelaunte Mutanten auf der Suche nach der täglichen Tracht Prügel.
Der Weg bis dort ist in vier Abschnitten á 18 Level lang und beschwerlich geteilt, da jeder der Gegner ein Stück von euch haben möchte. Nur zu gut das Bruce Wayne seine Werkzeuge benutzen kann, um die Gegner & Maschinen auf Abstand zu halten. Die Wahl der Items (Batarang, Speargun, Dirk) ist leider auf drei begrenzt. Hier wäre es wünschenswert gewesen weitere Waffen im Verlauf der Geschichte zu erhalten, aber diese Idee wurde wohl aus Produktionsgründen in Klopapier umgewandelt, damit die Designer von ihren Toiletten wegkommen.
Wird auf der spielerischen Ebene nur Altbewährtes geboten, ist die technische Seite gleich viel besser. Die dunkeln, teils futuristisch anmutenden Hintergründe sind äußerst stimmig und vermitteln denselben Flair, wie es auch der Kinofilm damals tat. Die Sprites sind gut gezeichnet und auch die Animationen können sich, gemessen an der Entstehungszeit sehen lassen. Aus heutiger Sicht sind die Bewegungen aber eindeutig zu klobig und hölzern. Die Sprungpassagen mit der Plastikfledermaus sind auch deswegen oft ein wildes Herumprobieren, weil ein Mensch der 60 kg Kunststoff und 20 kg Metallobjekte mit sich rumschleppt, eben kein zweiter Prince of Persia ist. Der musikalische Aspekt hat mir als Soundtrackfan äußerst gut gefallen, wobei mich viele Musikstücke im Stil doch sehr an Mega Man erinnert haben.
Fassen wir zusammen: Auf der guten Seite haben wir ein bodenständiges Spiel mit klarer Struktur, durchschnittlichem Leveldesign, guter Grafik/Sound sowie fordernden Sprungpassagen. Auf der negativen Seite sitzt das mittelmäßige Leveldesign in der Ecke und wartet darauf, euch zu erschrecken. Die wenigen Items, sowie das nicht vorhandene Passwortsystem / Checkpoints machen es euch auch nicht leichter. Unterm Strich ist die NES-Version des Kinofilms grundsolide. NES-Liebhaber mit Langeweile können einen Blick riskieren.