Der F-Zero Grand Prix, der etwa seit dem 26. Jahrhundert existiert und aus den alten Formel 1 Rennen hervorging, ist seit einigen Jahren "aufgrund seiner Brutalität und der hohen Unfallquote" vorerst ausgesetzt. Doch nun ist es wieder soweit, mit neuen Regeln und frischen Teilnahmebedingungen bittet das F-Zero Komitee erneut an den Start.
Im anfänglichen Auswahlmenü findet ihr die üblichen Verdächtigen wieder. Neben dem obligatorischen Grand Prix wählt ihr Zeitfahren, Deathrace oder Mehrspielerrennen aus. Der Grand Prix setzt sich aus vier Rennserien zusammen, die alle unterschiedliche Strecken enthalten. Ausserdem könnt ihr aus vier Schwierigkeitsstufen wählen. Das Zeitfahren dürfte sich von selbst erklären. Im Deathrace geht es darum, möglichst alle Kontrahenten durch Rammen zu zerstören. Und im Multiplayer Modus schmeisst ihr euch letztendlich mit bis zu 4 Freunden vor die Konsole. Für genug Spielmodi wäre also gesorgt. Doch wie sieht es mit dem restlichen Umfang aus? 30 Strecken und 30 Fahrzeuge sollten genug Spielraum für ausgdehnte Sessions geben.
Spielerisch hat sich im Vergleich zum 16-Bit Bruder nicht viel verändert. Es geht bei F-Zero X nur um ein Ziel: Möglichst als erster über die Ziellinies zu schiessen - und dabei nicht tödlich in der Absperrung zu landen. Ihr fahrt mit dem A-Knopf, haut auf B den Booster ins Triebwerk und verleiht eurem Gleiter mit Z und R zusätziche Neigung. Ganz getreu dem Motto: Easy to learn, hard to master. Und bremsen ... ist doch nur was für Weicheier! Moderne Spielereien wie Waffenupgrades fehlen hier übrigens völlig. Es geht einzig und allein um das perfekte Beherrschen der Kurse und um Geschwindigkeit.
Technisch ist F-Zero eine zweiseitige Medaille. Auf der einen Seite steht die unglaublich schnelle, stets flüssig mit 60 Frames laufende Engine, die ein bis dahin nie gekanntes Geschwindigkeitsgefühl vermittelt. Dem gegenüber sind die Strecken und Vehikel jedoch sehr detailarm und trostlos ausgefallen. Hier musste leider der Detailgrad dem flüssigen Spielgeschehen ein wenig klein beigeben. Zudem umfasst das Fahrerfeld ganze 30 Piloten, was seinerzeit in einem Racer unerreicht war und auch unerreicht blieb.
Soundtechnisch dürfte F-Zero X Geschmackssache sein. Die Melodien an sich sind absolut genial und zeitlos, liegen aber in J-Rock Variationen vor, die eben nicht jedermanns Geschmack treffen. Die Effekte hingegen vermitteln schönes Oldschooflair und sind - von einer größeren Klangbreite abgesehen - 1:1 vom SNES übernommen worden.
N64 Besitzer mit Hang zur Geschwindigkeit und Faible für futuristische Settings kommen an F-Zero X nicht vorbei. Die detailarme Grafik nimmt man für dieses absolut unglaubliche Gefühl der Geschwindigkeit in Kauf. Da kann auch nicht das schon extrem schnelle Extreme-G mithalten, nicht mal ansatzweise. Allerdings solltet ihr euch bewusst sein, dass es hier nur um Racingskill geht. Waffen werdet ihr keine finden. Leute die es gerne mit Waffengewalt ans Ziel schaffen wollen, sollten daher eher zu oben erwähntem Acclaim Racer oder aber Wipeout 64 greifen. Alle andere schlagen zu.