Ratchet & Clank: Tools of Destruction im Test

PlayStation3

Insomniac Games erblickten 1994 im sonnigen Kalifornien das Licht der Welt. Das Entwicklerstudio mauserte sich bald zu Sonys‘ Haus und Hof-Entwickler, in stetiger Reihenfolge wurden kommerziell erfolgreiche Videospiele veröffentlicht. In grauer 32Bit-Vorzeit waren dies Disruptor und Spyro the Dragon, auf der PlayStation 2 hingegen sorgte Ratchet & Clank für Publikumserfolge. Auch pünktlich zum Start des neuen Flaggschiffes stand ein passender Beitrag aus Burbank bereit. Resistance: Fall of Men kombinierte gediegene Shooter-Kost mit ungewöhnlichem Setting. Letztlich feiert ebenfalls das dynamische Duo Ratchet und Clank seine PS3-Premiere. Können die beiden an frühere Erfolge anknüpfen?

Ratchet_and_Clank_Tools_of_Destruction_11Ratchet & Clank: Tools of Destruction geht mehr auf die Wurzeln des Protagonisten ein und soll zahlreiche Background-Infos für die rund 25 Millionen Käufer der Vorgänger liefern. Doch auch absolute Franchise-Neulinge werden von der recht seichten Storyline keinesfalls überfordert. Ratchet ist bekanntermaßen der letzte Vertreter seiner pelzig-flauschigen Art. Seine einst florierende Zivilisation wurde vom bitterbösen intergalaktischen Imperator Tachyon eingeäschert, schließlich fehlt nur noch das Ableben des Helden, um den Genozid der Lombax zu vollenden. Ein Katz und Maus-Spiel quer durch die Galaxis nimmt seinen Lauf, gleichzeitig wird Ratchets Vergangenheit aufgedeckt. Die Geschichte wird wie gewohnt in cineastischen Zwischensequenzen fortgesponnen, die bezüglich Humor und Aufmachung mit gängigen Pixar-Streifen konkurrieren können.

Gameplay-technisch wird feinste Jump‘n‘Shoot-Kost serviert. Ratchet muss kniffelige Hüpfpassagen absolvieren, gleichzeitig jedoch Tachyons Schergen sprichwörtlich aufs Korn nehmen. Auch das Kontrollschema erinnert eher an rustikale Ballereien, denn an klassische Jump‘n‘Runs. Mit dem linken Stick steuert ihr die Geschicke des Lombax, während das rechte Pendant die frei rotierbare Kamera bedient. Auf Wunsch lässt sich ebenfalls in eine zünftige Ego-Perspektive schalten, die pixelgenaues Zielen ermöglicht. Die gewohnten Plattform-Abschnitte und Sprungsequenzen werden durch verschiedene Gadgets aufgelockert. Mal grindet Ratchet auf Schienen über Häuserschluchten, überwindet, Tarzan-like, via Engergieschwinge gähnende Abgründe oder legt dank Clanks Robowings gleich längere Flugsequenzen ein, die mit SIXAXIS gesteuert werden. Die Bewegungs-Sensoren finden auch in Etappen Verwendung, in denen Ratchet senkrecht Richtung Erdboden fällt.

Ratchet_and_Clank_Tools_of_Destruction_16Fast jeder Level bzw. Planet verfügt über weitere spielerische Eigenarten und Feinheiten. Mal muss besonders viel getaucht, mal mit frei platzierbaren Schleimblöcken eine künstliche Brücke gebaut werden. Hin und wieder kommt auch der kybernetische Knirps Clank zum Zuge, der als einziger mysteriöse Wesen mit dem klangvollen Namen »Zoni« sehen kann. Die Privatarmee hört auf eure Kommandos, greift Feinde an, lässt sich quer durch den Raum schicken und die Zeit verlangsamen. Insgesamt sind seine Passagen erheblich rätsellastiger. Überhaupt beeindruckt die schiere Größe, mit der die monumentalen Level über den Bildschirm flimmern - dank Streaming frei von jeglichen Ladezeiten.

Gepaart wird die kosmische Hüpferei wie gewohnt mit munterer Baller-Action und einem ebenso umfangreichen wie skurrilen Waffenarsenal. Vom schnöden Nahkampf-Schraubenschlüssel, über diverse Laserknarren bis hin zur Schleimtentakel wird für jeden Sofa-Rambo das passende Mord-Utensil geboten. Besonders freakig ist die Disco-Kugel ausgefallen, die euren Widersachern rhythmische Tanzbewegungen entlockt, was deren Eliminierung spürbar erleichtert. Sämtliche Ballermänner werden durch regelmäßige Nutzung stärker, in den Leveln ausgesammeltes Raritarium lässt sich ebenfalls ins Waffen-Tuning investieren. Alternativ lassen sich auch neue Schießeisen käuflich erwerben. Weniger prickelnd sind die vereinzelten Flugsequenzen durch Asteroiden-Feld & Co. ausgefallen, in denen ihr auf einer vordefinierten Bahn möglichst viele feindliche Raumschiffe vom Himmel knipst. Unselige Erinnerungen an das gehasste Gummischiff aus Kingdom Hearts werden wach...

Ratchet_and_Clank_Tools_of_Destruction_6Vor allem grafisch spielt Ratchet & Clank: Tools of Destruction seine Trumpfkarte aus. In kaum einem PS3-Spiel wird vergleichbarer optischer Hochgenuss auf den LCD gezaubert. Das gewohnt geniale Charakterdesign trifft auf riesige Sci-Fi-Areale, kein Abschnitt gleicht dem anderen, jeder Level wirkt wie ein eigenständiges kleines Kunstwerk. Gigantische Städte die an die Wolkenstadt aus Star Wars oder das fünfte Element erinnern, zerstörte Ruinen vergangener Zivilisationen oder unwegsame Sümpfe, hier wird richtig Abwechslung geboten. Nicht nur stilistisch, auch technisch weiß Insomniacs neuste Kreation zu gefallen. Eine große Weitsicht, poppig-bunte, scharfe Texturen, flüssige Animationen und eine hohe Bildrate stehen auf der Haben-Seite. Akustisch erwarten euch ein stets passender, unaufdringlicher Soundtrack und eine hochkarätige deutsche Synchronisation.




Kai meint:

Kai

Sahnige Präsentation, gewohnt leichtgängiges Sofa-Gameplay. Ratchet & Clank halten was sie versprechen, wirkliche Neuerungen zu den Vorgängern müssen aber mit der Lupe gesucht werden. Ich wünsche mir für das nächste Abenteuer des außerirdischen Duos richtige Innovationen, mehr Umfang und einen höheren Schwierigkeitsgrad. Dennoch werden Fans der Reihe ebenso unterhalten wie absolute Ratchet-Noobs, grobe Schnitzer vermieden die Entwickler gekonnt. Vor allem dank des exzellenten Leveldesigns ein Pflichttitel für jeden PS3-Besitzer.

Positiv

  • Beeindruckende Optik
  • Tolles Leveldesign

Negativ

  • Kaum Neuerungen
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Forum
  • von Civilisation:

    Als es um sinnlose Zerstörung ging, war Kai sofort dabei. Und so hat er Ratchet & Clank Future: Tools of Destruction rezensiert. Ratchet & Clank: Tools of Destruction Insomniac Games erblickten 1994 im sonnigen Kalifornien das Licht der Welt. Das Entwicklerstudio mauserte...

  • von Shinobi MG:

    Hab`s jetzt durch und bin wirklich sehr begeistert von dem Titel. Ich finde es klasse das man nach dem ersten Druchgang nochmal im Hardmodus spielen kann und nochmal bessere Waffen und Rüstungen bekommt. Vom Schwierigkeitsgrad her fand ich es auch sehr gut ( nicht zu schwer ) nur für den Endboss...

  • von Captnkuesel:

    Original von Lossl geiles Game, ist aber auch mein erstes Ratchet & Clank. Für mich das beste PS3 Spiel der letzten Zeit, auch wenn es ein wenig unausgewogen ist: die Bosskämpfe sind eigentlich völlig planlos zu meistern, einfach möglichst viel rumballern und ein paar von den...

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Ratchet & Clank: Tools of Destruction Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2007-11-09
Vermarkter Sony
Wertung 8.4
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