Und es hat sich viel getan. Weniger gameplaytechnisch als grafisch, aber dafür wurde an den richtigen Punkten verbessert. Zuerst ist der Umfang zu nennen. Neben insgesamt 45 Strecken der Neuauflage können auch alle alten Strecken des C64- und ST-Originals freigeschaltet werden. Langzeitmotivation ist also schon allein durch den Umfang gewährt. Zum Ziel gibt es nicht viel zu sagen: Ihr spielt ein Rad, das vom Start bis zum Ziel in möglichst kurzer Zeit kommen muss. Dabei gilt es Hindernisse zu umschiffen, waghalsige Sprünge zu überstehen und gewagte Links-rechts-Hürdenkombinationen zu überstehen und das teils in einem Tempo, dass euch die Spucke wegbleibt. F-Zero- und Wipeout-Geschwindigkeitsfetischisten kommen bei Trailblazer nämlich voll auf ihre Kosten.


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Ist das Grundtempo allein schon recht flott, sind die Strecken noch zusätzlich mit Beschleunigungspfeilen mit zwei Geschwindigkeitsstufen übersäht. Ebenfalls finden sich Bremspfeile und die besonders fiesen blauen Beläge, die eure Steuerung umdrehen, was natülich zu Beginn zum ein oder anderen Abgang von der Strecke führen wird. Gerade zu Beginn wird euch das öfters passieren, so ist es doch aufgrund der Geschwindigkeit oft ein reiner Reaktionstest, manche Stellen zu meistern. Nach ein paar Anläufen hat man sich aber meist diese Stellen gemerkt und rast edel über die prächtig bunten und toll designten Kurse.
Gameplaytechnisch kann man sich nicht beklagen, die Steuerung gibt sich einwandfrei und direkt, während die Strecken durchwegs fair sind. Das einzige extrem frustrierende Detail am Spielverlauf ist, dass sobald die Uhr auf einem Kurs im Arcade Mode abgelaufen ist, das Spiel Game Over ist und ihr alle bis dahin absolvierten Strecken nochmal fahren müsst. Da gerade in höheren Schwierigkeitsgraden viele Strecken nur mit auswendig lernen zu schaffen sind, ist das natürlich frustrierend. So sind im Hard Level immerhin 20 Strecken am Stück hintereinander zu absolvieren, und diese sind nicht gerade einfach. Zum Glück kann man einmal erreichte Strecken im Time Trial üben, wodurch das Ganze dann doch nicht so extrem negativ auffällt.


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Kommen wir zum größten Schwachpunkt von Trailblazer: dem Multiplayer. Es gibt nämlich keinen. Euer einziger Gegner bei Trailblazer ist die Uhr. Funktioniert dieses Konzept bei Rallyespielen sehr gut, so wünscht man sich gerade bei so einem Arcade-lastigem Racer wie Trailblazer einen Zwei-Spieler-Modus oder wenigstens Rennen gegen CPU-Konkurrenten. Da alles nicht vorhanden ist, müsst ihr eure Zeit auf dieser knallbunten Achterbahn wohl allein verbringen.
Grafisch hat Gizmondo direkt zu Beginn ordentlich was aus dem kleinen Giz geholt. Unglaublich flüssiges Gameplay bei einer teils atemberaubenden Geschwindigkeit zeigen, dass der Giz durchaus was auf dem Kasten hat. Eine bunte Umgebung mit netten Farbeffekten tollen psychedelischen Hintergründen runden das Bild ab. Nichts besonderes, aber für Spielspaß für unterwegs durchaus ansprechend.


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Soundtechnisch gibt es einige treibende Technotracks die sich hervorragend in die Erscheinung des Spiels einpassen und treibend wirken. Leider hat Gizmondo hier ein wenig mit dem Umfang gegeizt und es finden sich nur eine handvoll unterschiedlicher Tracks auf der SD Karte.
Top Gameplay und motivierende Strecken bringen Spielspaß für unterwegs. Da die meisten Strecken unter einer Minute zu meistern sind, eignet sich das Spielkonzept hervorragend für eine Runde zwischendurch in der U-Bahn oder dem Bus. Für mich war es der Kaufgrund des Gizmondos, denn schon die Exklusivität für den Gizmondo gepaart mit der Aufmachung machen einen gewissen Reiz aus. Das zeigte sich auch auf der Nexgam Play 2006, als Trailblazer doch als kleiner Publikumsmagnet diente und einige User dazu bewegte, sich eventuell doch einen Giz nach Hause zu holen.