Knights of the Temple im Test

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Lust auf ein actionreiches und blutrünstiges Gemetzel mit kleinen Rätseleinlagen? Ja? Dann schnallt schon mal das Schwert um, denn TDK‘s »Knights of the Temple« könnte genau euer Spiel sein!

Knights_of_the_Temple_2Im von Entwickler Starbreeze inszeniertem mittelalterlichen Action-Adventure (Betonung auf Action!) verkörpert ihr den jungen Paul, einen Tempelritter in der zweiten Generation. Paul zieht nach alter Heldensitte samt Schwert los, um eine Jungfrau aus diabolischen Fängen zu retten. Ein gewisser Lord Bischoff entführte die Jungfer Adelle nämlich zu »Studienzwecken« (öhm..) in sein Kloster, wo man fortan nichts mehr von ihr hörte. Die verzweifelte Mutter wendet sich mit einem Hilfegesuch an den Tempelritter, der als echter Gentlemen so eine Bitte nicht ablehnen kann ...

Vorort angekommen stellt sich heraus, dass die Mönche nicht so fried- und schweigsam sind, wie erwartet. Binnen kürzester Zeit verteidigt sich Paul mit der Klinge in der Hand gegen die falschen Mönche. Irgendetwas oder jemand scheint eine Macht auf den gefallenen Klerus auszuüben. Schnell wird klar, dass Lord Bischoff der Drahtzieher des Geschehens ist und beabsichtigt, durch ein Ritual die Pforten der Hölle zu öffnen. Um den Plan in die Tat umzusetzen, braucht er Adelle als Opfergabe.

Ganze 29 Level dauert es, ehe dem Bösewicht seine Flausen ausgetrieben sind. Tempelritter Paul ist zu Beginn noch unerfahren und beherrscht lediglich einen einfachen und einen schweren Angriff. Das Blocken der Schläge ist ebenfalls möglich, wenn auch zu Anfang kaum von Nöten. Je weiter Ihr allerdings im Abenteuer fortschreitet, umso cleverer und stärker werden die Gegner. Geschickt blocken sie bereits im ersten Level Schläge ab, später wird auch gekontert. Hier wird mehr Geschick gefordert, als man dies bei 08/15 Hack n Slay Spielen kennt und ich empfand es anfangs als fordernd. Später beherrschte ich das Blocken besser und Paul beherrschte zusätzliche Kombinationsangriffe sowie bis zu vier Spezialattacken. Nebst erweiterter Waffenauswahl wie Axt und Fernwaffen.

Knights_of_the_Temple_3Gegen Ende eines jeden Ortes erscheint Adelle in hellem Glanz, die euch weitere Informationen und jeweils eine göttliche Gabe in Form eines lateinischen Gebetes lehrt. Mittels dieser Gebete kann sich Paul selbst heilen, genug „Mana“ vorausgesetzt, dass durch den Sieg im Kampf erworben wird. Später erlernt der Tempelritter neben Heilung noch die Kunst der temporären Unverwundbarkeit oder kann bebende Schockwellen  aussenden, die alle Gegner in der Umgebung treffen. Diese göttlichen Gaben werden über den rechten analogen Trigger in Kombination mit den farbigen Tasten aktiviert.

Zwischen den blutigen Kämpfen (trotzdem USK 16) müssen ab und an kleinere Rätsel gemeistert werden, die allerdings nicht viel geistige Gymnastik erfordern. Häufig müssen beispielsweise Schlüssel aufgefunden und an der richtigen Stelle eingesetzt werden. Oder ihr lest in einem klugen Buch die Kombination für ein Ich-verschiebe-die-Scheiben-in-der-richtigen-Reihenfolge Rätsel nach.

Über die Level hinweg verteilt finden sich immer „Checkpoints“, an denen Ihr zwischenspeichern könnt. Und nach jeder Stage wird automatisch gespeichert. Zwischen den Abschnitten wird die Geschichte in kinoreifen Zwischensequenzen vorangetrieben. Trotz der Actionlastigkeit des Titels kommt man so in den Genuss der guten Story, die das Spiel hervorragend abrundet. Mir gefiel sie gut, wenn auch manches für mein Empfinden etwas zu überzeichnet war. Aber das ist vom persönlichen Geschmack abhängig. Die deutsche Synchronisation ist hingegen das genaue Gegenteil und manche Sprecher scheinen beim Sprechen einzuschlafen.

Knights_of_the_Temple_7Besser sieht es da schon mit der musikalischen Untermalung aus. Dank der meisterhaften Arbeit von Gustaf Grafberg, der gekonnt mystische Klänge mit harten Rhythmen kombiniert. Von der Unterstützung der niederländischen Gothic/Metal Band „Within Temptation“, die in ihrem Lied „Mother Earth“ Bilder aus dem Spiel verwenden, bis zur Dolby Digital Unterstützung, ist Knights of the Temple ein wahrer Ohrenschmaus.

Wie bei jedem Game, störten mich auch an Knights of the Temple ein paar Kleinigkeiten. Sie hielten mich nicht vom Spielen ab (dazu war es zu gut), aber nervten trotzdem. Allen voran die Kamera, die ziemlich steif und langsam ist. In den Kämpfen verlor ich dadurch teilweise den Überblick und starb einmal sogar → Frust!   Eine abrufbare Ego-Sicht hätte hier viel Gutes getan. Die Levels hätten vielleicht ein paar mehr Details vertragen können, allerdings werden stattdessen scharfe Texturen und eine hohe Polygonzahl geliefert. Hervorzuheben sind ebenfalls die von John Klepper schon beim Film Matrix per Motion-Capturing eingefangenen Animationen der Protagonisten, die sich konstant bei fast 60 fps befinden.




Sebastian meint:

Sebastian

Ich hatte Knights of the Temple erst nicht auf dem Radar, aber dann erzählte mir Kollege Stefan (mistercinema) begeistert von seinen Erlebnissen mit der Xbox-Version. Die Cube Fassung entpuppte sich für mich dann auch als einen Geheimtipp, das faszinierende Setting, actionreiche (aber nicht stupide!) Gameplay und die Sounduntermalung fesselten mich an den Controller. Mein einziger Wunsch wären eine bessere Kamera und ein kooperativer Zweispielermodus gewesen, aber auch so ist Knights of the Temple ein klasse GameCube Spiel!

Götz meint:

Götz

Mit „Knights of the Temple“ setzt TDK seinen guten Lauf in der Video Spiele Branche weiter fort. Neben opulenter Grafik und orchestralen Sounds bekommt Ihr kinoreife Sequenzen und extrem realistisch aussehende Kämpfe geliefert. Leider schmälern die Kameraprobleme den Gesamteindruck und nach etwas mehr als 10 Stunden Spielzeit ist bereits Schluß. Wer länger zocken möchte, kann aber zwischen 4 Schwierigkeitsgraden frei auswählen. Steuertechnisch geht alles leicht von der Hand und nach ein paar Stunden kann man fast fühlen, wie sich ein monströses Schwert zur damaligen Zeit angefühlt haben muss. Wer mehr Infos möchte, sollte sich zum einen die offizielle Hompage zum Spiel und zum anderen die Page der niederländischen Band Within Temptation ansehen. Auf dieser könnt Ihr das Musikvideo zum Game „Mother Earth“ downloaden. Last but not Least gibt es in unserem Forum noch das Interview mit den Entwicklern zu bestaunen.

Positiv

  • Faszinierendes Setting
  • Actionreiche Kämpfe
  • Hervorragende Sounduntermalung

Negativ

  • Nervige Kamera
  • Kein Mehrspielermodus
  • Monotone deutsche Synchro
Userwertung
8 1 Stimmen
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Forum
  • von bmX:

    Mistercinema schrieb: Na darüber sollten wir aber mal reden bei einem Bier in der Stadt Björn M.C. Aber gerne. Du weißt ja, ich arbeite in Köln. ...

  • von Mistercinema:

    Na darüber sollten wir aber mal reden bei einem Bier in der Stadt Björn M.C....

  • von bmX:

    Lustig, die Vergangenheit holt mich ein. Ich habe damals an Teil 1&2 mitgearbeitet. War ein schönes Ding. Teil 1 nutzt eine erweiterte "Enclave" Engine, die später für Riddick weiter verbessert wurde. edit: Mein Lieblingsgegner, in Teil 1, der "Lust Demon" Teil 2 war...

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Knights of the Temple Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2004-03-19
Vermarkter TDK Mediactive
Wertung 7.6
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