Laser Base im Test

Atari 2600

Shooter-Spiele wie Demon Attack und Phoenix, alle teilweise von Space Invaders inspiriert, gibt es auf dem Atari 2600 wie Sand am Meer. Ob es sich um einzigartige Titel, oder schlechte Clones handelt, lässt sich oft erst bei einem genauen Test feststellen. Spaß machen sie aufgrund des Spielprinzips jedoch meistens. Und das dachte ich mir auch, als ich Laser Base aus dem Schrank nahm. Hätte ich es doch nur gelassen ...

laser_base_02Auf der einen Seite thront die feindliche Basis, die ekelhafte „Galaxiespinnen“, „Zerstördrohnen“ und „Galaxieroboter“ aussendet. Auf der anderen Seite der einsame Held, der mit seiner Laser Base diese Bedrohung aufhalten muss. Was wie das Rezept zu einem mittelmäßigen B-Movie klingt, entpuppt sich in Wahrheit zu einem weiteren Space Invaders-/Demon Attack-Clone.

Eigentlich könnte der Titel relativ spaßig sein. Im Intro zum Spiel verlassen die Roboter - die auf den ersten Blick an ein UFO und eine mutierte Britney Spears erinnern - eine Raumbasis, die als solche nicht zu erkennen ist. Untermalt wird dies von besten VCS-Chiptunes. Im Grunde ein perfekter Auftakt.

laser_base_05Dann geht‘s auch schon los: Wie in 90% der Videospiele der späten 70er- und frühen 80er-Jahre machen wir von der allumfassenden Patentlösung für allerlei Probleme gebrauch: Waffengewalt! Das genretypische Ziel ist, alles zu vernichten, was von oben auf euch herabregnet. Habt ihr 5000 Punkte gesammelt, beginnt die nächste Stufe, und wer die Welt von Atari kennt weiß, dass die Zeit jetzt schneller läuft. Einstein hatte mit seiner Relativitätstheorie Recht und Laser Base beweist es. Zudem rücken in jeder neuen Stufe die „Wände“ des Spielfelds ein wenig näher zusammen. Welcher Astronaut musste mit diesem Problem beim Einparken des Space Shuttles noch nicht kämpfen?

Der Spaß bleibt leider auf der Strecke. Nehmt euch die Zeit und betrachtet die Screenshots im Detail. In Wahrheit zeigen diese in etwa ein Drittel der Objekte, die tatsächlich auf dem Bildschirm auftauchen. Jedoch flackern diese alle in einer solch abartigen Weise, dass das nicht nur schwer einzufangen, sondern auch unmöglich auf Dauer zu ertragen ist. Wer bereits bei Defender beinahe epileptischen Anfällen erlag, sollte um Laser Base einen großen Bogen machen.

laser_base_16Der wirkliche Spaßkiller ist aber leider das Gameplay. Denn Mutanten-Britney und ihr Kumpel haben es auf euch abgesehen und beschießen eure Laser-Kanone in zufällig gewählten Intervallen mit ihren Todesstrahlen. Da es sich nicht feststellen lässt, wann ein solcher Schuss ansteht und dieser quasi mit Lichtgeschwindigkeit den Boden berührt, bleibt euer Leben den Wegen des Schicksals überlassen. Mit spielerischem Können könnt ihr hier unmöglich einen Blumentopf gewinnen.

Dieser Umstand macht Laser Base zu einem unspielbaren und ästhetisch abstoßenden Machwerk. Es bietet zwar einen 2-Spieler-Modus, den die Programmierer offensichtlich jedoch nur für Sadisten integrierten, die es lieben, ihre Freunde zu quälen.




Christian meint:

Christian

Vom ersten Space Invaders bis hin zu Gradius V - ich kann von Shoot‘em‘Ups niemals genug kriegen. Laser Base hat es beinahe im Alleingang geschafft, meine Liebe zu diesem Genre zu zerstören. Dieses Modul hat nichts anderes verdient, als neben E.T. in der Wüste von New Mexiko vergraben zu werden. Dass das Spiel auf dem Cover mit einem Perry Rhodan Icon wirbt, schlägt dem Fass den Boden aus.

Christian meint:

Christian

Es ist schon komisch, auf welche Ideen manche Entwickler kommen: Ein überdimensional großes Monster dass von zwei eigenartig aussehenden Robotern bewacht wird, die ab und an einen Laserstrahl abschießen und eine wahre Gegnerflut auf den Spieler loslassen. Gut, aufgrund des Spielprinzips kann man über so etwas hinwegsehen, aber nicht über die von meinem Kollegen angesprochenen Mängel. Vor allem das Flackerinferno ist einer der größten Negativpunkte, der es fast unmöglich machte, überhaupt Screenshots vom Spiel zu knipsen. Es gibt genug bessere Alternativen auf dem Atari 2600.

Positiv

  • ...

Negativ

  • unerträgliches Flackern
  • unfaires Gameplay
Userwertung
6.625 4 Stimmen
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Forum
  • von Nognir:

    Ach? das wusste ich gar nicht! War allerdings auch noch nie Perry Rhodan Fan. Das Spiel gabs ja auch wieder unter sechs verschiedenen Namen, weiß leider grad nicht wie es bei Quelle hieß.. Edit: Invasion aus der Galaxis ...

  • von Retro:

    Vermarktet wurde die Gurke übrigens von "ITT Family Games", die Info fehlt im Test noch. Ansonsten gebe ich euch recht, ist absolut kein Highlight... PS: Das Game wurde als eines von 3 Perry Rhodan Spiele beworben, diese hatten alle ein Covermotiv eben dieser Romanreihe. Die anderen...

  • von Nognir:

    kleine Korrektur: Der Test ist von Christian, ich hab nur meinen Zweitsenf dazu gegeben ...

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Laser Base Daten
Genre Shoot’em’up
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1983
Vermarkter -
Wertung 3
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