Und jetzt, zehn Jahre nach dem Erscheinen, bringt SEGA eine aufpolierte Fassung auf die Xbox Live Arcade und das Playstation Network. Das heißt vor allem eins: Die Grafik wurde auf den aktuellen Stand gebracht, ohne seine Wurzeln in der vorherigen Generation zu verleugnen. Wer bereits Sonic Adventure auf den HD-Konsolen besitzt, ahnt schon, wie das Ergebnis ausfällt.
Als Single Player hat man zu Beginn die Wahl zwischen der Helden-Fraktion, bestehend aus Sonic, Tails und Knuckles, sowie den Gegenspielern, Dr. Robotnik, Rouge und Shadow. Dabei haben je zwei dieser Figuren eine eigene Spielweise. Bei Sonic und Shadow geht es um Speed und schnelle Reflexe, genau so, wie man es von den Sonic-Games her gewohnt ist. Tails und Dr. Robotnik stiefeln in ihrem jeweiligem Mech durch die Gegend und schießen auf alles, was sich anvisieren lässt. Knuckles und Rouge müssen derweil in ihren Spielabschnitten nach je drei Chaos-Emerald-Splittern suchen.
Um zurück auf die Spielfiguren zu kommen, lässt sich an der jeweiligen Paarung auch festmachen, wie es sich mit dem Spielspaß verhält. Während man von den beiden Igeln am meisten hat, ist es bei den Mechs etwas langweiliger, derweil die Suche nach Splittern schon fast zum Einschlafen ausfällt. Der Kontrast zwischen diesen drei Spielweisen fällt heftig aus, was vor allem daran liegt, dass man die jeweilige Figur nicht mehr am Stück, sondern abwechselnd mit den anderen Charakteren spielt. Und so fühlt man sich, wenn man von Sonic auf Knuckles wechselt, wie ausgebremst. Das mühevolle Aufsuchen und Finden der Kristallsplitter geriet im Vergleich zur vorherigen Action zu eintönig.
Wobei auch die Sequenzen in denen man die beiden Igel spielt, so ihre Macken haben. Es kann vorkommen, das auf einmal ein Gegner wie aus dem Nichts auftaucht und man nicht mehr schnell genug reagiert. Konsequenz: man berührt ihn und verliert alle vorher aufgesammelten Ringe. Und so etwas geschieht wiederholt.
Die übrige Grafik überzeugt hingegen. Jedenfalls fast. Denn während die Figuren durchaus zeitgemäß wirken, sieht es bei der Hintergrundgrafik nicht danach aus. Hier merkt man noch deutlich die Dreamcast-Herkunft, die jetzt schon elf Jahre her ist.
Und was wäre ein Sonic-Spiel ohne gute Musik? Eben exakt dies nicht. Und so hat auch Sonic Adventure 2 einen Score, der einem in die Füße geht. Bekannte Melodien wechseln sich mit neuen Tracks ab und bilden einen Soundtrack, der schon alleine Grund genug ist, regelmäßig ins Game reinzuschauen.
Sonic Adventure 2 im Test
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SEGA nutzt wie vermutlich kein anderer Spielepublisher die Möglichkeiten der Xbox Live Arcade und des Playstation Networks, um alte Titel teilweise aufpoliert auf den Markt zu bringen. Sei es Virtual On: Cyber Troopers, NiGHTS into Dreams… oder Sonic Adventure – viele Games, die früher für die Konsolen des Herstellers herauskamen, sind jetzt auch für alldiejenigen erhältlich, die die Erstauftritte nicht erlebten. Und es kommen ständig neue Spiele hinzu, wie aktuell zum Beispiel Sonic Adventure 2.
Götz meint:
Positiv
- Sequenzen mit Sonic und Shadow
- Gelungener Score
Negativ
- Andere Spielfiguren wirken längst nicht so flott
- Kameraprobleme
Userwertung
Sonic Adventure 2 ist ein gutes, wenn auch nicht überragendes Spiel. Während die Sequenzen, in denen man die Igel spielt, Spaß machen, sinkt eben jener von Wechsel zu Wechsel. Wobei auch die Level mit Sonic und Shadow ihre Macken haben, wie beispielsweise plötzlich auftauchende Gegner. Die Kamera macht Mucken und schafft es regelmäßig einen falschen Blickwinkel einzunehmen. Dafür ist der Soundtrack angenehm gut geworden.