Im Gegensatz zu den anderen beiden Games handelt es sich bei den Sisters um einen Vertikal Scroller (von unten nach oben). Statt mit einem Raumschiff auf böse Aliens zu ballern, steuern wir eine der titelgebenden Schwestern und erledigen zahlreiches, nicht näher benanntes Dämonengesocks. Warum wir das tun, ist schneller erklärt: alle fünf habe sich in den gleichen Kerl verguckt. Was in der Realität nicht selten für Zickenterror sorgt, führt hier zur zünftigen Ballerie. Die „Story“ wird in mangatypischen Standbildern erklärt und ist zum Glück schnell durchzuklicken. Also ab ins Ballergeschehen!
Zur Wahl stehen drei Schwierigkeitsgrade sowie ein Practice Modus (Level sind nach einmaligem Durchspielen anwählbar). Dank unendlicher Continues ist das Spiel jedoch für jeden schaffbar. Allerdings wird, bei Nutzung eines Continues, der Punktezähler auf Null gesetzt.
Insgesamt gibt es fünf holde Damen, jede mit einer anderen Bewaffnung. Diese unterscheidet sich in Sachen Streuung/Schusswinkel und Stärke. Hinzu kommt eine Sekundärwaffe, rotierende Laser bzw. Schwerter, ein Dämon/Satellit und ein paar andere. Haltet ihr z.b. beim Laser die entsprechende Taste gedrückt, könnt ihr ihn um euch rotieren lassen. Die meisten Gegner streichen bei einer Berührung sofort die Segel, die Handhabung ist allerdings nicht ganz einfach. Zudem müsst ihr euch nah an die Gegner heranwagen. Der Standardschuss ist nicht sonderlich schnell, deckt aber in den meisten Fällen den größten Teil des Bildschirms ab. So steuern spielen sich die Schwestern durchaus unterschiedlich. Wer alles sehen und ausprobieren möchte, muss das Spiel mehrmals durchspielen.
Bereits zu Beginn gibt es zahlreiche Gegner, die relativ viel aushalten. Zum Glück gibt es Genreüblich eine Smartbomb, welche kurzzeitig den größten Teil des Bildschirms von Gegner befreit.
Apropos Gegner, diese sind zahlreich im Erscheinen, jedoch sehr Abwechslungsarm. Bereits am Ende des zweiten Levels hat man den größten Teil der im Spiel auftauchenden Bösewichter gesehen. Bei den Endbossen sieht es ähnlich aus. Werden diese doch durch die übrigen Schwestern nebst dem Angebeteten gestellt. Optisch unterscheiden sich die kleinen Sprites nicht großartig. Da bringen die verschiedenen Angriffsmuster schon etwas mehr Abwechslung ins Spiel. Wobei jeder Einzelne in Sachen Bullet mehr auf Masse denn Klasse setzt. Bullet Hell eben.
Das Spieltempo ist für einen Bullet Hell Shooter gemächlich. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die „laufenden“ Helden. Richtig gelesen. Während man bei den meisten Shoot em ups, unabhängig vom gesteuerten Helden (sei es ein Raumschiff, Panzer oder Mensch), fliegt oder fährt, ist man hier zu Fuß unterwegs. Dieser Umstand führt dazu, dass man an der einen oder anderen Stelle um Hindernisse herumlaufen muss. Immerhin stirbt man nicht bei einer Berührung des selbigen. Für Überraschungen sorgen hier und da Ventilatoren, welche eure Figur in eine bestimmte Richtung drängen oder Eisflächen, auf welchen ihr euch logischerweise „schwamminger“ steuern lasst.
Technisch schmeichelt man dem Spiel mit dem Ausdruck „nett“. Slowdowns uns Ruckler sucht man vergebens. In Anbetracht der Tatsache dass Sisters Royal optisch eher nach einem Smartphone Spiel denn nach einem Titel für aktuelle Konsolen aussieht, wäre alles andere untragbar. Der Detailgrad hält sich stark in Grenzen, die Hintergründe sind ebenfalls nicht sonderlich detailliert oder abwechslungsreich. Für Shmup Puristen gibt es einen Tate Modus (wurde jedoch nicht von mir getestet).
Der Soundtrack ist auch hier Geschmackssache. Passt aber in der Grundstimmung zum Szenario.
Man merkt schon: Begeisterung, sieht anders aus. Die Sisters Royale machen nichts falsch, sie reißen sich aber auch kein Bein aus, um den Spieler vom Spiel zu überzeugen. Es gibt’s nichts, was man nicht woanders schonmal besser gesehen hätte. Somit kann ich den Titel nur den hartgesottensten und ausgehungertsten Shoot em up Fans und Highscore Jägern empfehlen. Ich persönlich zocke lieber was anderes.