RalliSport Challenge 2 im Test

Xbox
Rallisport Challenge war 2001 einer der erfolgreichsten Launch-Titel für die Xbox und aufgrund der weiterhin wachsenden Beliebtheit von Rallye-Games war ein Nachfolger nur eine Frage der Zeit. Unter dem Motto "schöner, größer und besser als der Vorgänger" entwickelte das schwedische Team Digital Illusions folglich den Nachfolger Rallisport Challenge 2. Ob der Titel sich tatsächlich auf den Thron des Rallye-Genres setzen kann, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Review!

weicher Flug - harte Landung, aber so gewinnt man Rennen


Im Hauptmenü des Spiels habt ihr die Auswahl zwischen Schnellem Rennen, Zeitfahren, Karrieremodus, Multiplayer (Xbox Live) sowie diversen Extras und Optionen. Erste Anlaufstelle für Einzelspieler ist natürlich der Karrieremodus, der in 4 Schwierigkeitsgrade unterteilt ist. Während es in der Amateur-Klasse noch recht wenige Herausforderungen gibt und der Schwierigkeitsgrad kinderleicht ist, wird in der Superlativ-Klasse euer ganzes fahrerisches Können gefordert. Der Karrieremodus folgt dabei strikt einem Freispiel-Prinzip: schließt ihr ein Rennen oder eine Meisterschaft erfolgreich ab, schaltet ihr neue Herausforderungen, Kurse, Vehikel und Lackierungen für die Boliden frei.


Schweden - 16 Uhr - die Sonne lacht...


Die verschiedenen Herausforderungen unterteilen sich dabei in die Modi Crossover (direktes Duell gegen einen Konkurrenten), Rally, Eis-Rally, Bergfahrt und Gelände-Rally. Insgesamt befahrt ihr ganze 91 Strecken in den USA, Großbritannien, Argentinien, Schweden, Monaco, Kanada und Australien. Nach und nach schaltet ihr über 40 Original Rallye-Boliden frei, vom Subara Impreza über den Mitsubishi Lancer Evolution zum PS-Monster Toyota Tacoma findet ihr alles, was im Rallyesport Rang und Namen hat.

Das eigentliche Renngeschehen ist wie schon im Vorgänger sehr Arcade-lastig. Die Wagen steuern sich sehr direkt und neigen in Kurven stark zum Ausbrechen, die Bremse hat kaum Wirkung, die Devise ist "Wer bremst, verliert!". Erwartet also keine anspruchsvolle Simulation des Rennsports a la Richard Burns Rally (unter dem Link gehts zum Nexgam-Test der PC-Fassung). Ohne Driften und High-Speed läuft in RSC 2 rein gar nichts, was gerade für Einsteiger erfreulich sein dürfte.


Auch für Klassik Freunde ist etwas im Pool der Fahrzeuge dabei


Das Interface ist übersichtlich gehalten: am oberen Bildschirmrand findet ihr den obligatorischen Streckenbalken, der eure aktuelle Position auf der Strecke angibt und die Zeitmessung für einen Streckenabschnitt bewertet (entweder grün oder rot). Rechts unten befindet sich der Tachometer und die Schadensanzeige für euer Auto, oberhalb davon seht ihr die Zeitmessung. Die Bedienung geht leicht von der Hand: mit den Schultertasten gebt ihr Gas bzw. bremst, mit A könnt ihr einen Blick nach hinten werfen, mit der weißen Taste dürft ihr euch nach einem Crash wieder auf die Strecke setzen lassen und mit der schwarzen Taste wählt ihr zwischen den verschiedenen Kameraperspektiven (Cockpit, Motorhaube, Stoßstange, Aussenansicht).


Hoppla.... Jetzt nur nicht nervös werden am Lenker


Einer der Kritikpunkte am Vorgänger waren die langen Ladezeiten vor einem Rennen. Dieses Manko wurde in RSC 2 halbwegs ausgemerzt. Anstatt euch während der Ladezeit vor dem Fernseher zu langweilen, dürft ihr nun, während der Ladevorgang läuft, einige Einstellungen treffen. So habt ihr Zugriff auf diverse Tuning-Funktionen für euer Auto, die sich auf das Fahrverhalten auswirken können. Außerdem bekommt ihr Tipps zur Steuerung und könnt den Soundtrack beliebig auswählen. Die Ladezeit an sich ist zwar nicht kürzer geworden, doch die neuen Einstellungsmöglichkeiten lassen die Zeit schneller vergehen.

Auch ein ausgereiftes Schadensmodell wurde in RSC vermisst, die Schäden waren undetailliert dargestellt und hatten kaum Auswirkungen auf das Fahrverhalten. In Teil 2 haben die Entwickler jedoch ein optisch sehr ausgefeiltes Modell integriert. Nach Kollisionen zersplittern Scheiben, zerdellt die Karosserie und Türen schlagen auf, zudem verschmutzt das Vehikel mit zunehmender Renndauer immer mehr. Das Schadensmodell kann man vor dem Rennen auf Leicht, Mittel oder Schwer einstellen, je nach Auswahl haben die Schäden dann größeren Einfluss auf das Fahrverhalten. Auf höchster Stufe gibt der Motor nach heftigen Crashs gerne den Geist auf oder ihr müsst euch von einem Rad verabschieden!


Solche Durchfahrten wirken bei Tempo 120 richtig eng


Grafisch gehört Rallisport Challenge 2 zum absolut besten, was man bisher im Rennspielgenre gesehen hat. Die Vehikel sind sehr detailliert modelliert und warten wie erwähnt mit einem ausgefeilten Schadensmodell auf. Die Bodenbeläge wurden mit Bump Mapping-Effekten versehen, was gerade bei Sonneneinstrahlung auf Asphalt sehr gelungen aussieht. Auch die Umgebungen strotzen nur so vor Details, ihr bewundert schöne Wassereffekte, Animationen am Streckenrand (z.B. Vögelschwärme und Wasserfälle) und eine enorme Sichtweite: Während ihr noch durch einen wunderschönen Dschungel rast, seht ihr bereits den Berg, den ihr kurz darauf hochrasen werdet. Erfreulicherweise bleibt die Framerate selbst bei dieser Grafikpracht stabil, Ruckler treten so gut wie nie auf. Kleinere Mängel wie das leichte Kantenflimmern in der Ferne sind beim optischen Gesamteindruck locker zu verschmerzen, insgesamt setzt RSC 2 neue Maßstäbe in Sachen Optik.


Wie sie sehen, sehen sie gar nichts...


Der Sound präsentiert sich routiniert gelungen, sowohl Motoren- als auch Umgebungsgeräusche klingen realistisch, auch der deutschsprachige Beifahrer, der euch in manchen Rennen Anweisungen gibt, macht seine Sache ordentlich. Der Soundtrack ist eine Mischung aus Rock- und Techno-Musik, wer lieber seine eigenen Stücke hört, kann alternativ auch eigene Soundtracks von der Festplatte auswählen.

Auch in Sachen Multiplayer zeigt sich RSC 2 ausgereift. Neben einem Split-Screen Modus für bis zu 4 Spieler dürft ihr auch auf System Link- und Xbox Live-Funktionen für bis zu 16 Spieler zurückgreifen! In der Xbox Live-Lobby habt ihr löblicherweise die Möglichkeit, euch nach deutschen Spielern umzusehen. Während der Online-Rennen werden eure Konkurrenten dann als Ghost-Cars angezeigt, nervige Rangeleien bleiben euch also erspart.


Sprung geschafft, Ziel erreicht - gratulation an die Entwickler

Marcel meint:

Marcel

Rallisport Challenge 2 ist ein Traum für Arcade-Fans geworden. Die Steuerung der Vehikel ist sehr direkt, Drift- und andere Fahrmanöver gehen sofort leicht von der Hand und auch das Geschwindigkeitsgefühl kommt sehr gut rüber. Zur Grafik bleibt nur eins zu sagen: atemberaubend! Kein anderes Rennspiel sieht dermaßen gut aus und bietet so viele Details wie RSC 2. Die Entwickler haben den Titel im Vergleich zum Vorgänger routiniert verbessert: die nervigen Ladezeiten fallen kaum mehr störend auf, zudem wurde ein sehr schickes Schadensmodell integriert. Einer der Schwachpunkte ist jedoch der Karrieremodus, der im Vergleich zu anderen Racern etwas zu steif ausgefallen ist. Ihr bekommt zwar einen großen Umfang geboten, doch das sture Freispielen kann schon nach kurzer Zeit ermüdend wirken. Positiv ins Gewicht fallen dagegen die Multiplayer-Modi, die sowohl spielerisch als auch technisch zu gefallen wissen. Abschließend bleibt zu sagen, dass ihr mit RSC 2 eine Grafik-Granate mit leicht zugänglichem Gameplay und großem Umfang geboten bekommt. Simulations-Fanatiker sollten sich allerdings nach Alternativen auf der Xbox umsehen.

Positiv

  • Bombastische Grafik
  • Präzise Steuerung
Userwertung
10 1 Stimmen
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Forum
  • von Dos-or-Die:

    Das glaube ich Dir ...

  • von Kane:

    Das Stimmt (Ich bin der beste *lol* )...

  • von Dos-or-Die:

    Tja ich will auch endlich ein Racing-Online aber eine wo ich was mit 4 Räder fahren kann So wie ich das sehe sind hier im Forum einige schnelle Piloten unterwegs :-F...

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RalliSport Challenge 2 Daten
Genre Racing
Spieleranzahl Multiplayer
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 21.04.2004
Vermarkter Microsoft
Wertung 9
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neXGam YouTube Channel
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