Indiana Jones und die Legende der Kaisergruft im Test

Xbox
Als 1981 ein gewisser Doktor Henry „Indiana“ Jones auf der Kinoleinwand erschien, wusste noch niemand, daß diese Person so einschlagen würde. Aus der Konstellation von George Lukas, Steven Spielberg und Harrison Ford wurde die wohl bekannteste Abenteuer-Trilogie der Welt ( Teil 4 ist derzeit in Arbeit ). Da wundert es kaum, daß auch die Videospielindustrie mit auf diesen Gewinnzug aufspringt und Indiana Jones Games auf den Markt bringt. Auf dem PC ist mittlerweile der 6. Teil erschienen und nun wurde auch die Xbox mit einem offiziellen Spiel beglückt. Schauen wir uns doch mal an, ob es sich hierbei „wieder mal“ um ein verhunztes Lizenzspiel handelt, oder uns doch eine freudige Überraschung geboten wird.


schwingt nun seine Peitsche auf der Xbox


Da das Spiel ja wie bereits geschrieben über die offizielle Lizenz verfügt und über Lucas Arts raus gebracht wird, dürfen wir uns über 2 Sachen sofort sehr freuen. Zum einen die im Spielverlauf immer wieder einsetzende Originalmusik und zum anderen die Deutsche Synchronstimme von Harrison Ford. Nach dem einlegen der DVD und dem Intro des Entwicklerteams „The Collective“ bekommt Ihr als Vorspann Bilder aus dem Spiel in „In-Game Grafik“ zu sehen. Hier bemerkt man allerdings bereits die ersten Ruckler. Man wird das Gefühl nicht los, daß man wieder eine missbrauchte Lizenzsoftware erworben hat. Das Menü, welches man anschleißend erreicht ist in Form einer großen Halle aufgebaut. In dieser schwenkt die Kamera nun je nach Auswahl durch den Raum. Ein „Ahhhh“ Erlebnis bleibt an dieser Stelle leider ebenfalls vollkommen aus. Die Power der Xbox wurde hier nicht einmal angekratzt. Vor allem wenn man wie ich vorher noch „DoA extreme Beach Volleyball“ drin hatte, ist man mehr als enttäuscht. Trotz allen bedenken sollte man hier noch nicht abschalten, sondern schnurstracks ins Spiel eintauchen.



Diese Schönheiten meinen es nicht gut mit Indy...


Und siehe da, die Indiana Jones Musik und die Stimme von Harrison Ford besänftigen den ersten Eindruck schon einmal wieder ein wenig und man befindet sich mitten im Dschungel wieder. Wie in den Filmen dürft Ihr hier erst einmal ein kleines Abenteuer miterleben, welches mit der Hauptstory auf den ersten Blick noch nichts zu tun hat. Die Grafik des Spiels ist zwar immer noch nicht das, was die Xbox liefern könnte, aber darüber sieht man im weiteren Verlauf des Spiels immer mehr hinweg, bzw. wird die Grafik stetig besser. In der „Third-Person-Ansicht“ werdet Ihr nun durch Texteinblendungen in die Steuerung von „Indy“ eingewiesen. Durch drücken des linken Trigger könnt Ihr jederzeit in die „First-Person-Ansicht“ wechseln, um Eure Umgebung genauer zu studieren. Hierdurch erkennt Ihr Wege teils besser oder werdet sogar auf versteckte Winkel aufmerksam, in denen sich kleine Trophäen versteckt halten. Diese frischen das Konto von unserem Helden wieder ein wenig auf. Nach den ersten Schritten sollte man sich z.B. den Wasserfall einmal genauer ansehen.

Eure Aufgabe in diesem ersten Abschnitt des Spiels ist es, in den „Tempel der dunklen Flussgöttin“ einzudringen um dort eine Götzenstatue zu finden. Daß Ihr das nicht ohne Schaden schaffen werdet versteht sich von selbst und so lernt man bereits nach wenigen Schritten im Urwald von Cylon die Bedeutung der Brunnen kennen. An diesen könnt Ihr nämlich Eure Feldflasche wieder auffüllen, die Euch im Spiel wieder Lebenskraft einflößt. Zwar findet man später auch noch „Medipacks“, welche die Energie wieder komplett herstellen, aber zwischendurch reicht ein Schluck aus der Flasche völlig aus um wieder fitt zu werden.
Ihr erkundet also erst einmal die Lage und stellt schnell fest, daß Ihr nicht großartig weit kommt, da Pflanzen den Weg in dien nächsten Bereich versperren. An den Stellen, an denen Ihr was tun könnt bzw. müsst blendet sich oben rechts im Bildschirm ein Symbol ein. In diesem Falle wird hier eine Machete eingeblendet. Diese gilt es also zuerst zu finden, damit Ihr sie einsetzen könnt. Nach ein paar gekonnten Sprungeinlagen ist dieses erledigt und das Teil kommt zum ersten Einsatz.



Im Verlauf des Spiels wird die Grafik stetig besser


Über das Digitalkreuz gelangt Ihr in Euer Inventar. Mit rechts/links wandert Ihr durch die einzelnen Gegenstände und durch Drücken nach oben verwendet man den ausgewählten Gegenstand. So weit so gut, aber da fehlt ja noch was zum richtigen Indian Jones Spiel – genau eine Schlägerei. Und diese wird Euch im nächsten Abschnitt schnell geliefert. Ein paar Elfenbeinräuber stellen sich Euch in den Weg und wollen unbedingt eine Lektion erteilt bekommen. Dies ist einer der nächsten positiven Punkte des Spiels. Ihr habt über 2 Buttons die Möglichkeit mächtig Schläge auszuteilen und Euch zu decken. Besonders gelungen ist es, daß Ihr Gegenstände wie Schaufeln, Flaschen oder sogar Stühle aufnehmen könnt, um sie auf dem Körper des Gegners zum Einsatz zu bringen. So macht das Spiel doch langsam spaß. Zwar könnt Ihr ebenfalls durch Einsatz roher Waffengewalt dem Kampf ein Ende bereiten, aber es empfiehlt sich doch mit Munition sparsam umzugehen und diese lieber für härtere Kämpfe aufzuheben. Im Kampf könnt Ihr auch in die „First-Person“ wechseln. Dadurch könnt Ihr hinter Mauern hervorspringen oder per angezeigtem Visier – sofern Ihr eine Waffe gezogen habt -Gegner erledigen.

Auch Eure Peitsche findet mehrfachen Einsatz. Zum einen hilft sie Euch über größere Abgründe zu schwingen, zum anderen ist sie sehr dienlich Gegner die Waffen aus der Hand zu schlagen, die dann von Euch benutzt werden können. Steht Ihr an einem Abgrund und die Möglichkeit des Einsatzes besteht, wird Euch dies wiederum oben rechts durch ein Symbol eingeblendet. Immer mehr kommt eine richtige Indiana Jones Stimmung auf. Vor allem müsst Ihr langsam Eure Umgebung immer mehr im Auge halten. Lauft Ihr nämlich zu selbstsicher durch die Tempelanlage, so wird Euch das ein oder andere Mal der Boden unter den Füßen wegbrechen oder Euch Pfeile aus den Wänden das Leben schwer machen. Diesen Pfeilen könnt Ihr durch abrollen Eurer Figur ausweichen. Habt Ihr diese Passage gemeistert, lernt Ihr den Umgang mit Wasser kennen. Euer Held ist in der Lage unter Wasser zu schwimmen und kann ca. 30 Sekunden die Luft anhalten. Die Euch verbleibende Zeit wird oben rechts im Bildschirm eingeblendet. Haltet diese Anzeige also gut im Auge, sonst kommt Ihr nur noch mit einem leblosen Körper an die Oberfläche zurück.


Hindernisse wie stellen kein Problem für Euch dar


Die Grafik des Spiels entwickelt sich mittlerweile immer mehr. Sattes grün um Euch herum, Echtzeitschatten und Lichtspiele, welche zwischen Steinen und Pflanzen hindurch scheinen. Der Sound trägt zur Stimmung in gutem Dolby Digital 5.1 ebenfalls dabei und so ist das orten von Feindbewegungen im Dschungel mit dem passenden Equipment kein Problem. Leider wurde dem Spiel kein 16:9 Modus spendiert, so daß auf einem Breitbild TV die Figur doch ein wenig in die Breite gezogen wird. Trotz dieses kleinen Mankos, erreicht Ihr nach ca. 6 Abschnitten, den ersten Begegnungen mit Schaltern welche Euch Türen und Tore öffnen, ein paar Krokodilen die Euch zum Fressen gern haben, die mit Wasser gefüllte Halle der Flussgöttin in deren Mitte sich auf einer Insel die Statue befindet. Vorher habt Ihr noch gelernt Kisten zu zertreten, da sich in diesen oftmals einige Goddies für Euch verstecken, an Lianen zu schwinden und Gegenstände aufzunehmen und zu werfen, da hierdurch Gegner abgelenkt werden können.



Jetzt wird es richtig eng...


All dieses Wissen müsst Ihr nun zum Einsatz bringen, um hier wieder heil raus zu kommen. Im Wasser befindet sich nämlich ebenfalls ein weißes Krokodil, welches allerdings 5-mal so groß ist wie diejenigen, welche Euch bisher ans Leder wollten. Euer einziger Weg um das Artefakt in der Mitte der Halle zu öffnen und zu erreichen ist mittels an der Decke hängenden Ketten. Durch diese erreicht Ihr kleine Nebenräume, in denen Ihr Schalter betätigen müsst, die wiederum Käfige von der Decke kommen lassen. Das „Indy-Feeling“ ist perfekt und der Puls rast. Meistert die Aufgaben und erreicht die Götzenfigur bevor Euch wieder mal ……. Nein mehr wird hier nicht verraten ,,,) außer, daß „Indy“ in seinen Filmen oftmals schon was hatte und es ihm dann schnell wieder abgenommen werden sollte.
Nachdem Ihr den Ort des Geschehens verlassen habt, geht es zunächst einmal zurück nach New York. Dieser Transfer wird genau wie in den Filmen mittels einer Weltkarte und einer sich darauf weitergehenden roten Linie. Gleichzeitig sieht man ein Flugzeug mit durch das Bild fliegen. Alles wie im Original und mit der richtigen Musik versehen. Vergessen ist die nicht ganz so tolle Grafik des Spiels und die kurzen Ruckler. Wir bekommen hier ein richtig gutes Action-Adventure geboten, welches Freunden der Trilogie noch ein wenig mehr Spaß machen wird, als denjenigen, die diese Filme bisher nicht kennen.



Mit der Pistole geht alles einfacher


Zurück in New York bekommt Ihr plötzlich besuch durch einen Chinesen und seiner Assistentin. Diese Fragen Euch über Euer Wissen über das „Herz des Drachen“ aus, welches in der verborgenen Gruft des Chinesischen Kaiser versteckt sein soll. Mit diesem soll man den Willen der Menschen kontrollieren können. Nachdem die Assistentin die von Euch gefundene Götzenstatue zerstört hat um dieser ein Teil eines Spiegels zu entlocken, werdet Ihr über das weitere Abenteuer informiert. Um den Eingang zu Gruft des Kaisers zu finden, benötigt Ihr 3 Teile des Spiegels. Diese beiden restlichen Teile müssen zuerst durch Euch gefunden werden damit Ihr schlussendlich in China zum Showdown antreten könnt. Der weitere Weg führt Euch nach Prag und nach Arabien. Aber natürlich seit Ihr nicht die einzigen, die dem Artefakt hinterher jagt. Die chinesische Unterwelt sowie das Militär des deutschen Reiches wollen es in die Hände bekommen und machen Euch das Leben nicht einfacher. Deutsche U-Boot Anlagen gehören genauso zu den kommenden Schauplätzen wie das Dach von fahrenden Gondeln in der arabischen Welt. Mehr als einmal müsst Ihr ein großes MG übernehmen und ankommende Flieger abzuwehren oder während einer rasanten Autofahrt Verfolger los zu werden. Es wird also alles geboten, was man von einem „Indiana Jones“ Spiel erwarten möchte.



Kein Indiana Jones ohne deutsche U-Boote

Stefan meint:

Stefan

Der Entwickler „The Collective“ bringt ein richtig gutes Abenteuer auf die Xbox. Das Spiel, welche hierzulande von Electronic Arts vertrieben wird ist lediglich für den deutschen Markt von den Nazisymbolen befreit worden. Zwar ist die Grafik nicht das, was die Xbox leisten könnte, aber eventuell liegt es wieder daran, daß das Spiel auch auf dem PC und der PS2 erschienen ist. So wurde keine Hardware richtig ausgereizt. Trotz allem macht das Spiel sehr viel vergnügen und schafft eine gute Indian Jones Stimmung und das ist ausschlaggebend für den Spielspaß. Der Sound und schafft eine gelungene Atmosphäre und die Steuerung geht gut von der Hand. Springen, klettern, hangeln und schwimmen fordern Euer geschick auch wenn die Figur gerade unter Wasser etwas ruckartig reagiert. Hier ist Miss Croft eindeutig die bessere Schwimmerin. Alles in allem ein gelungener Titel der die Xbox in diesem Bereich bereichert. Mit den insgesammt 10 Leveln werdet Ihr einige Zeit an diesem Titel Euren Spaß haben.

Positiv

  • Gute Indi-Stimmung

Negativ

  • Grafisch nicht überwältigend
Userwertung
8.9 1 Stimmen
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Forum
  • von Atomspion:

    *entstaub* Ich habs vorhin zum erstan Mal gespielt, macht echt Spaß. Meine Frage: Wie lange braucht man für das Spiel in etwas? Hab das erste Kapitel durch (war relativ kurz) und bin jetzt in Prag. 10 Kapitel gibt es ja. Wie lange habt ihr gebraucht?...

  • von Mistercinema:

    Habs mittlerweile geschafft und bin nun durch das Schloss am wüten. Klar ist der Titel mittlerweile technisch nicht mehr oberste Kante, aber mir sind einige Details aufgefallen, die in Verbindung mit der Originalstimme und dem Original Sound das Indy Feeling voll rüber kommen lassen. M.C....

  • von murdoc2002:

    alter indy-fan bedeutet für mich aber point&click-adventure und net action-adventure.. ?...

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Indiana Jones und die Legende der Kaisergruft Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit erhältlich
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 8
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