Zu den Stunts die ihr in Ignition machen werdet gehören einfache Sprünge, Passagen im Auto während denen ihr nur auf zwei Rädern fahren dürft, 180 Grad Drehungen, Wheelies mit Motorrädern, Verfolgungsjagden und vieles mehr. Über den Y-Button des Xbox 360-Pads wird an spezifischen Stellen des Sets eine bestimmte Aktion ausgeführt. Seid ihr auf einem Motorrad unterwegs, könnt ihr dadurch z.B. unter einem im Weg stehenden Tanklaster durch rutschen.
In Stuntman: Ignition ist auf dem Bildschirm wirklich die Hölle los. Dadurch wirkt zwar alles sehr echt, aber es ist nicht selten schwierig schnell genug zu erkennen, was als nächstes gemacht werden muss. Hier liegt der nicht zu unterschätzende Frustfaktor des Spiels, denn ihr dürft nur eine bestimmte Anzahl Fehler machen, bevor der Regisseur ein lautes „Cut“ ins Mikro brüllt und ihr die Szene wiederholen müsst. Nach fünf verpassten oder falsch ausgeführten Stunts ist Schluss und es geht nochmal von vorne los. Stuntman Veteranen kennen das natürlich bereits, denn auch in den Vorgängern lief das Gameplay extrem „Trial & Error“ orientiert ab. So werdet ihr im Normalfall sämtliche Szenen öfter wiederholen müssen, bis ihr den Ablauf langsam aber sicher auswendig gelernt habt und so eine reibungslose Sequenz auf die Reihe kriegt. Ein großer Vorteil besteht darin, dass die Ladezeiten für einen Neuversuch wirklich minimal sind und ihr euch somit wenigstens nicht auch noch darüber ärgern müsst. Für eine gelungene Sequenz erhaltet ihr im Anschluss eine Wertung, wobei Sterne verliehen werden. Pro Sequenz können fünf Sterne verdient werden, jedoch müsst ihr für diese Maximalwertung eine einzige riesige, fehlerfreie Combo in einer Szene abliefern, was sehr viel Übung voraussetzt. Die verliehenen Sterne in den einzelnen Szenen werden addiert und entscheiden darüber, ab wann ihr mit dem nächsten Film beginnen dürft.
Neben dem Karrieremodus bietet Stuntman: Ignition noch einen Xbox Live Multiplayer Modus, der zwei verschiedene Rennarten bietet. Beim Backlot Battle müsst ihr soviele Stunts wie möglich binnen einer bestimmten Rundenanzahl ausführen, während das Backlot Race eher in die klassische Renn-Richtung geht. Bei letzterem werden durch Stunts Nitro Nachschübe verdient. Acht Spieler können sich online in einem dieser beiden Spielvarianten treffen, wodurch das ganze sehr schnell chaotisch werden kann. Wer gerne bastelt findet auch noch die Möglichkeit, seinen eigenen Stunt Kurs zusammenzustellen, auf der Ignition-Disc.
Grafisch präsentiert sich Stuntman: Ignition befriedigend mit vielen Details an den Fahrzeugen und scharfen Umgebungen, in denen verdammt viel los ist. Durch die verschiedenen Themen der Filme gibt es ordentlich Abwechslung fürs Auge. Die Framerate spielt meistens ordentlich mit und hat nur selten kleinere Aussetzer. Die etwas schwächeren Texturen halten sich im Hintergrund. Die Soundsparte wird vom brüllenden Stunt Coordinator überschattet, der euch sehr schnell ordentlich auf die Nerven gehen wird. Seine deutsche Stimme ist dabei nicht mal schlecht, aber das ständige Wiederholen der gleichen Anweisungen wird irgendwann einfach nur überflüssig. Die zu den Filmthemen passenden Soundtracks retten die Wertung.
Stuntman: Ignition ist ein solider Nachfolger, der Fans der Stuntman-Reihe sehr viel Spaß bereiten wird. Wer bislang keine Erfahrung mit den Vorgängern gemacht hat muss sich darauf einstellen, dass der Frustfaktor sehr schnell stark anwachsen kann und man ohne das ständige Wiederholen der Szene hier nichts gewinnen kann. Insofern ihr damit leben könnt, haben auch Neueinsteiger eine gute Zeit mit Stuntman: Ignition.