Medal of Honor: Airborne im Test

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Während sich die Call of Duty-Macher von Infinity Ward vom Zweiten Weltkrieg abwenden und ihre preisgekrönte Reihe in der Gegenwart fortsetzen, ist man bei Electronic Arts davon überzeugt, dass sich aus dem WWII-Setting auch Ende 2007 noch was rausholen lässt. Als Folge dessen dürfen wir mit Medal of Honor: Airborne den ersten Teil der beliebten MoH-Reihe auf der Xbox 360 begrüßen. Wir haben unseren Fallschirm auf den Rücken gezogen und sind aus der DC-3 gesprungen...
Wie der Titel des Spiels schon vermuten lässt, schlüpft ihr in die Rolle eines Soldaten der Airborne Division, sprich ihr erreicht das Schlachtfeld via Fallschirm aus der Luft. Insgesamt warten sechs markante Missionen auf euch, welche jeweils durch ein kurzes Briefing in der Kommandozentrale eingeleitet werden. Hier werden euch die Ziele der bevorstehenden Mission erläutert, auf Gefahren hingewiesen usw. Jede Mission beginnt im Flugzeug, wo ihr euch, nach bester Band of Brothers-Manier, an die Stange an der Decke einhakt und anschließend aus dem Flieger springt. Während ihr euch dem Boden nähert, empfiehlt es sich, auf die mit grünem Rauch gekennzeichneten „sicheren Zonen“ zu achten – hier wollt ihr im Idealfall landen. Andererseits eröffnet dieser Start einer jeden Mission zumindest theoretisch ganz neue Möglichkeiten, schließlich könnt ihr landen wo ihr wollt. Wer also direkt in die Vollen gehen will, darf gerne von der Sicherheitszone abweichen und direkt im gegnerischen Lager landen. Die Wahrscheinlichkeit binnen Sekunden nach der Landung an einer Bleivergiftung zu sterben erhöhen sich natürlich dementsprechend...



Sobald ihr sicher gelandet seid spielt sich Medal of Honor: Airborne wie die meisten anderen WWII-Shooter: Viele böse deutsche Soldaten wollen euch an den Kragen und ihr müsst Stützpunkte ausschalten, Geschütze deaktivieren und Bunker säubern, um die sechs Missionen erfolgreich zu beenden. Sechs Missionen hört sich zunächst nicht nach viel an, doch die Einsätze nehmen meist je über eine Stunde in Anspruch, so dass am Ende dann doch wieder die klassische Genre-Spielzeit von 8-10 Stunden auf dem Zähler angezeigt wird.

Die Orte der verschiedenen Ziele einer Mission werden euch auf eurem kleinen Radar in der unteren Bildschirmecke angezeigt. In Medal of Honor: Airborne ist es euch selbst überlassen, in welcher Reihenfolge ihr euch um diese Aufgaben kümmert, wodurch der Reihe die Linearität genommen wird und zumindest ein bisschen Freiraum entsteht. Leider kommt das Spiel nur recht langsam in die Gänge: So wird die Handlungsfreiheit in den ersten drei Leveln noch mehr oder weniger unter Verschluss gehalten, die Settings sind eher unspektakulär und die eigentlichen Stärken des Spiels werden noch nicht wirklich ausgenutzt.

Ab der vierten Mission steigt der Pegel dann gewaltig an und spätestens zur bekannten Operation Market Garden hat euch das Spiel in seinen Bann gezogen – auch wenn die gegnerische KI oftmals nicht wirklich Platz zur Begeisterung lässt. Aber immerhin sind die gegnerischen Jungs schön aggressiv und ballern gerne mal blind in eure Richtung. In Sachen Steuerung wird gewohnte Kost geboten. Über Druck auf den linken Analogstick des Xbox 360-Pads kann gesprintet werden, was beim Wechsel zwischen zwei möglichen Deckungen sehr hilfreich sein kann. Über die Trigger wird die Zoomansicht für eine Waffe aktiviert. Haltet ihr den Trigger gedrückt, könnt ihr auch via linkem Analogstick auch noch in eine Richtung lehnen, was richtig gut funktioniert und euch in vielen Situationen helfen wird.



Progressiv mit dem Vorankommen im Spiel werden eure Waffen hochgelevelt. Sobald ihr Gegner mit einer Waffe besiegt, sammelt ihr für die jeweilige Waffe Erfahrungspunkte, die anhand eines blauen Schattens auf der Anzeige dargestellt werden. Sobald das kleine Icon der Waffe komplett blau geworden ist, wird euch ein Upgrade für den jeweiligen Gegenstand verliehen, z.B. größeres Magazin, kürzere Nachladezeiten usw. Für jede Waffe im Spiel können insgesamt drei Upgrades eingesammelt werden – das gilt auch für Granaten. Während eines Einsatzes können zwei Waffen gleichzeitig getragen werden. Munition und Medi Kits sind in den Leveln großzügig verteilt worden und wenn die Munition dann doch mal ausgeht warten an den Sicherheitszonen vollgepackte Kisten der US Army auf euch. Neben der Singleplayer Kampagne verfügt Medal of Honor: Airborne auch noch über einen soliden Xbox Live Multiplayer Modus. Bis zu zwölf Spieler können sich online in ranked oder unranked Spielen die Köpfe wegschießen. Sechs Maps und diverse Spielmodi, die an das Airborne-Thema „angepasst“ wurden, warten auf euch. In unseren Testsessions durchlebten wir stets schnelle und flüssige Partien. Eine Stärke des Multiplayers ist u.a., dass hier die Entscheidung wo ihr landen wollt um einiges wichtiger ist als im Singleplayer – wer gut mit der Steuerung klar kommt und schnell genug ist, kann so während des Anflugs wichtige feindliche Positionen erkennen und diese direkt nach seiner Landung ausschalten.

Grafisch präsentiert sich MoH: Airborne solide, jedoch nicht spektakulär. Abgesehen vom zerbombten Nijmegen können nur wenige Areale wirklich begeistern – meist werden simple Strukturen geboten, die wir in ähnlicher Form schon sehr oft in vergleichbaren Genrevertretern gesehen haben. Bei den Charakteren wird nicht viel Abwechslung geboten, es gibt nur eine Hand voll Klassen gegnerischer Soldaten und diese sind auch nicht großartig detailliert. Immerhin kann man Gegner und Verbündete ganz gut auseinander halten – zumindest wenn man nicht zu weit entfernt ist. Die Waffenmodelle sind in grafischer Hinsicht das Beste an MoH: Airborne, aber bei den Explosionen kann man den Titel dann schon wieder mit einem Spiel aus der vergangenen Konsolengeneration verwechseln. Anders sieht es beim Sound aus, der mit klaren Waffengeräuschen und einem pompösen orchestralen Soundtrack begeistert.

Gregory meint:

Gregory

Medal of Honor: Airborne ist nicht perfekt, doch es ist definitiv das Beste, was die Reihe seit ein paar Jahren gesehen hat. Die Spielzeit ist zwar recht kurz, doch diese Stunden sind mit intensiver Action gefüllt – besonders in der zweiten Hälfte des Spiels geht es ordentlich rund. Das Missionsdesign überzeugt, die Waffen fühlen und hören sich gut an und somit dürfen sich all diejenigen, die von WWII Shootern noch nicht die Nase voll haben, auf einen guten neuen Genrevertreter freuen.

Positiv

  • Intensive Action
  • Starker Multiplayer
  • Viele Möglichkeiten zur Missionsbewältigung, nicht linear

Negativ

  • Kampagne erst zum Ende hin richtig mitreissend
  • Gegnerische KI mit Aussetzern
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Forum
  • von exocron:

    Hab's jetzt auch mal angefangen und finde das Spiel ganz cool. Jetzt hänge ich an dieser blöden brücke bei nimwegen fest und könnte kotzen. Diese blöden Panzerschreck kasper machen mich alle. Könnte das pad gegen die wand schmeißen Kennt da jemand ne taktik? ...

  • von Azazel:

    MoH und ich werden wohl keine Freunde mehr. Ich sterbe mich durch. Immerhin fängt man doch nicht immer von vorne an. Zwar muss man zu Beginn wieder aus dem Flugzeug springen, die Checkpoints sind aber erreicht. Dennoch, ich bekomm da auf dem einfachsten schwierigkeitsgrad nichts hin. Treffe kaum,...

  • von Azazel:

    Bin gestern ca. 10 mal in der erste Mission gestorben Und egal wo, ich durfte immer wieder von vorne beginnen....

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Medal of Honor: Airborne Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1 - 12
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 12.09.2007
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 7.8
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