Left 4 Dead 2 im Test

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Deutschland – Zensurland! Während im Land von Angela Merkel und des bayerischen Biers Zensur in Medien wie Fernsehen, Zeitschriften oder Computerspiele an der Tagesordnung sind, hat die amerikanisch Community von Left 4 Dead ganz andere Probleme. Diese haben bei der Ankündigung von Left 4 Dead 2 gleich einen Boykott ausgerufen, weil Versprechen, wie die Erweiterungen für die Xbox360 – bis auf eine Ausnahme, von Valve zum ersten Teil der Zombiehatz nicht eingehalten worden waren. Vielmehr hat Valve alle guten Ideen zu den geplanten Addons in ein neues Spiel gepackt und das zum Vollpreis auf den Markt geworfen. Aber was ist es denn jetzt? Addon oder Vollversion? Wir klären das für euch.


Aber wo war ich vorhin denn stehen geblieben? Ach ja, bei der deutschen Zensur. Diese schlägt wieder unbarmherzig ins deutsche Spielerherz und nimmt vielen Zockern, die sich ein Exemplar von Left 4 Dead 2 in Deutschland gekauft haben, die Freiheit, selbst zu entscheiden was sie gerne sehen bzw. spielen wollen. Genau wie in Australien wurden abgetrennte Gliedmaßen, Enthauptungen, Verwundungen und Ansammlungen toter Körper amateurhaft aus dem Spiel entfernt. Das wirkt leider sehr unrealistisch und knabbert zum Teil an der schon dichten Atmosphäre. Oder wie würdet ihr es finden, wenn sich ein Zombie durch einen Schlag mit einer Bratpfanne vor euren Augen in Luft auflöst? Hat die Pfanne magische Kräfte oder seit ihr ein Superheld? Ganz lustig wird es dann, wenn sich gleich mehrere Horden Untote zu Kohlendioxid verwandeln, wenn ihr mit einer Maschinenpistole auf sie schießt. Das verschwinden der Leichen passiert meist im Sekundentakt bevor die leblosen Körper den Boden berühren. – Das ist Zensur at its best!!!



Um Left 4 Dead 2 in kurzen Worten zu beschreiben muss man nur sagen: Größer, Mehr und schon mal gesehen! Als einer der vier Überlebenden versucht ihr im Offline- bzw. Onlinemodus nach New Orleans zu kommen, um dort, ohne eine Bisswunde, ein schönes Leben zu führen. Aber der Helikopter, der euch und euer Team von einem Hochhaus abholen sollte, hat frühzeitig eine Mücke gemacht und ihr seit gezwungen zu Fuss den langen Marsch ins zombieinfizierten Gebiete zu wagen. Fünf große Level, unterteilt in vier bis fünf Abschnitte, seit ihr getrennt von harmonischem Frieden in den Südstaaten. Gelegentlich macht ihr einen Pit-Stop in Form eines Schutzraumes, wo ihr und euer Team Munition nachfüllt oder Wunden heilt. Dann unterbricht eine kurze Ladesequenz das Geschehen und der Marathon nimmt seinen erneuten Lauf.

Die Grundpfeiler des Vorgängers wurden somit 1:1 übernommen und mit Items und neuen Gegnern angereichert. Das Waffenarsenal ist jetzt reichhaltiger und abgesehen von vielen verschiedenen Formen von Maschinenpistolen oder Schrotflinten kommen auch so Exoten wie Bratpfannen, Gitarren oder Kettensägen zum Einsatz. Diese coolen Items hätten eigentlich schon im Vorgänger sein können.


Teamplay ist wieder der Hauptpfeiler des Gameplays. Zwar könnt ihr mit Computer-Kollegen im Offline-Modus durch die Pampa streifen, aber durch die recht passive Ausrichtung eurer Teammitglieder ist das nicht anzuraten. Die Interaktionen im Team ist, wie im Vorgänger, erneut gegeben. Von untereinander heilen, bis zum Verteilen von explosiver Munition, geht einiges. Die speziellen Infizierten haben einen kleinen Zuwachs bekommen. Der Charger ist der kleine Bruder des Tank und ist mit seiner Rammfähigkeit extrem gefährlich. Der Splitter, eine säurespuckende Frauengestalt, kotzt Schleim auf den Boden, was kräftig an eurer Lebensenergie knabbern wird. Der Jockey ist im Vergleich zu allen anderen der harmloseste, denn er springt einen Überlebenden an und übernimmt dessen Steuerung. Dann wandert ihr, meist zusammen, mit ihm in Zombiehorden oder Schleimfallen.

Fürs Leveldesign hat Valve  einige tolle Ideen umgesetzt. In der Kampagne ’’Dunkler Karneval’’ marschiert ihr bei Sonnenuntergang durch einen Rummelplatz, wo ein Besuch im stilgelegenen Liebestunnel und der Achterbahn Ehrensache ist. Die Kampagne ’’Sumpffieber’’ bringt euch in die modrigen Sümpfe rund um New Orleans, was qua Stimmung sehr genial wirkt. Hin und wieder müsst ihr euch als Team beweisen, um Miniaufgaben zu lösen.




Gleich zu Anfang solltet ihr einen Supermarktbesitzer mit einem Kasten Cola beglücken - als Dank lässt er euch durch sein modriges Gebäude laufen. Später findet ihr ein dickes Fluchtauto, was erst noch mit Benzin vollgetankt werden muss. Hierzu müssen alle Benzinkanister eingesammelt werden, während das Zombievolk eine Angriffswelle nach der anderen startet. Die Spielzeit jeder Kampagne beträgt ungefähr eine Stunde, somit ist der Kampagnenmodus schon in weniger als fünf Stunden vorbei. Wollt ihr selbst mal richtig böse sein, empfiehlt sich der Versus-Modus aus dem Vorgänger, wo ihr in die Haut spielbarer Infizierter klettert und dessen Spezialmanöver übernehmt. Ist euch das immer noch zu anspruchslos, greift zum Realism-Modus, der die Erkennung von Teammitgliedern, aufgrund der fehlenden, leuchtenden Umrandung, erschwert.

Um Infizierte zu töten sind hierbei genauere Treffer notwendig. Wahre Teamplay-Killermodis sind der Scavenge- bzw. Survival-Modus. Hier müsst ihr in einem Capture the Flag-Modi Treibstoff finden, während das andere Team dies zu verhindern versucht. Der Name Suvival-Modus sagt es eigentlich schon. Hier gilt es Schlüsselszenen aus der Kampagen zu bestehen und immer neuen Zombiehorden den gar ausmachen. Im Hintergrund läuft ein Timer, mit dem die Bestzeit eines Teams protokoliert wird.




Left 4 Dead 2 basiert auf der selben Engine wie sein Vorgänger, Half Life 2 oder Portal (Orange Box)und dessen Alter macht sich so langsam bemerkbar. War die Source-Engine noch vor ein paar Jahren ein echter Hinkucker, verkommt die leicht verbesserte Version zu einem Mix aus Matschtexturen und Polygonen mit totaler Detailarmut. Schaut man sich Left 4 Dead 2 und sein Vorgänger im Detail an, muss man leider feststellen, das der Erstling der Zombiehatz besser aussieht als das aktuelle Werk. Ein kleiner Atmosphärenkiller sind leider die Tageslichtstages, die die eigentlich gute Gruselatmosphäre zu einem emotionslosen Geballer verkommen lässt. Aber das Spiel gewinnt durch seine gut Sounduntermalung, den Kinoreifen Soundeffekten, wieder einige Pluspunkte.

Dominic meint:

Dominic

Um die Frage ganz am Anfang diese Testberichtes zu beantworten: Es ist ein Addon zum Vollpreis! Die vielen neuen Waffen und Stages hätten eigentlich als Erweiterung via Xbox-Live eine Daseinsberechtigung gehabt. Als Vollpreisspiel hat Left 4 Dead 2 zu wenig neues und eine sehr kurze Spielzeit. Zusammen mit der veralteten Grafikengine kommt leider das Gefühl hoch, Valve möchte auf einfache Art schnell Geld abkassieren. Trotzdem immer noch ein Klasse Coopgame!

Positiv

  • Gutes Coop-Gameplay
  • Neue Gegner und Waffen
  • 5 Szenarien...

Negativ

  • Zensiert
  • Veraltete Grafikengine
  • ...die sehr schnell vorbei sind
Userwertung
10 1 Stimmen
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Forum
  • von Kou:

    So, hier ..jetzt aber ihr Nasen. Mal wer auf zünftige Versus gemetzel mit mir, Anhang und paar Freunden? Brauchen irgendwie immer so 3-4 (war auch mal anders..alle spielen was anderes) Wir spielen es jetzt wieder ab und an da der Steam Workshop so geile Mods (Lichteffekte wie aus nem AAA Titel,...

  • von Master DK:

    Bis Microsoft XboxLive für die 360 nicht mehr unterstützt ...

  • von Darkshine:

    Ist bekannt wie lange die XBOX Server noch laufen?

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Left 4 Dead 2 Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1 - 8
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 19.11.2009
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 8
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