Iron Man im Test

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In der Regel ist THQ der Lieferant, wenn es um Videospieladaptionen zu Film-Hits handelt. Unüblicherweise steckt dieses mal allerdings SEGA hinter der Versoftung zum Iron Man Kinostreifen, der im Mai diesen Jahres in den Kinos anlief. Eigentlich müsste die Garantie gegeben sein, dass auch ein gutes Spiel dabei heraus kommen muss, wenn SEGA seine Griffel im Spiel hat. Leider kann aber auch SEGA aus Iron Man nicht mehr als Lizenzschrott machen und warum der Titel im Härtetest versagt, erfahrt ihr wie immer bei uns...
Wie jedes Spiel zum Film, macht auch Iron Man storytechnisch keine Ausnahme. Ihr übernehmt die Rolle des charismatischen Tony Stark, der Besitzer seiner eigenen Waffenfabrik ist. Bei einer Vorführung im Nahen Osten seines neusten Waffenwunderwerk, wird Tony Stark auf der Rückfahrt vom Testgebiet von ein paar lauernden Terroristen angegriffen. Als einzig Überlebender, wird Stark in einer Höhle festgehalten und gezwungen Waffen für die Terroristen zu bauen. Natürlich täuscht der Ingenieur den Bau der Waffen nur vor und werkelt tatsächlich an seinem Ticket in die Freiheit. Dass alles verschweigt euch das Spiel natürlich und beginnt direkt mit dem Iron Man Prototypen. Verfolgt wird das Geschehen standardmäßig aus der 3rd Personansicht. Im Gegensatz zum Film, bewegt sich euer gepanzerter Freund relativ flink und wendig. Je weiter ihr euch durch das Lager vorgekämpft habt, werden nach und nach weitere Funktionen eures Anzugs freigeschaltet.



Neben Radar und Auto-Anvisierung kommt noch ein Raketenwerfer, neben dem Flammenwerfer hinzu. Spielerisch ist es denkbar flach gehalten worden. Ihr bewegt euch ausschließlich gerade aus und walzt alles platt, was euch den Weg versperren will. Ein paar Gegner flambieren, Panzer auseinander reißen und Hubschrauber mit Raketen vom Himmel putzen. Am Ende der Mission gibt’s noch einen harmlosen Bosskampf gegen einen – wer hätte es gedacht – Panzer zu bestreiten. In der darauffolgenden Mission, dürft ihr auch schon im neuen, deutlich schniekeren Anzug platz nehmen. Allerdings noch komplett unlackiert. Wie in einer Art Trainingsmission lernt ihr den Umgang mit der Flugsteuerung. Mit dem linken Trigger könnt ihr auf der Stelle schweben und mit gedrückter LB-Taste kann man in den Flugmodus umschalten. Als Waffe dienen euch ein aufladbarer Laser und ein Minilaser an der Handfläche. Natürlich dürft ihr auch, sobald ihr mit der Steuerung vertraut seid, ein paar Feinde aufs Korn nehmen. Entgegenstellen werden sich euch Bodentruppen, Hubschrauber und Panzer. Variierende Gegnertypen darf man nicht wirklich erwarten.

Euren Gegner könnt ihr am ehesten mit eurem Minilaser verwunden. Der aufladbare Laser macht zwar deutlich mehr Schaden, braucht im Eifer des Gefechts allerdings zu lange, um abgefeuert zu werden. Größeren Objekten könnt ihr auch mit einer Griffattacke das Leben schwer machen. Sobald ihr in der Nähe eines Helikopters oder Panzers befindet, reicht das gedrückt Halten der „B“-Taste und Stark klammert sich fest und versucht das Fahrzeug in zwei Teile zu zerreissen. Ihr müsst dann lediglich schnell genug auf die „B“-Taste hämmern. Etwas, was ihr wohl über das komplette Spiel hinweg machen müsst, ist Raketen zurückwerfen. Macht selbst in den ersten Minuten keinen Spaß und später wohl auch nicht. Fast alle Bodenfahrzeuge werden euch mit Raketen regelrecht "zuspammen", die ihr dann im richtigen Moment packen und wieder zum Absender zurückbefördern müsst. Störend ist, dass man wirklich immer genau im richtigen Moment drücken muss, wahrscheinlich bekommt man im späteren Verlauf des Spiels ein Gefühl dafür, aber gerade am Anfang erweist sich das als unglaublich nervig. Ein Signalton oder ähnliches wäre hilfreich gewesen.



Gameplaymäßig beschränkt sich das Spiel wirklich aufs minimalistischste. Flieg von einem Markierungspunkt zum anderen, zerstöre alle Stark-Waffen, einen Konvoi für Nachschub und mache den Endgegner platt. Jüngere Spieler dürften vielleicht noch ihren Spaß dran haben, ältere bzw. fortgeschrittenere Spieler werden wohl bereits nach fünf Minuten gelangweilt das Gamepad beiseite legen. Ansonsten solltet ihr sicherstellen, dass ausreichend gekühltes Koffein vorhanden ist, um eure Äuglein offen zu halten. Nicht, dass euch das gähnende Spielprinzip in den Schlaf befördert. Achja, sterben solltet ihr am Besten nie, da ihr sonst die komplette Mission von vorne machen müsst. Checkpunkte gibt’s keine!

Grafisch ist Iron Man mit Sicherheit kein Hingucker. Langweilige Texturen, Ruckelengine und öde Landschaften vermiesen euch den Spaß am Spielen schon vorweg. Zwar läuft das Spiel ohne Gegner recht flüssig, aber sobald euch ein paar Widersacher in den Weg stellen, fängt das Ding richtig an zu ruckeln. Dafür, dass die Grafik so unspektakulär ausgefallen ist, hätten die Framerateeinbrüche nicht sein dürfen. Beim Sound hat man immerhin die original Sprecher verpflichten können. Dafür ist wiederum die Lippensynchronisation in den Videos zu schlecht ausgefallen, um es als Positiv werten zu können. Die Hintergrundmusik ist zwar schön und gut, aber irgendwie unpassend und viel zu passiv für ein Actionspiel.

Christopher meint:

Christopher

Auch wenn SEGA dahinter steckt, bedeutet es nicht zwangsläufig, dass auch ein halbwegs solider Titel dabei herauskommt. Das Spiel ist in allen Belangen äußerst unterer Durchschnitt und grenzt fast schon an einen Totalausfall. Einzig und allein jüngere Spieler mit nicht ganz so viel Anspruch könnten vielleicht gefallen daran finden, allen anderen rate ich lieber einen guten Fusel, anstatt das Spiel zu kaufen. Tony würde das Gleiche tun!

Negativ

  • Langweiliges Gameplay
  • Schwache Optik + Ruckler
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Iron Man Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 02.05.2008
Vermarkter SEGA
Wertung 4.2
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