Facebreaker im Test

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Boxspiele müssen nicht immer ernst sein, ein gutes Beispiel dafür ist Midways Ready 2 Rumble Boxing: Round 2. Noch immer gehört das spaßige Comicgekloppe zu den besten seiner Art, was nicht zuletzt an der hervorragenden Spielbarkeit liegt. Ob EAs Facebreaker einen ebenbürtigen Konkurrenten darstellt, oder ob ihr lieber die Finger davon lassen solltet, erfahrt wie immer hier bei uns.

Überhaupt sind die Kämpfe ziemlich unfair in Szene gesetzt: Blocken und Kontern könnt ihr euch beinahe komplett schenken, dazu ist der Spielverlauf viel zu hektisch und die Spielgeschwindigkeit viel zu hoch. Weitaus lohnenswerter ist stupides Buttongesmashe. Je mehr wilder ihr auf euren Gegner eindrescht, desto schneller füllt ihr die vierstufige Facebreaker-Leiste auf, die ihr am unteren linken Bildschirmrand vorfindet. Je nach Füllgrad könnt ihr verschiedene "Breaker"-Attacken einsetzen: Angefangen vom Groundbreaker und Sky-Breaker (schleudert u.a. den Gegner per Uppercut in die Luft) über den Bonebreaker bin hin zum alles-vernichtendem Facebreaker, der den Kampf durch K.O. sogar vorzeitig beendet. Erhaltet ihr jedoch mit gefüllter Leiste einen direkt auf die Mütze, leert diese sich komplett!


Ein weiterer Nachteil in Facebreaker macht sich in der Spielbalance bemerkbar. Die übergewichtige "Ninja-Kampfwurst" Steve zum Beispiel ist trotz seiner Masse blitzschnell und attackiert häufig mit fiesen Kickattacken - nicht selten seid ihr mit Ninjitsu-Steve anderen Charakteren im Ring überlegen. Auch der riesige russische Abrissspezialist Molotov stellt wegen seiner enormen Reichweite einen gefährlichen wie ebenso unfairen Kontrahenten dar. Habt ihr den "Schlag dich durch"-Modus erfolgreich abgeschlossen, schaltet ihr dadurch die restlichen vier der insgesamt 12 Boxer frei. Das Schlagsystem fällt im Vergleich zu anderen Boxspielen äußerst simpel und sehr einsteigerfreundlich aus: Ihr benötigt lediglich drei Schlagbuttons (für hohe/tiefe Schläge, Breaker) - geblockt wird mit der rechten Schultertaste, gepackt- und geworfen per A-Taste.

Etwas weniger Frust kommt in Facebreaker mit menschlichen Mitspielern auf. Doch auch hier kann es durchaus passieren, dass ein ungeübter Spieler durch ständiges Buttongesmashe einen "Facebreaker-Profi" im wahrsten Sinn des Wortes windelweich schlägt. Kommen wir jetzt zum größten Highlight im gesamten Spiel: Die Möglichkeit per Photo Game Face ein virtuelles Abbild von sich selbst zu erstellen und ins Game zu integrieren! Dazu knipst ihr per Xbox Live Vision Cam ein Frontalfoto und ein Seitenfoto von euch und ladet diese auf ein neuen oder bereits vorhanden Boxer rauf. Desweiteren dürft ihr Änderungen an Statur, Frisur, Kleidung, Gesicht etc. vornehmen - 60 Einstellregler und einer Vollfarb-Palette sei Dank. Fertig erstellte Boxer und Fotos könnt ihr auf EA SPORTS World uploaden und für andere User freigeben. Übrigens hat Electronic Arts bereits Promis wie Peter Moore, Kim Kardashian oder Heidi Montag und Spencer Pratt - beide aus MTV Show “The Hills” bekannt, auf der Scheibe hinterlegt. Weitere berühmte Persönlichkeiten findet ihr im Netz.


Technisch erwartet euch EA-typisch gewohnt hohe Qualität. So punktet Facebreaker speziell durch die witzigen Animationen, den tollen Comic-Look als auch durch die abwechslungsreichen und stimmigen Schauplätze. Schön anzusehen sind auch die deformierten Gesicht der Boxer. Ein gelungener GameOST mit Songs von Künstlern wie den "Dropking Murphys - The Warriors Code", "From Fist To Last - Worlds Away (Anspieltipp)", "Tone Loc & Peaches - Wild Thing (Peaches RMX)" oder "Wolfmother - Woman (MSTRKRFT Remix)" runden den durchweg positiven Eindruck ab.

Daniel meint:

Daniel

Facebreaker ist definitiv nicht der erwartete Hit. Da kann die comichafte Aufmachung noch so gelungen sein, lasst euch nicht von ihr blenden! Die viel zu hohe Spielgeschwindigkeit, der völlig überzogene Schwierigkeitsgrad, die spärlichen Schlagkombinationen, das ständige Button Smashing - die Liste der negativen Punkte ließe sich noch lange erweitern.. Letztendlich kann Facebreaker weder im Solospiel noch im Multiplayer überzeugen. Ich für meinen Teil bleibe nach wie vor bei Ready 2 Rumble Boxing: Round 2 auf SEGAs Dreamcast, das auch heutzutage noch uneingeschränkt empfehlenswert ist.

Positiv

  • Toller Editor der Xbox Live Vision Cam unterstützt
  • Gute dt. Synchrosprecher, Gelungener GameOST
  • Schräge Charaktere

Negativ

  • Oft unfair, Zu hoher Schwierigkeitsgrad
  • Nur 12 Boxer, Fehlende Balance
  • Button Smashing, Kein Story Modus
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Facebreaker Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 05.09.2008
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 5.9
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