"Die dt. Version glänzt mit einer gelungenen Lokalisation!"
Spielerisch bleibt der Japano-Rolli dabei seinen Wurzeln treu. Will sagen, daß ihr eure Gegner vor in Echtzeit gerenderten Kulissen verkloppt und durch lineare Dungeons metzelt. Selbiges wird dann mal wieder mit Erfahrungspunkten, brauchbaren Items oder nicht minder nützlichem Bargeld belohnt. Letzteres lässt sich natürlich wie es sich gehört dann im örtlichen Shop der Dörfer (leider gibt es im kompletten Spielverlauf nur zwei!) in bessere Ausrüstung investieren. So lässt sich mit der Zeit euer Schwert immer weiter upgraden, wodurch der lästige Handel mit Gebrauchtware entfällt. Auch Magie gegenüber ist Adol ist nicht verschlossen, so wirklich beherrschen tut der Kerl sie aber allerdings auch nicht. Die magischen Attacken richten sich stets nach dem Element eures Schlagutensils und sind dementsprechend limitiert, als Geheimwaffe gegen besonders hartnäckige Bossgegner jedoch nicht zu verachten.
"Nein, das rechts ist nicht der neue Castor-Transport ..."
Leider lassen die Charaktere (wovon nur Adol spielbar ist) etwas den Tiefgang vergleichbarer Genregrößen vermissen. Euer Alter Ego Adol verliert zu keinem Zeitpunkt ein Wort, doch auch seine mit Sprachausgabe gesegneten Freunde lassen Tiefgang und Entwicklung vermissen. Zudem wird viel zu wenig auf die Vergangenheit eurer Truppe eingegangen, die Geschehnisse früherer Ys bleiben im Dunkeln der Geschichte verborgen.
Auch grafisch wird euch nur bewährte Kost geboten. Design und Detailgrad der Hintergründe rangieren von sehr schön und stimmig bis absolut mittelmäßig & öde. Die Akteure präsentieren sich wie in besten 16-Bit Zeiten mit Wasserkopf im kultigen Super Deformed-Look, gewürzt mit flüssigen Animationen. Die auf Anime-getrimmten Rendersequenzen, welche die Storyline weiterspinnen, flimmern technisch passabel über den PSP Screen, sind jedoch ebenso wie der 08/15-Soundtrack kein Vergleich zu den Meisterwerken aus dem Hause Square Enix.
"Die Kämpfe sehen effektvoller aus, als sie wirklich sind..."
Immerhin war man so frei der PSP Variante noch ein paar kleine Specials zu spendieren, welche die einjährige Verspätung bei der Veröffentlichung offenbar etwas kaschieren sollen. So gibt es neben einer Gallery mit Media Player für die Einspieler auch noch eine Handvoll brauchbarer Mini-Games, bei denen ihr sogar die Fertigkeiten von Adol perfektionieren dürft. Alles in allem recht maue Beigaben einer aber ansonsten makellosen PS2 Konvertierung.
Eigentlich sind die PSP exklusiven Extras kaum eine Erwähnung wert - hier gibts haargenau das selbe Spiel wie noch seinerzeit auf der PS2. Das die Wertung diesmal um 0,2 Punkte höher ausfällt, hängt ganz einfach mit der bisher geringen RPG-Ausbeute auf der PSP zusammen. Dennoch gibts ein ähnliches Fazit - für Fans only!