Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian im Test

PlayStation3
Nach dem Erfolg des ersten Narnia-Streifens kommt nun bald der zweite Teil in die Kinos. Was liegt da also näher als passend zum Film auch hier ein Spiel zu bringen? Schauen wir uns also mal an, was uns neben original Filmschauplätzen hier sonst noch so erwartet.
Nach einer kurzen und exklusiven Filmszene landet man auch schon mitten im Spielgeschehen und somit in der ersten Mission. Hier gilt es das Schloss Cair Paravel vor den Angreifern des verschlagenen König Miraz zu beschützen. Dazu stehen euch Anfangs 4 Charaktere zur Verfügung, die alle durch den Spieler gesteuert werden können. Um zwischen den Charakteren hin und her zu wechseln, drückt man in deren Nähe die Dreieck-Taste.

Jede Figur hat ihre Vor- und Nachteile. So ist zum Beispiel der Zwerg dazu geeignet durch kleine Löcher in der Wand auf die andere Seite zu gelangen und dort die Türen für die anderen Teammitglieder zu öffnen. Für den Distanzkampf eignet sich der Bogenschütze mit seinen Feuerpfeilen am ehesten. Für ein schnelles Vorankommen der Pferdemensch und für ordentlich Schlagkraft der büffelartige Narnier.

Grafisch ist Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia eher durchwachsen. Hier und da ist es wirklich nett anzusehen und auf Grund der Massen an Gegnern, die sich Teilweise auf dem Bildschirm tummeln, sicher auch nicht einfach, alles bis ins letzte Detail darzustellen. Trotzdem kann man hier mehr erwarten, das haben diverse Genrekollegen schon gezeigt und vorgemacht.

Gleich zu Anfang wird man mitten im Spiel mit schier endlos langen Informationen in Textform bombardiert, welche praktisch das komplette untere Drittel des Bildschirms einnehmen. Dort stehen dann solch hilfreiche Informationen wie man zwischen den Charakteren hin- und herwechselt, Gegenstände aufnimmt, wirft, blockt... Was in der Theorie sicherlich gut gemeint ist, macht sich in der Praxis leider eher schlecht. Der Bildschirm ist voll von Gegnern, man wird mitten ins Geschehen geworfen und hat somit einfach keine Zeit den Text zu studieren.

Da hilft nur der beherzte Druck auf den Start-Button. Neben der Tastenbelegung hat man hier auch gleich eine Missionsübersicht mit einigen Aufgaben aufgelistet. Was sofort auffällt: man kann nicht springen! Außer einem starken und einem schwachen Angriff, sowie dem Blocken und dem Aufheben und Werfen von Gegenständen stehen keine weiteren Angriffsmöglichkeiten zur Verfügung. Anfangs sucht man fast krampfhaft nach dem Sprung-Button und wird ihn noch in einigen Situationen vermissen. Schade...



Was während dem Gefecht auffällt, ist das Respawnen der Gegner, teilweise direkt vor den Augen des Spielers. Beam me up, Scotty? Wenn schon scheinbar endlose Gegnerscharen aufpoppen, dann doch bitte eine Runde unauffälliger. Erschwerend hinzu kommt, dass man oftmals gar nicht so recht weiß, was man machen soll oder wohin man gehen muss. Sicherlich hat man eine Missionsübersicht, nur sind einige Abschnitte im Spiel so unübersichtlich gestaltet, dass man schlichtweg nicht mehr weiß, wo es denn nun lang geht. Leider ist es dem Spieler auch nicht möglich die Kamera manuell zu justieren, um sich so besser orientieren zu können! Zwar ist der R-Button mit "Kamera" belegt, in der Praxis passiert hier aber nicht wirklich viel: maximal 1 - 2 Zentimeter lässt sich die Perspektive nach links oder rechts verschieben.


Das führt dazu, dass man mit seiner Figur oftmals nach unten, sprich dem Spieler vor der Mattscheibe, entgegenläuft ohne zu wissen, was vor einem kommt oder passiert! Somit muss man zwangsläufig die klein eingeblendete Karte gebrauchen, worauf Gegner als rote Punkte sichtbar sind. Ganz toll gelöst! Hier stellt sich mir die Frage, was sich die Programmierer dabei gedacht haben mögen. Das Spiel wird dadurch nur unnötig unfair und man weiß wie bereits erwähnt oftmals einfach nicht wohin man gehen soll, da man einfach die Orientierung verloren hat. Hat man dann endlich einen vermeintlichen Weg gefunden, wo nur einige wenige Trümmer herumliegen, wird man erneut enttäuscht. Denn man kann ja nicht springen und einfach nur drüberlaufen geht leider auch nicht. Hier dachten sich die Programmierer einfach mal "hier ist Ende!". Dasselbe passiert teilweise sogar vor Treppen, bei denen offensichtlich alles frei zu sein scheint, die Figur aber trotzdem nicht in diese Richtung zu lenken ist.



Aber zurück zum Ablauf: während den Missionen kann man unterwegs Schlüssel einsammeln. Diese Schlüssel werden benötigt, um herumstehende Truhen zu öffnen und so Bonusgegenstände zu ergattern, welche im Menü angeschaut werden können. Weshalb man trotz den eingesammelten Schlüsseln den X-Button beim öffnen der Kisten mehrfach hämmern muss, erschließt sich mir leider nicht. Merkwürdig: muss man eine Mission erneut von einem Checkpoint beginnen, weil man vorher gestorben ist, sind alle Kisten wieder geschlossen, obwohl man den Inhalt bereits besitzt. Sie können auch nicht wieder geöffnet werden. Solche Aktionen machen natürlich die zuvor erwähnte Verwirrung perfekt.

Hin und wieder finden sich auch Goodies wie bessere Waffen oder Schutzschilde, die eine bestimmte Zeit lang anhalten und das Kämpfen erleichtern sollen. Im späteren Verlauf des Spiels ist es möglich mit weiteren Narniern zu kämpfen und die einzelnen Fähigkeiten durch Verbünden zu kombinieren. Außerdem gibt es innerhalb der Missionen immer wieder unterschiedliche Parts, die auf einfaches Kämpfen oder aber taktvolles Schleichen aus sind. Merkwürdig sind hier allerdings die Übergänge zu diesen Parts. Geht man zu viert als Truppe durch eine Tür, befindet man sich plötzlich nur noch zu zweit den Feinden und einer neuen Aufgabe gegenüber gestellt. Warum das so ist und was die beiden anderen Charaktere in dieser Zeit machen, ist unklar.

Im übrigen besteht die Möglichkeit für einen zweiten Spieler sich mit in das Spielgeschehen einzuklinken und einen der vier Charaktere zu steuern. Ebenso schnell kann er sich aber auch wieder ausklinken, so dass der erste Spieler wieder auf sich allein gestellt ist.

Alexis meint:

Alexis

Lieblos hingeklatschte Filmumsetzung für den schnellen Taler zwischendurch. Da helfen auch keine exklusiven Filmszenen oder die wirklich netten Gameplayszenen, welche die Story vorantreiben sollen. Zu viel Dinge nerven einfach nur und machen die Freude am Spielen kaputt. Wirklich schade, dass gute Filme oftmals nur mittelmäßige Spiele bekommen. Wenigstens sind Musik und Zwischensequenzen gut gelungen.

Positiv

  • Schöne Zwischensequenzen
  • Gute Musikuntermalung

Negativ

  • Katastrophale Kameraführung, nicht manuell justierbar!
  • Hilfetexte während dem Spielen praktisch nicht lesbar
  • Zeitweise herrscht Orientierungslosigkeit im Spielgeschehen
Userwertung
10 1 Stimmen
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Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 17. Juli 2008
Vermarkter DisneyInteractive
Wertung 6.5
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