
Parallel zum großen Leinwand-Abenteuer von Michael Bay steht mit Transformers 3: Dark of the Moon seit Ende Juni das zugehörige Videospiel in den Händlerregalen. Während sich die High Moon Studios (Transformers: Kampf um Cybertron) für die Xbox 360 und PlayStation 3 Versionen verantwortlich zeigen, 'beglückte' Behaviour Interactive die Nintendo-Systeme (Wii, DS, 3DS) mit einer eigenen Fassung.
Das Run-and-Gun Gameplay wurde für Transformers 3: Dark of the Moon stark vereinfacht. Behutsames Vorgehen und Ausnutzen der zur Verfügung stehenden Deckung könnt ihr euch nahezu schenken. Der Spielverlauf wirkt dadurch sehr hektisch und bereits nach kurzer Zeit ermüdend. Ohne lang herum zu reden: In Zeiten von Call of Duty, Battlefield & Co. fehlt den langatmigen Feuerwechseln der nötige Pfiff. Stellenweise wird man das Gefühl nicht los, dass die Gegner wahllos in die Levelschläuche integriert wurden. Komplett überarbeitet haben die High Moon Studios das Waffensystem. Die jeweils zwei Standard-Waffen (Maschinengewehr, Plasmakanone) im Roboter/Vehikel-Modus sind strikt festgelegt, mit unendlich Munition bestückt und können nicht mehr getauscht werden.
Kritik muss sich auch die Spielbalance gefallen lassen, die der neue Hybrid-Modus namens 'Stealth Force' (Twisted Metal lässt grüßen) mit sich bringt. Transformiert ihr zur dritten Form - eine Mischung aus Roboter und Panzer - seid ihr nicht nur schneller, sondern besitzt auch deutlich mehr Panzerung, zielsuchende Raketen und müsst nicht mehr Nachladen. Die schwammige Steuerung führt in den gelegentlich eingestreuten Rennspielabschnitten auf Zeit nicht selten zu Frustmomenten. Fairerweise wurden die Checkpoints gut gesetzt.
Optisch ist Transformers 3: Dark of the Moon trotz des Einsatz der Unreal 3-Engine (u.a. Gears of War, Duke Nukem Forever) kein Meilenstein. Sowohl die Partikel-, Licht- als auch die Explosionseffekte sind lediglich im Mittelmaß angesiedelt; auch die Texturen könnten einen Tick schärfer ausfallen. Akt 5, der Flug durch den Canyon mit anschließendem Kampf über den Wolken, zählt mit zu den wenigen grafischen Highlights. Die deutsche Lokalisierung und der Transformers-Soundtrack gehören hier noch zum Besten, was das Spiel technisch zu bieten hat.


Transformers 3: Dark of the Moon wird weder dem Franchise noch dem tollen Vorgänger gerecht. Die knappe Entwicklungszeit und die damit verbundenen Mängel sind dem Spiel an allen Ecken und Kanten anzumerken. Schade, somit reiht sich Transformers 3: Dark of the Moon in die Negativliste der Lizenzspiele ein. Bleibt zu hoffen, dass die Entwickler beim nächsten Teil wieder an die Qualitäten von Transformers: Kampf um Cybertron anschließen..