Vietcong: Purple Haze im Test

PlayStation2
In den letzten Monaten haben wir so einige davon gesehen. Die Rede ist nicht von der Schleichspiel Schwemme auf Konsolen, sondern vielmehr von den Vietnamkriegs-Shootern. Als einer der letzten schickt Entwickler Gathering nun über Take 2 die PC-Adaption von Vietcong: Purple Haze in den Dschungel...
Und stimmungsvoller, als dies vom komplett in schwarz-weiß gehaltenen Intro vermittelt wird, kann man gar nicht in die Thematik eintauchen. In dem auffallendend langen Intro werden Bilder gezeigt, welche die amerikanische Gesellschaft der 60er Jahre charakterisieren sollen. Elvis Hochzeit, der Hippie Kult, Muhammed Ali beim zerreißen seines Einberufungsbefehls und vieles mehr, worunter sich immer auch Bilder von den Truppen und Gefechten in Vietnam mischen. Gegen Ende hin vermischt sich dann dieses Intro mit der Spielegrafik und es entsteht ein nahtloser Übergang. Wirklich toll gemacht und sehr atmosphärisch!



Auch hier ist wieder Teamwork gefragt!


In der Regel befindet ihr euch wie schon bei den Konkurrenzprodukten mit einem 4 bis 6 Mann starten Team im Dschungel wieder. Anders als aber z. B. bei Conflict: Vietnam könnt ihr jedoch nicht zwischen den einzelnen Charakteren umschalten, sondern müsst diese als Seargent klug führen. Wollt ihr beispielsweise verarztet werden, so ruft ihr den Doc zu euch. Gibt es einen Funkspruch zu übermitteln, wird Funker Defort herangewunken.

Ohnehin ist der Funkverkehr ein großes Plus des Spiels. Vermutlich auch, weil man die Sprachausgabe auf Englisch belassen hat und dafür deutsche Untertitel einblendet. Mehr als einmal pro Mission werdet ihr mit dem HQ und anderen Einheiten in Funkkontakt treten, was das Spiel durchaus auch realistisch werden lässt. Beispiel gefällig? Gleich in der ersten Mission hebelt ihr ein kleines Dschungellager von Charlie aus. Dort befinden sich auch Waffenkisten. Statt wie in anderen Games nun einfach weiter blind ballernd bis ans Levelende zu laufen, fragt ihr erstmal per Funk nach, was ihr mit den gefundenen Munitionskästen tun sollt. Hier kommt vom HQ dann der Befehl die Kästen mit C4 zu sprengen, damit sie Charlie nicht nochmal in die Hände fallen können.



Beim Menüpunkt "Schneller Einsatz" könnt ihr sogar als Vietcong spielen!


Zwar nicht gerade neu, dafür aber weiterhin sehr atmosphärisch und beklemmend sind die unzähligen Fallen, die der Vietcong im Dschungel gelegt hat. Allen voran die sogenannten "Booby Traps", die bei unvorsichtigem Voranstürmen sofort euer Leben auf etwas unsanfte Art und Weise beenden. Diese sind in Menge und Ort genau richtig platziert, auch wenn ich mich das eine oder andere Mal richtig ärgerte, als ich etwas voreilig schon gegen Ende der Mission mitten in so ein Miststück lief. Aber that's life - dafür habt ihr auch immer einen vietnamesischen Kundschafter dabei, der euch vor solchen Fallen warnt und vorangeht bzw. in meinem Fall vorangehen sollte. ,,,-)

Leider sieht man dem Titel in Sachen grafischer Natur die PC Herkunft doch recht deutlich an. Während der Dschungel so richtig schön dicht bewaldet ist, wie man es sich in Vietnam vorstellt, stelle ich mir bei den Texturen etwas ganz anderes vor. Die sehen nämlich nicht gerade wirklich schön aus und mit etwas mehr Mühe wäre da sicherlich um einiges mehr drin gewesen. Die anderen Shooter gleicher Thematik haben dies jedenfalls bewiesen.
Außerdem erstreckt sich am Horizont stets eine undurchdringliche Nebelwand, die zwar eigentlich nicht stört und auch nur bei genauerem Hinsehen auffällt (z. B. mit Fernglas oder Sniper Rifle), aber sie ist eben da.

Anders sieht es schon wieder beim Sound aus. Während in den Missionen selbst zumeist nur die durchweg gelungenen (Laufgeräusche eurer GI's mal außen vor) Effekte zu hören sind, lassen euch in den Menüs Songs von Deep Purple und anderen 60er Jahre Bands atmosphärisch stark ins Geschehen eintauchen. Auch die eingangs erwähnte englische Sprachausgabe kann durch hervorragende Synchronsprecher überzeugen und lässt das Geschehen authentisch wirken.

Einen richtig derben Minuspunkt hat man sich aber leider noch bei der Konvertierung auf die PS2 geleistet. Zwar wurden zwei komplett neue Missionen zu den 17 bestehenden hinzugefügt, dafür hat man aber den Multiplayermodus komplett gestrichen. Nicht einmal Deathmatches sind möglich, von einem kooperativen Storymodus oder gar Onlineduellen über Playstation NET ist ebenfalls weit und breit nichts zu sehen, was doch eine verdammt schwache Leistung für 2004 ist. Mehr als eine lieblose Konvertierung braucht es heutzutage schon, auch wenn das Spiel auf dem PC zu den großen Hits zählt(e).



Die recht intuitive Steuerung nimmt sich nicht viel mit vergleichbaren Games

Sebastian meint:

Sebastian

Leider läuft bei Vietcong: Purple Haze nicht alles ganz so rund wie gewünscht. Die KI ist eher mäßig, das Befehlssystem hätte ruhig auch noch eine Überarbeitung vertragen und wo zum Teufel ist der Multiplayermodus abgeblieben? Trotzdem wird hier die beklemmende Atmosphäre im Dschungel besser simuliert, als in einem Großteil der anderen Genrekollegen, weshalb Interessierte trotz der berechtigten Kritikpunkte ruhig mal einen Blick auf das Spiel werfen sollten!

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Vietcong: Purple Haze Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 14. Oktober
Vermarkter Take2
Wertung 7.1
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