Sniper Elite im Test

PlayStation2
Spieler müssen heutzutage ein wahres Bombardement an WWII-Shootern über sich ergehen lassen. Mal seid ihr ein Soldat inmitten des Krieges oder Pilot eines Flugzeugs, das sich über den zerstörten Schauplätzen des Zweiten Weltkrieges heiße Feuergefechte liefert. Sniper Elite ist ein weiteres Spiel dieses Genres, doch lässt es den Gamer den Krieg aus einer anderen Perspektive mit anderem Hintergrund erleben...

"Eine der zerstörten Städte aus dem zweiten Weltkrieg"


Man übernimmt die Rolle eines amerikanischen Scharfschützen, der seine Kindheit in Berlin verbracht hat und aufgrund seiner Orts- und Sprachkenntnisse in die Scharfschützen-Spezialeinheit der Amerikaner aufgenommen wurde. Zeitlich spielt sich das Geschehen am Ende des Zweiten Weltkrieges in der Reichshauptstadt ab. Nur die Story konzentriert sich nicht auf die Eliminierung der Deutschen, nein, den Amerikanern wurde bekannt, dass Stalin sehr großes Interesse an der Atombombentechnologie der Deutschen hat und mit selbiger Europa kontrollieren wird. Dies lassen die Amis natürlich nicht zu, also wird man, als deutscher Soldat verkleidet, ins Krisengebiet geschickt, um den Russen einen Strich durch die Rechnung zu machen.


"Sniper Elite ist nichts für schwache Gemüter..."


Als ausgebildeter Scharfschütze absolviert ihr also die 28 Missionen des Spiels, in denen ihr russische Offiziere und Befehlshaber ausschaltet, vertrauliche Dinge stehlt oder euren Verbündeten aus der Klemme helft. Die Spannung wird hierbei durch die ständige Furcht davor, entdeckt zu werden und durch die einschlagenden Bomben auf ein Maximum angeheizt. Die Missionen ziehen sich durch die vielen Primär- und Sekundärziele sehr in Länge. Ungeduldige Spieler werden bei Sniper Elite so also nicht glücklich. Die Missionen sind außerdem so ausgelegt, dass man erst einmal ausprobieren muss, wie man so wenig Feinden wie möglich begegnet, um seine Aufgaben am besten zu bewältigen. Dieses Prinzip führt dazu, dass man ein ums andere Mal in die Jagdgründe eingehen wird. Der Frustrationsfaktor kann hierbei schonmal in die Höhe schnellen.

Die KI ist bei Sniper Elite sehr gut geworden. Dem Spieler wird es sehr schwer gemacht, die Feinde auszuschalten, da sie in Deckung gehen, sich hinlegen und auch meistens in Gruppen auftreten, die versuchen, euch mit Ablenkmanövern möglichst geschickt auszuschalten. Natürlich ist es am vorteilhaftesten, wenn ihr einen Gegner sofort mit einem „Headshot“ tötet. Schießt ihr ihn nämlich nur an, rennt er entweder weg (sofern er es noch kann) und holt Verstärkung, oder er ruft einen russischen Verbündeten um Hilfe, der ihn verteidigt.


"Auf solch einem Platz wird man zu leicht entdeckt.."


Das Gameplay ist das eigentliche Schmuckstück des Spiels. Auf den höheren Schwierigkeitsgraden müsst ihr aufgrund der Erdanziehungskraft etwas über das Ziel schießen, da euer Geschoss sonst nicht an der gewünschten Stelle einschlägt. Wer noch mehr Realismus verlangt, kann verschiedene Einstellung, wie z.B. Wind aktivieren. Da das Gewehr beim Zielen aufgrund der Atmung und des Pulses etwas schwankt, könnt ihr durch Knopfdruck eure Luft anhalten und so sehr präzise Zielen. Ein nettes Gimmick ist die „Bullet-Camera“ die bei Kopfschüssen auf große Distanz die Kugel verfolgt und zeigt, wie sie im Kopf des Gegners einschlägt. Hierbei spritzt ordentlich rote Suppe und auch andere Innereien fliegen durch die Gegend. Schwache Gemüter sollten dem Spiel nicht zu nahe kommen.

Leider kann Sniper Elite grafisch nicht so sehr überzeugen wie spielerisch. Die Texturen sind alles andere als schön, sie sind verwaschen und undeutlich, was dem Spielspaß deutliche Abzüge einheimst, da ihr durch das Fernglas oder Zielfernrohr ständig auf hässliche Wände gucken müsst. Die Animationen und Charaktermodelle sind weder detailliert noch abwechslungsreich, genau wie die teils stumpfen Effekte.


"Die Atmosphäre ist wirklich sagenhaft!"


Soundtechnisch wird zum Glück ganz andere Kost geboten. Durch Flugzeuge, Bomben, Schüsse und Schreie von Soldaten und Zivilisten kommt eine wunderbar düstere Atmosphäre auf und versetzt den Spieler sehr realistisch in den Krieg.

Renke meint:

Renke

Sniper Elite ist eine schöne Alternative zu anderen WWII-Spielen, da man hier ein "Mitten-Drin"-Gefühl entwickelt. Man muss jedoch viel Geduld mitbringen, da die Missionen oft sehr zeitintensiv sind. Wer also lieber auf hektische Shooter steht, sollte das Geld in etwas anderes investieren, doch Stealth-Fans können hier durchaus zugreifen.

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Sniper Elite Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl Multiplayer
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 17. Februar 2006
Vermarkter Atari
Wertung 7
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