
Kaum angekommen in der Ameisenkolonie muss der winzige kleine aus dem Kinofilm ’’Lucas der Ameisenschreck’’ (Im englischen Original The Ant Bully) allerhand Aufgaben meistern die eine gewöhnliche Ameise jeden Tag verrichten muss. Natürlich sträubt sich der kleine Lausbub vor jedem der Knochenjobs, die spielerisch sehr abwechslungsreich gestaltet sind. Bevor aber der Spieler die typischen Aufgaben der Krabbler absolviert zeigt ein genretypisches Tutorial die Aktionsmöglichkeiten des Helden, die mit Gegenstände aufnehmen, Schlagen, Klettern und Springen nicht wirklich Neuartiges präsentiert. Im Versammlungsraum der Kolonie geben Schlüsselpersonen des Kinofilms euch Aufgaben das ein bisschen an GTA erinnert, weil der Spieler die Ameisenkolonie schon von Anfang an frei begehen kann. Hat man einen Auftrag angenommen, wird der Spieler zum Ausgangsort gebracht und bekommt dort seine Einweisungen. Anfangs gestalten sich die Missionen mit transportieren von Ameiseneiern und Nahrung besorgen äußerst simpel. So ist der Einstieg sehr kindgerecht gehalten und überfordert keinen Neuling im Action-Adventure-Genre.


Absolvierte Missionen werden mit Gold, Silber oder Bronze Münzen belohnt die angeben, wie erfolgreich der Spieler seine Mission gemeistert hat. Dadurch werden neue Aufgaben und neue Bereiche der Ameisenkolonie freigeschaltet, was mehr Bewegungsfreiheit für den Spieler bedeutet. Wenn ihr Mal keine Lust habt, den Lakaien raushängen zu lassen dürft ihr auf eigene Faust die Kolonie und den Garten von Lucas Eltern erkunden. Hat man nach mehreren Missionen endlich denn Weg nach draußen geschafft, bekommt der Spieler erst dort die ganze Pracht der Grafik zu sehen.
Midways detailverliebter Garten mit allerhand Insekten, riesen Monster- Gänseblümchen und Regentropfen zeigt viel Liebe fürs Detail und lädt ein zum freudigen Erkunden. Überall gibt es was Neues zu Entdecken was die jüngeren Spieler unter uns sicher zu schätzen Wissen. Wo man auch hingeht, wird wahres Leben simuliert: Ameisen sind Nahrung am einsammeln und ein Aufseher motiviert die faule Bande mit lustigen Sprüchen wie ’’ Was bin ich froh eine Ameise zu sein! ’’ oder Riesenmoskitos machen ihre Runde und sehen aus der Nähe äußerst bedrohlich aus.


Sind für Action-Adventurefans die ersten Aufträge noch ein Kinderspiel wird auch diese Zielgruppe schon nach wenigen Spielstunden mit härteren Nüssen belohnt: Zusammen mit einer äußerst kooperativen Gruppe von Ameisen müsst ihr Riesenfrühstücksflocken einsammeln und sie zurück zur Kolonie bringen, was Riesenmoskitos und Ohrwürmer nicht wirklich gerne sehen. Hierbei könnt ihr telepathischen Fähigkeiten gebrauchen um den Kollegen Anweisungen zum Bau einer Brücke oder eines Katapults zu geben, um größere Abschnitte zu überwältigen. In den späteren Missionen werdet ihr öfters auf Feinde stoßen, die es entweder auf eure Beute abgesehen haben oder euch einfach als Mittagssnack auf ihre Speisekarte gesetzt haben. Zum Glück ist unser Held nicht ganz wehrlos und mit Stock, Seidenspritzerkanone und anderen kuriosen Waffen bekämpft ihr die mehrbeinigen Gegner. Hierbei muss man leider Midway den Schwarzen Peter zuschieben, weil das Zielsystem weit vom Perfektionismus entfernt ist. Das macht sich am schlimmsten bemerkbar, wenn fliegende Gegner genau über euch sind und die Kamera es nicht schafft sie ins Visir zu nehmen. So müsst ihr schnell die Position eures Charakters verändern, um euch ein paar Sekunden zum erneuten anvisiren zu verschaffen. Braucht ihr zu lange, befindet sich der Gegner wieder sofort über euch und das Spiel geht von vorne los. Im restlichen Verlauf des Spieles ist die freidrehbare Kamera wirklich vorbildlich und bis auf paar wenigen Ausnahmen ist das Spielgeschehen immer sehr Übersichtlich.
Midways Kinoversoftong hat mich positiv überrascht, da die meisten Spiele dieser Art unter der Lizenzspiel-Krankheit leiden und qualitativ nicht viel hermachen. Natürlich erfindet Lucas der Ameisenschreck das Genre nicht neu, aber ist ein guter Vertreter, den ich ganz besonders den kleinen Zocker unter uns ans Herz legen möchte, weil das Spiel die Atmosphäre des Filmes ziemlich gut vermittelt. Mein sechsjähriger Neffe war beispielsweise äußerst über begeistert die Möglichkeit mit dem Seidenspritzer die Augen der gegnerischen Insekten zu verkleben. Action- Adventurekönner die schon Spieleperlen wie Jack&Dexter gezockt haben werden leider zu Beginn des Spieles ein bisschen unterfordert sein, sollten aber ruhig ein Blick auf den Titel werfen.