Conflict: Desert Storm im Test

PlayStation2
Im Hinblick auf die aktuell sich zuspitzende Krise im Irak dürfte SCI’s Conflict: Desert Storm genau das richtige Spiel für die Videospieler unter den amerikanischen Militärberatern und Hussein-Hassern sein.

Sogar in tiefster Dunkelheit müsst ihr Einsätze ausführen

Unter der sengenden Sonne des Nahen Ostens erledigt Ihr als leitender Soldat eines meist vier Mann starken Spezialkommandos gefährliche Befreiungs-, Sabotage- oder Kampfmissionen, dies wahlweise als amerikanischer Navy Seal oder als britischer SAS.
Eure erste Mission führt Euch dabei nahe eines irakischen Gefangenenlagers, aus welchem Ihr erst einmal im Alleingang Eure Kameraden herausboxen müsst. Dabei ist ein taktisches, planendes Vorgehen von extrem großer Wichtigkeit. Auf Euch allein gestellt ist es nämlich für die Allah-gläubigen Wachen ein Leichtes Euer Alter Ego wie einen Nudelkorb zu durchsieben.

Schleichend, duckend und vor patrouillierenden Panzern versteckend ist es Eure Mission die gepeinigten Kollegen möglichst unbeschadet aus dem Lager rauszuschaffen und dieses mit Hilfe von C4 in die Luft zu jagen.
Dabei gestaltet sich dieser Vorgang gar nicht einmal so einfach: die gegnerischen Wächter, die sich meist an Schranken, auf Aussichtstürmen oder auf Patrouille befinden erschweren das noble Unterfangen dank ihrer starken Präsenz. Mit einem Fernglas sind diese aber schnell erspäht: die taktische Planung kann beginnen.


Dieser irakische Helikopter wird gleich mitsamt Besatzung nur noch aus Einzelteilen bestehen.

Dennoch macht das vergleichsweise große Sichtfeld der Gegner aus der Rettungsmission dank fehlender Aufmerksamkeit dieser, was Umgebungsgeräusche anbelangt, eher noch einen Sonntagsspaziergang. Theoretisch ist es kein Problem ein paar Wachen auszuschalten, auch mit Waffe ohne Schalldämpfer: der 15 Meter von diesen entfernt stehende Kamerad wird dies zur Freude aller Verächter einer guten KI nicht bemerken.


Die Städte wimmeln nur so vor versteckten Feinden

Bei solchen Missionen kommt besonders auch die Teamfunktion zum Tragen: Ihr habt die Möglichkeit Euren Kameraden genaue Instruktionen wie „Position halten!“, „Feuern!“ oder „Folgen!“ geben.
Im Spielverlauf wird man in der Koordination der einzelnen Teammitglieder immer besser. So wächst die Stärke Eurer Einheit mit Euren Fähigkeiten und dem Zusammenspiel der einzelnen Rekruten. Ein Wechsel zwischen den Soldaten während des Spiels ist ebenfalls möglich. Klasse!

Ob Entwickler Pivotal Games damit zeigen wollte, dass irakische Soldaten nicht die Weisheit mit Löffeln gegessen haben? Ich persönlich finde es äußerst unrealistisch, wenn während eines tödlichen Schusswechsels Eure Gegner aus einer sicheren Deckung stürmen und sich auf einen ihn zahlenmäßig überlegenen Trupp an Navy Seals bzw. SAS-Einheiten stürzt während diese zugleich, gut geschützt hinter einer Mauer, schießen.


Schlechte Sicht gehört zum Soldaten-Alltag

Damit Ihr in allen möglichen Situationen auch einen genauen Überblick habt könnt Ihr während des Spiels sowohl zwischen einer Third – und FirstPerson – Perspektive wählen. Letztere ist für Freunde unkomplizierter Action mit ihrer sehr genauen Auto-Aim-Funktion ein wahrhaft nützliches Untensiel.
Das macht sich insbesondere dann bemerkbar wenn sich Euer Alter Ego kriechend oder hinter Felsbrocken versteckend den gegnerischen Schweinefleischverächtern nähert.


Selbst während eines offenen Gefechtes ist der Austausch mit den Kameraden wichtig

Ein großer Pluspunkt bei Conflict: Desert Storm sind die Multiplayer-Modi: neben den standardmäßigen Splitscreenmodi, wo sich zwei Spieler untereinander auf’s Korn nehmen können ist vor allen Dingen das kooperative Spiel interessant: zusammen mit dem besten Freund in den Golfkrieg zu ziehen, die Missionen zu erfüllen, sich gegenseitig mit Rückendeckung zu schützen…….das ist ungemein motivierend und erhöht die Spielqualität erheblich.
Wer einmal Halo auf XBox im Cooperative-Mode gespielt hat wird genau verstehen, wie unterhaltend diese Multiplayer-Variante ist.


Golfkrieg par excellence: hier raucht und knallt es nur so....

Optisch gibt sich Conflict: Desert Storm nicht kleinlich: feinste Animationen der einzelne Charaktere und der NPCs, erstklassige Explosionen, feinste Umgebungstexturen, welche sofort Golfkriegs-Atmosphäre erzeugen, und die wirklich hübschen Raucheffekte wissen absolut zu gefallen. Zwar wirken die Sterbeszenen der einzelnen Figuren sehr lächerlich (legen in Zeitlupe einen Salto hin oder fallen sprichwörtlich um wie Blei), dennoch beeinträchtigt das den positiven Eindruck von der Grafik kaum.
Bei der Soundkulisse haben SCi und Pivotal Games jedoch ein wenig gespart: zwar fühlt man sich dank der wüsten-typischen Windgeräusche und dem Prasseln von Kies und Sand an den letzten Urlaub in Tunesien erinnert, dennoch sind Geräusche und vor allen Dingen auch Musik spärlich gesät.

Wahrscheinlich ist dies beabsichtigt, erinnern die einzelnen Tracks, wenn man mal einen zu hören bekommt, an die Versuche eines 12jährigen Hauptschülers mit Playmobil und Fußstampfen Musik zu machen. Gerade für solch eine Thematik sollte das Portomonaie nicht zu klein sein, so dass man sich mal Hochkaräter aus Hollywood wie Hans Zimmer oder Harry-Gregson Williams ins Haus holt, welche gerade zu prädestiniert sind für solche Thematiken Soundtracks zu komponieren.

Niclas meint:

Niclas

Nichtsdestotrotz gefällt mir Conflict: Desert Storm sehr gut, womit ich hier eine klare Kaufempfehlung an alle Fans taktischer Shooter aussprechen möchte. Das SCi-Spiel setzt sich klar vor Genrekollegen wie „Der Anschlag“ und erhält dank der Golfkriegs-Story einen aktuellen und lehrreichen Bezug.
Wer über die Mängel bei der KI hinweg sehen kann und für einige Zeit unterhalten werden möchte, schlachtet sein Sparschwein und investiert in Conflict: Desert Storm!

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Conflict: Desert Storm Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit erhältlich
Vermarkter Codemasters
Wertung 8
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