Battle Engine Aquila im Test

PlayStation2
Battle Engine Aquila – lasst Euch diesen Titel mal auf der zergehen! Schon bei dem Begriff Aquila werden die Meisten unter Euch möglicherweise an eine italienische Automarke denken, zurecht.
So stürzt sich der Protagonist in abenteuerliche Schlachten, die dem Spieler viel Können abverlangen. Vor jeder Mission erhält Hawk erst einmal eine Fülle von Aufgaben, die es zu erfüllen gilt. So müssen neben gewöhnlichen Zerstörungsmissionen und Konvoischutz-Aufträgen auch verminte Areale gesäubert werden oder nahende Feindkolonnen von bestimmten Stützpunkten abgewendet werden. Eine besondere Brisanz erhalten die so schon abwechslungsreichen Missionen durch immer wieder plötzlich eintreffende Funksprüche in Eurem Cockpit, in welchem Hawk um dringende Unterstützung bei der Abwehr von feindlichen Staffeln gebeten wird und somit seinen momentanen Auftrag, aus reiner Loyalität natürlich, vorab ruhen lässt.


Das sieht verdächtig nach Krieg aus..

Stressig wird es dann nur, wenn man unter Zeitdruck gerät, beispielsweise bei Eskortmission: während Ihr Euch noch siegessicher wähnt und fest davon überzeugt seid, Eure Kameraden sicher nach Hause geleiten zu können, werdet Ihr auf einmal um Hilfe auf der anderen Seite der Map gebeten. Todesmutig, wie ein erfahrener Zocker nun mal so ist, folgt dieser dem Hilferuf winselnder Kollegen. Doch während Eurer Abwesenheit machen sich die gegnerischen Muspell – Panzer über Euren Konvoi her – gemein, oder? Taktisch herausfordernd ist das Spiel auf jeden Fall!

Wie schon eingangs erwähnt kann Aquila zudem fliegen, wenn auch nicht unbegrenzt. Eine Energieleiste im Cockpit klärt über die verbleibenden Reserven auf, wie lange man noch gemütlich über den Wolken verweilen kann. Hat dieser Pegel seinen Nullpunkt erreicht, nähert sich Euer Mech, geschmeidig wie Ottfried Fischer, der Gravitation sei Dank, dem (Erd-) Boden und übersteht den unsanften Fall bei ausreichender Lebensenergie noch mit einem blauen Auge. Nur ins Wasser fallen darf der Kampfkoloss nicht, was nämlich mit einem sofortigen Mission Over endet.

Habt Ihr erst einmal eine Schlacht in Battle Engine Aquila bestritten, sollten für weitere Spielesessions Handtücher zwecks Mundwinkelreinigung gekauft werden, denn was dort sprichwörtlich abgeht ist schierer Wahnsinn: Massen von Einheiten tummeln sich auf dem Feld, Landungsschiffe setzen Infanteristen und Kriegsgeräte ab, Bomber heizen durch die Lüfte, Panzer walzen sich ihren Weg über Stock und Stein, grafisch atemberaubende Blitzlichtgewitter, Raketenrauch oder brachiale Explosionen – und Ihr als Hawk Winter mittendrin.


Der gegnerische Muspell-Panzer war einmal...

Damit die Action umso intensiver in Fleisch und Blut übergehen kann, ist ein Wechsel zwischen den Standard-Perspektiven (First-Person und Third-Person) möglich. Ballern, Schießen, Knallen, Zerstören – es macht unglaublichen Spaß Aquila auf den Inseln durch ein Getümmel von Scharen an unterschiedlichen Einheiten (circa 50 verschiedene Einheiten gibt es im Spiel) zu dirigieren. Nach Abschluss einer jeden Mission wartet auf den Spieler ein nettes Ranking, welches ihn über Erfolge und Misserfolge in der soeben absolvierten Mission aufklört.
Vorangetrieben wird der Spielverlauf durch die hübschen CG-Sequenzen, und schlägt teilweise veränderte Bahnen ein, je nach Erfolg bei einer Mission. Auf jeden Fall ist dies förderlich für den Widerspielwert.

Dass bei einem solch actionlastigen Spiel auch die Multiplayer-Fans auf ihre Kosten kommen, ist so sicher wie ein Einmarsch der US-Truppen in den Irak. Neben Spielmodi wie Versus, in welchem zwei Freunde vor der PlayStation2 gegeneinander antreten können, und Cooperative, wo Ihr die Möglichkeit erhaltet mit Spieler 2 gegen die Armada der feindlichen Muspell-Truppen anzutreten, habt Ihr auch die Möglichkeit jeweils in die Rolle eines der Beiden Völker zu schlüpfen und Euer Können in erbarmungslosen Kämpfen unter Beweis stellen könnt.

Das hat natürlich auch seine Schattenseiten: das Gewusel der Hundertschaften an Einheiten auf dem Feld, die grafisch wirklich sehr tollen Effekte, nicht zu vergessen die atemberaubenden Lens-Flares, und die recht hohe Gegner KI zwingen Sony’s schwarzen Kasten teilweise erbarmungslos in die Knie. Da sind Ruckeleinlagen und Slowdowns schon an der Tagesordnung wenn die PlayStation2 all die verschiedenen Einheiten berechnen muss. Nichtsdestotrotz bekommen Fans brachialer Action mit taktischem Einschnitt optisch sonst bedingungslos hervorragende Kost geboten, die sich vor einem Tekken 4 oder Ratchet & Clank nicht zu verstecken braucht.


Mitten im Kampfgeschehen bleibt kaum Zeit für zögerliches Handeln - hier heßt es: "Aim and Shoot!"

Schlussendlich möchte ich noch ein besonderes Lob den Entwicklern von Lost Toys für den filmreifen Soundtrack aussprechen: die Tracks untermalen die Atmosphäre des kriegerischen Szenarios eines Battle Engine Aquila ausgezeichnet und entpuppen sich als stellenweise Hollywood-reif.

Niclas meint:

Niclas

Hätten die Entwickler die Ruckelprobleme des Titels in den Griff bekommen, wäre an der gelungenen Premierenentwicklung beim neuen Publisher Infogrames nichts auszusetzen gewesen. Vor allem der hohe Umfang mit seinen über 20 Missionen und dem sich ändernden Storyverlauf wird Hardcore-Spieler länger knabbern lassen – da lohnen sich doch die knapp 60 Euro absolut. Die nächsten Wochenenden sind bei mir mit der Kampfmaschine Aquila erstmal gesichert!

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Battle Engine Aquila Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit erhältlich
Vermarkter Atari
Wertung 8.5
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